Freunde fürs Leben: Was bedeutet echte Freundschaft?

Freundschaft ist unglaublich wichtig

„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt.“ – So sangen einst Hans Albers und Heinz Rühmann in dem Film „Die drei von der Tankstelle“. Die Busenfreundin aus Kindertagen oder der beste Kumpel aus dem Sportverein von damals: Jeder hatte jemanden, der mit ihm durch dick und dünn ging, immer für einen da war. Doch wie sehen in der heutigen Zeit unsere Freundschaften aus?

Freunde sind nach der Familie die wichtigsten Menschen für uns. Je nach Familie versteht sich. Und meistens kommen Freunde sogar noch vor der buckligen Verwandtschaft :). Denn, wie heißt es so schön? Freunde kann man sich aussuchen, die Familie nicht.

„Freunde sind das Wichtigste“, bestätigt auch eine Statista-Umfrage aus dem Jahr 2013. 69 Prozent der befragten jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren gaben an, dass es ihnen wichtig wäre „gute Freunde zu haben“ – noch vor „Gesundheit“ mit 64 Prozent. Fragen Sie doch selbst mal die Menschen in Ihrer näheren Umgebung oder achten auch mal auf die Interviews unserer Mitglieder. Fast jeder, der die „Freundes-Frage“ beantwortet hat, sagt, dass gute Freunde wohl rar und daher umso wertvoller sind.

„Liebe vergeht, Liebe verweht aber die Freundschaft alleine besteht…“

Tja, es gibt Freundschaften, die so manche Ehe überdauert haben. Wen wundert’s, Beziehungen sind immer mit Leidenschaften und sexueller Anziehung verbunden, da entsteht Spannung. Diese Faktoren fehlen einer Freundschaft, sie ist verlässlicher und stabiler. Der eine oder andere hat auch noch seinen „Best Friend“, der einen seit Kindertagen begleitet. Und dem man nicht erklären muss, dass man Oliven hasst aber dafür voll auf Joghurteis abfährt oder gemeinsame Erinnerungen an Kindheitsstreiche teilt und heute noch Tränen darüber lachen kann. Man muss sich ihm gegenüber nicht verstellen und kann auch mal laut und kindisch sein.

Was zeichnet eine gute Freundschaft aus?

Freundschaft besteht aus einem Geben und Nehmen. Ein guter Freund sollte eine Stütze sein und einige Voraussetzungen mitbringen:

  • Verlässlichkeit und Vertrauen
  • Ehrlich die Meinung sagen, ohne zu bevormunden (nur von einem guten Freund akzeptieren wir dies ;-))
  • Man kann mit ihr/ihm über alles reden
  • Geheimnisse für sich behalten
  • Immer um Rat fragen können (und wenn’s nachts um 3.00 Uhr ist)
  • Bei Problemen helfen (ein Freund spürt meist, wenn’s irgendwo hakt)
  • Regelmäßiger persönlicher Kontakt, telefonieren oder schreiben
  • nicht schlecht über einen reden

Dazu muss man jedoch sagen, dass eine virtuelle Internetfreundschaft nicht als „echte Freundschaft“ angesehen wird. Die Meinung teilen auch 73 Prozent der Befragten der Statista-Umfrage. Facebook & Co. sind geeignet, um kurzfristig Distanzen zu überwinden, ersetzen jedoch nicht den persönlichen Kontakt; man muss sich auch in die Augen schauen können ohne Skype. Durch die heutigen „Schnelllebigkeit“ besteht die Gefahr, zu viele „Bekannte“ anzuhäufen, anstatt Freunde fürs Leben zu suchen und diese Freundschaft zu vertiefen.

Wer gute Freunde hat, lebt länger

Freundschaft und Gesundheit hängen tatsächlich eng zusammen. Jeder weiß, dass Einsamkeit krank machen kann, physisch wie psychisch. Ich befürchte, das könnte in Zukunft ein wachsendes Problem unserer Gesellschaft werden. Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen. Freundschaften sind in jedem Alter wichtig und verbessern die Gesundheit. Daher können sich sozial aktive Menschen in der Regel über ein längeres Leben freuen als Eremiten. Doch nicht nur unsere Gesundheit profitiert von guten Freundschaften. Auch die Lebensqualität steigt immens: Richtige Freunde sind immer für einen da, muntern uns auf, lenken von schlechten Gedanken ab und unterstützen uns so gut es geht auf unserem Weg. Neben den normalen Vorsorgeuntersuchungen sollten wir also auch auf unsere Freundschaften achten. Das ist vielleicht am Ende sogar die günstigste und effektivste Form der Gesundheitsvorsorge :). Ich bin der Überzeugung, manch ein Freund kann sogar einen Psychotherapeuten ersetzen.

Lassen wir doch Aristoteles mal zu Wort kommen, der folgenden geistreichen Gedanken äußerte: „Die vollkommene Freundschaft ist die einzige Freundschaft, die der Verleumdung standhält, denn man hört nicht leicht auf ein Gerede über den Freund, der in langen Jahren von einem selbst erprobt ist.“ In dieser Form gilt, dass man dem anderen vertraut und dass man nie von dem anderen denken würde, dass dieser einem Unrecht tut.

Verschiedene Lebensphasen bringen verschiedene Freunde

Freunde sind in jeder Lebensphase wichtig. Doch gerade für Singles sind gute Freundschaften immens wichtig, da sie manchmal Familie und Partner ersetzen. Schön ist, wenn man zu den „alten“ Freunden weitere hinzugewinnen kann. Meist führen uns gleiche Interessen zusammen, doch Freunde, die älter oder jünger sind, einen anderen Beruf haben oder einer anderen Nationalität angehören, können Impulsgeber für Neues sein, uns also auch gut inspirieren. So oder so: Freundschaften sind – wie ich finde – auch eine Form von Liebe und sollten gepflegt werden.

Gibt es einen Unterschied zwischen Männer- und Frauenfreundschaften?

Grundsätzlich ist Freundschaft beiden Geschlechtern wichtig, sie unterscheiden sich höchstens etwas. Männer können auch mal schweigend bei einem Bierchen nebeneinander sitzen und verstehen sich ohne Worte, während Frauen meist reden wollen. Nicht, dass Männer sich nicht unterhalten würden, sie gehen jedoch nicht ganz so in die Tiefe wie die Frauen. Diese tauschen sich mit Ihrer Freundin über Emotionen aus und bequatschen so ziemlich alles mit ihr. Kumpels treffen sich auch nicht jede Woche, da kann’s auch mal länger dauern, bis man sich wieder sieht, Frauen treffen sich häufiger und – als hätte man’s geahnt – telefonieren auch mehr :).

Können Männer und Frauen überhaupt gute Freunde sein?

Darüber ob Männer und Frauen Freunde sein können, kann man sich sicherlich streiten. Findet nämlich ein Mann eine Frau nett und womöglich auch noch attraktiv, dann will er mit ihr früher oder später auch ins Bett oder ist diese Ansicht mittlerweile überholt? Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass früher oder später eine gewisse sexuelle Spannung doch die Oberhand gewinnt. Im Falle einer Freundschaft etwas schade, weil es irgendwie nie mehr so wie vorher ist. Na ja, vielleicht sieht man sich ja mit 80 wieder, da kommt uns die sexuelle Anziehungskraft sicher nicht mehr in die Quere, da kann ich so viel Yoga machen wie ich will :).

Und auch heute schließe ich mit einem schönen Spruch zum Thema:

„Ein wahrer Freund ist einer, der kommt, wenn der Rest der Welt geht.“

(Walter Winchell, amerikanischer Journalist)

 

Ihre Irene

(Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.)


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