Mehr Erfolg mit Networking: Auch Schüchterne können es lernen

Networking ist für alle Beteiligten von Vorteil

Gute Beziehungen können nicht nur im Job Türen öffnen. Vielen Menschen fällt jedoch das Kontakteknüpfen schwer. Wir zeigen Ihnen, wie erfolgreiches Networking funktioniert, ohne dass man sich verbiegen muss.

Sind Sie eher introvertiert oder extrovertiert? Gehen Sie leicht auf andere Menschen zu, oder fällt Ihnen das eher schwer? Untersuchungen zufolge zählt etwa die Hälfte der Menschen zu den zurückhaltenden Naturen. Aber auch wer etwas schüchterner ist und nicht so gerne von sich aus andere Menschen anspricht, kann von erfolgreichem Networking profitieren. Gute Beziehungen zu haben und vor allem auch zu pflegen, ist nämlich vor allem im Beruf häufig ein Türöffner. Aber wie geht Netzwerken, ohne dass man dafür in eine Rolle schlüpfen und sich verbiegen muss? Was ist das Geheimnis richtigen Networkings? Die gute Nachricht gleich vorweg: Es gibt kein wirkliches Geheimnis. Networking kann jeder lernen. Wir geben Ihnen in diesem Tipps und Anregungen, wie Sie ein dichtes Netzwerk an Kontakten schaffen und für Ihre Karriere nutzen können.

Networking – was genau bedeutet das eigentlich?

„Vitamin B“ mit Konzept: Networking oder Netzwerken bezeichnet den Aufbau und die Pflege eines Netzes aus Kontakten. Diese können privater oder auch beruflicher Natur sein, häufig gibt es auch Überschneidungen. Ziel dieses Netzwerks ist es, sich vor allem beruflich gegenseitig weiterzuhelfen, etwa mit Empfehlungen. Um ein eigenes Netzwerk aufzubauen, braucht es die Bereitschaft, auf andere zuzugehen, um Kontaktdaten auszutauschen und eine Beziehung aufzubauen. Irgendwann sind diese Kontakte beispielsweise bei der Kunden- oder Personalakquise oder dem Erschließen neuer Geschäftsfelder hilfreich. Dafür eignen sich spezielle Networkingveranstaltungen, wie sie von Unternehmen oder auch Industrie- und Handelskammern oder anderen Institutionen und Verbänden angeboten werden.

Am Anfang steht die richtige Strategie

Zu Beginn der Networkingaktivitäten sollte sich jeder zuerst über seine individuellen Ziele und Schwerpunkte klar werden. Was will ich erreichen? Wozu können mir die Kontakte nützlich sein? Was kann ich selbst anbieten? Ein Netzwerk ist immer nur so gut wie seine Mitglieder. Sie sollten deshalb auch sorgfältig auswählen, wer in Ihr Netz passt und bei welchen Kontakten sich eine intensive Beziehungspflege lohnt. Ganz wichtig dabei ist, dass Networking immer in beide Richtungen funktionieren muss. Das fein verästelte Gespinst funktioniert auf der Basis von Geben und Nehmen.

Gerade am Anfang sollten Sie vor allem erst einmal Ihre Dienste anbieten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das können Kontakte sein, die man für jemanden herstellt, oder Tipps, Anrufe und Ähnliches. Neue Kontakte auf einem Event direkt um einen Gefallen zu bitten, ist ein absolutes No-Go. Zunächst einmal geht es darum, Vertrauen aufzubauen und zu zeigen, welchen Nutzen man selbst der anderen Person bringen könnte. Der Netzwerkexperte Mike Sansone hat sogar eine Formel für erfolgreiches Netzwerken entwickelt. Demnach sollten 70 Prozent der Zeit, die Sie fürs Networking aufwenden, der Unterstützung anderer gewidmet sein, 20 Prozent für die eigene Präsentation und nur 10 Prozent der Zeit sollten genutzt werden, um andere um Unterstützung zu bitten.

Networking kann jeder lernen – egal ob extrovertiert oder introvertiert

Wie komme ich trotz Schüchternheit ins Gespräch?

Eine große Hürde für schüchterne, introvertierte Menschen stellt die Notwenigkeit dar, beim Netzwerken die Initiative zu ergreifen und auf andere zuzugehen. „Ich bin nun mal eher zurückhaltend und hasse es, im Mittelpunkt zu stehen“, erzählt Sandra (45). „Deshalb habe ich Networkingevents auch immer gemieden, bis mich eine Freundin zu einer Veranstaltung mitgenommen und mich dort ein paar Leuten vorgestellt hat. Ich habe gemerkt, dass es gar nicht darum geht, sich selbst marktschreierisch anzupreisen. Auch wer etwas zurückhaltender ist, kann bei einem solchen Event gut Fuß fassen – es kommt nämlich vielmehr darauf an, ehrlich und authentisch zu sein. Mit der richtigen Körpersprache und einer freundlichen, offenen Ausstrahlung kann man sehr weit kommen, ohne sich verbiegen zu müssen. Blickkontakt halten, lächeln, Interesse zeigen, dem Gesprächspartner zuhören, das sind sehr wertvolle Eigenschaften, die gerade schüchterne Menschen oft mitbringen und die gute Türöffner sein können.“

Gute Vorbereitung ist beim Networking das A und O

Wenn Sie vorhaben jemanden in Ihr Netzwerk aufzunehmen, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Für den Fall, dass Sie sich nicht zufällig auf einem Event zum ersten Mal begegnen, sollten Sie sich vorher schon über die Person informieren, die Sie ansprechen wollen. Vielleicht haben Sie auch Gemeinsamkeiten? Gerade für den Gesprächseinstieg kann es sehr verbindend und sympathiesteigernd sein, wenn es Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und dem neuen Kontakt gibt. Das kann dieselbe Uni sein, an der Sie studiert haben, ein gemeinsamer Geschäftspartner oder auch nur dasselbe Smartphone-Modell. Schließlich ist ein gelungener Smalltalk der Einstieg in weiterführende Gespräche.

