Puh! Die Periode kommt unregelmäßiger oder bleibt ganz aus. Der Körper verändert sich. Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen wechseln sich ab. Haben Sie das in letzter Zeit auch erlebt? Oder kann es bei Ihnen vielleicht bald soweit sein? Und hat gleichzeitig vielleicht sogar die Lust auf Sex nachgelassen? Die Wechseljahre können das Leben ganz schön auf den Kopf stellen – wir zeigen Ihnen, wie trotzdem der Spaß an der Erotik erhalten bleibt.
Erotik und Sex in den Wechseljahren? Vor gar nicht allzu langer Zeit waren die Themen Liebe und Lust im reiferen Alter fast schon ein Tabu. Die Wechseljahre bedeuteten noch in den 1950er, 1960er Jahren zumindest nach landläufiger Meinung für viele Frauen das Ende vergnüglicher Stunden im Bett. Unausgesprochen lag es in der Luft: Sex in den Wechseljahren – daran war nicht zu denken. Wer aus dem fruchtbaren Alter heraus ist, braucht auch keinen Sex mehr. Ach ja?
Erst langsam hat sich in den letzten Jahrzehnten eine etwas andere Einstellung entwickelt. Dadurch, dass unsere Gesellschaft immer älter wird und wir auch offener und freier im Umgang mit Sexualität geworden sind, erlauben wir uns überhaupt die Frage, wie das denn geht mit der Erotik im reifen Alter. Und vor allem, was wir tun können, wenn es Schwierigkeiten gibt. Zum Beispiel, weil sich der Körper verändert oder man sich unwohl fühlt. Oder der Sex in den Wechseljahren plötzlich sogar Schmerzen bereitet. Angeblich leiden im Laufe der Wechseljahre bis zu zwei Drittel der Frauen an Beschwerden und einige bemerken sogar eine schwindende sexuelle Lust. Abfinden muss sich damit jedoch niemand, denn sowohl gegen die körperlichen als auch gegen die psychischen Ursachen kann man etwas tun.
Was passiert mit mir und meiner Lust in den Wechseljahren?
Was für ein Auf und Ab! Biologisch betrachtet passiert Folgendes mit uns: In den Wechseljahren – dem Klimakterium – vollzieht sich die körperliche und seelische Umstellung vor und nach der Menopause, also der letzten Menstruation. Wann sie einsetzt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich – im Durchschnitt geschieht es etwa um das 52. Lebensjahr herum. Der Östrogenspiegel im Körper sinkt immer weiter, stattdessen steigt der Anteil an Testosteron. Diese Umstellung kann ab und zu Stimmungsschwankungen hervorrufen und auch die Lust auf Sex mindern. Bei vielen Frauen verändert sich jetzt auch die Figur – ein paar Pfunde mehr sind nicht selten. Soweit die medizinische Erklärung , wie es sich jedoch wirklich anfühlt, weiß Frau erst, wenn es soweit ist.
Hier die gute Nachricht: Der Spaß am Sex kommt zurück
Auch wenn die Lust vorübergehend nachlassen sollte, Sie können aufatmen: Wechseljahre hin oder her, bei Frauen bleibt die Fähigkeit, Lust zu empfinden und einen sexuellen Höhepunkt zu erleben das ganze Leben erhalten. Und natürlich verschwindet mit der letzten Regelblutung der Wunsch nach Zärtlichkeit und körperlicher Nähe auch nicht.
Es kann allerdings sein, dass mit der hormonellen Umstellung körperliche Veränderungen eintreten, die zu (behebbaren) Beschwerden führen können. So verursacht der sinkende Östrogenspiegel bei einigen Frauen eine nachlassende Befeuchtung der Scheide. Die Folge: Trotz Erregung bleibt die Scheide beim Sex trocken – und das kann natürlich Schmerzen beim Sex verursachen. Gerade dieses Problem, was Sex in den Wechseljahren betrifft, lässt sich einfach und gut verträglich mit Gleitmitteln, Zäpfchen, Gels oder Cremes aus der Apotheke in den Griff bekommen.
Bei typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen können Hausmittelhelfen. So stabilisieren Bewegung und Sport den Kreislauf, ebenso wie kalt-warme Wechselduschen. Als Naturmittel haben sich außerdem Traubensilberkerze, Mönchspfeffer und Rotklee bewährt; besonders Salbeitee kann bei starkem Schwitzen helfen.
Menopause: Manchmal fahren die Gefühle Achterbahn
Die Wechseljahre bedeuten für viele eine große Umstellung. „Jetzt werde ich alt“, denken manche und fühlen sich in ihrem reiferen Körper nicht mehr so richtig wohl. Ein paar mehr Rundungen, die Lieblingsjeans passt nicht mehr und alles ist nicht mehr so fest und knackig wie einst. Es ist dabei interessant, wie sehr die Gesellschaft für das Empfinden mit verantwortlich ist. In Japan zum Beispiel gewinnen die Frauen an Ansehen, wenn sie nicht mehr fruchtbar sind, was ein Grund dafür sein könnte, dass sie weniger häufig über Wechseljahrsbeschwerden klagen. „Pfeif auf die Meinung anderer – ich mach mein Ding“: Versuchen Sie, sich (auch) in den Wechseljahren nicht zu sehr von den vermeintlichen gesellschaftlichen Erwartungen unter Druck setzen zu lassen. Schon gar nicht, was Erotik und Sex in den Wechseljahren betrifft. Sie müssen hier mit niemandem “mithalten” und auch sich auch von den Medien in keine Schublade pressen lassen.
Auch Männer kommen in die Wechseljahre!
Aber vielleicht mag es trösten, dass Männer – wenn auch etwas weniger deutlich – ebenfalls in die Wechseljahre kommen. Während Sie sich also vielleicht plötzlich unattraktiv fühlen, könnte es gut sein, dass die Männer in Ihrem Umfeld sich mit sexuellem Leistungsdruck und den ersten Erektionsproblemen auseinandersetzen müssen. Sie sind also nicht allein!
Genießen Sie Ihre Wechseljahre und erfinden Sie sich neu – wenn Sie mögen!
Was für eine Befreiung , sich nicht mehr um Verhütung kümmern zu müssen, sich nicht mehr dem Erfolgsdruck eines jugendlichen Alters ausgesetzt zu sehen, tun und lassen zu können, was man mag. Viele Frauen erleben in den Wechseljahren ganz neue Facetten der Sexualität. Gehen Sie auf Entdeckungsreise: Vielleicht finden Sie Gefallen an neuen erotischen Erlebnissen oder Ihnen macht ein ausgedehntes Vorspiel noch mehr Spaß. Beweisen müssen Sie niemandem mehr etwas – tun Sie, was Ihnen gefällt und zeigen Sie Ihrem Partner, was Sie sich wünschen. Viele Frauen entdecken beim Sex in den Wechseljahren auch noch einmal den Reiz des Neuen und Unbekannten, zum Beispiel im Rahmen einer Affäre oder mit einem anderweitigen erotischen Abenteuer. Sie nutzen die Umstellung, um sich neu zu erfinden, sich von belastenden Situationen zu lösen und ihr Leben zu „entrümpeln“. Nicht selten erwacht dabei ein neuer Mut, auch über Jahre belastende Beziehungen zu beenden oder ihnen neuen Aufschwung zu geben.
Wie Sie Ihre Sexualität in und nach den Wechseljahren auch gestalten: Tun Sie das, was Ihnen gut tut. Nicht auf die Quantität kommt es an, sondern auf die Qualität. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!
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