Durch gezielte, höfliche und interessierte Fragen können Sie die ersten Bande Ihrer Beziehung dann schon festigen. Vermeiden Sie Gesprächsthemen mit großem Konfliktpotenzial wie zum Beispiel Politik oder Religion. Und denken Sie schon vor dem Treffen oder Event daran, Visitenkarten in ausreichender Zahl dabei zu haben. Tatsächlich scheitert der Ausbau eines Netzwerks manchmal schon an vermeintlich banalen Kleinigkeiten wie einem im Auto vergessenen Handy, in dem alle wichtigen Kontakte gespeichert sind, oder eben fehlenden Visitenkarten.

So navigieren Sie perfekt durch ein Networkingevent

        Stellen Sie sich angemessen vor:

  • Nennen Sie Ihren vollen Namen und vermitteln Sie Ihrem Gesprächspartner in einem kurzen, knackigen Einstiegssatz, was Sie tun und/oder was der andere potenziell von Ihnen zu erwarten hat. So wecken Sie Interesse.

    Geben Sie Ihrem Gesprächspartner die Hand:

  • Dieser Körperkontakt schafft eine erste Verbindung und ist bereits dazu geeignet, nonverbal etwas über Sie auszusagen und vom anderen zu erfahren, je nachdem, wie der Händeruck ausfällt.

    Übertreiben Sie nicht:

  • Gesundes Understatement kommt beim Networking meist besser an als eine überzogene Selbstdarstellung. Bleiben Sie ehrlich, geben Sie zu erkennen, welchen Nutzen Sie dem anderen bieten könnten, aber lassen Sie ihm vor allem Raum, auch etwas über sich zu erzählen. Stellen Sie Fragen, zeigen Sie sich interessiert und haken Sie an wichtigen Stellen nach.

    Halten Sie den Kontakt:

  • Die ersten Kontakte sind geknüpft – nun geht es darum, diese zu pflegen und auszubauen. Sie sollten deshalb jeden neuen Kontakt innerhalb weniger Tage nach dem Event noch einmal per E-Mail oder Telefon ansprechen. Bedanken Sie sich für das interessante Gespräch und sagen Sie, dass Sie sich auf ein Wiedersehen freuen. Wenn Sie bereits Ansatzpunkte haben, angesprochen Projekte zu vertiefen, ist das natürlich umso besser.

    Zeigen Sie sich großzügig:

  • Wenn Sie jemandem weiterhelfen können, dann tun Sie das auch. Wenn Sie Leute, die Sie gut kennen, weiterempfehlen, haben schon einmal drei Personen – Sie , der Empfohlene und der Empfänger der Empfehlung – etwas davon und dienen zusätzlich als Multiplikator. Genauso funktioniert erfolgreiches Networking.

    Stehen Sie zu Ihren Versprechen:

  • Wenn Sie jemandem zusagen, für ihn einen Ihrer Kontakte anzurufen, sich am nächsten Tag noch einmal zu melden oder sonstwie weiterzuhelfen, dann tun Sie das auch. Andernfalls verliert man schnell an Glaubwürdigkeit und wirkt unzuverlässig.

    Dokumentieren Sie Ihr Netzwerk:

  • Je mehr Sie ins Networking einsteigen, desto vielfältiger werden Ihre Beziehungen. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Machen Sie sich deshalb zu jedem Kontakt Notizen zu Ihrem letzten Treffen oder Mailaustausch, zu Gemeinsamkeiten oder Hintergrundinformationen – am besten mit einem Foto der betreffenden Person. So können Sie beim nächsten Gespräch ganz leicht den Faden wieder aufnehmen und geraten seltener in die peinliche „Woher kenn ich den bloß noch mal?“-Situation.

    Machen Sie es anderen leicht, mit Ihnen in Verbindung zu treten:

  • Überreichen Sie nicht nur Ihre Visitenkarten, nutzen Sie auch Ihren Mail-Abbinder und Ihre Profile in den sozialen Netzwerken dazu, auf Ihre anderen Netzwerke zu verlinken.

Netzwerken – auch für Schüchterne gar nicht schwer

Networking kann tatsächlich jeder erlernen. Das Wichtigste ist, sich gut vorzubereiten und auch einige Arbeit in die Nachbereitung von Networkveranstaltungen zu stecken. Bleiben Sie sich treu, verstellen Sie sich nicht und zeigen Sie, dass Sie für die Beziehungspflege auch bereit sind, etwas zu tun. Auf diese Weise wird Ihr Netzwerk schnell an qualifizierten Kontakten gewinnen. Viel Erfolg!


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