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Lachen ist die beste Medizin: Warum Humor so wichtig ist

Lachen versetzt Berge

Humor verbindet und wo ein Lächeln ist, kann kein Hass sein. Beim Lachen sind die Menschen alle gleich, von den Eskimos bis zu den Aborigines. Eine Freude ausdrückende Mimik ist ein wichtiges Element der Kommunikation und sogar bei jedem Menschen angeboren. Auch blinde oder taube Babys lachen. Ganz davon abgesehen, dass Freundlichkeit und eine positive Einstellung zum Leben Berge versetzten kann.

Lachen ist ansteckend und in diesem Falle ist die Ansteckung mal positiv, denn das Immunsystem wird dabei gestärkt. Hat man Stress, ist man verspannt, aber beim Lachen entspannen die Muskeln. Wenn Sie also das nächste Mal wie ein Honigkuchenpferd strahlen, befreit und entspannt das genauso gut, wie eine Meditation – seien Sie sich da sicher. Vielleicht kennen Sie den Film „Patch Adams“ mit Robin Williams? Die Idee zum Film beziehungsweise grundsätzlich auch dazu, Clowns in Krankenhäuser zu bringen und damit kranken Menschen eine Freude zu machen, kam vom „Original“, Hunter Doherty „Patch“ Adams. Er ist überzeugt von einer starken Verbindung zwischen Umwelt und Gesundheit und engagiert sich in zahlreichen Projekten, um seine Vision einer holistischen Medizin und Betreuung voranzutreiben. Hierzulande hat sich seit 2008 Dr. Eckart von Hirschhausens Stiftung HUMOR HILFT HEILEN (abgekürzt HHH – bitte mal laut aussprechen ;-)) zum Ziel gesetzt, das therapeutische Lachen zu fördern. Nicht nur Kinder, sondern auch alte und demente Menschen sollen mithilfe von Clowns und einer ordentlichen Portion Witz zum Lachen gebracht werden.

Wussten Sie, dass Kinder an die 400 Mal am Tag lachen? Erwachsene dagegen, verziehen nur 15 Mal am Tag die Mundwinkel weit nach oben. Je älter wir also werden, desto weniger Spaß haben wir? Das finde ich schade, wir sollten mal wieder öfter Kind sein, finden Sie nicht?

Ist das Lachen den Menschen vorbehalten?

Können nur Menschen lachen oder auch Tiere? Ein Hund kann sicher seine Freude durch Schwanzwedeln ausdrücken, junge Kälber oder Pferde ihre Lebenslust und Übermut durch ausgelassenes Springen. Allerdings ähnelt fast kein tierischer Ausdruck der Freude, unserer erheiterten Mimik. Das Besondere beim menschlichen Lachen ist, dass es überwiegend aus stimmhaften, melodischen (na ja, jedenfalls meistens) Silben besteht, die beim Ausatmen entstehen. Auch beim Lachen der Schimpansen und Bonobos, die dem Menschen entwicklungsgeschichtlich am nächsten stehen, gibt es solche Elemente. Je näher also eine Affenart mit dem Menschen verwandt ist, desto ähnlicher klingt das Lachen.

Was passiert dabei im Körper?

Wenn ein Mensch lacht, werden durch die Mimik im Gesicht 17 und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt. Und wenn das Gelächter ausklingt, setzt die Entspannung ein. Im Prinzip richtiges Firnesstraining. Das Immunsystem wird durch die Ausschüttung von Hormonen gestärkt und somit Krankheiten vorgebeugt. Die Zahl der Stresshormone im Blut nimmt ab. Der Körper aktiviert beim Lachen Endorphine und löst dadurch euphorisierende Wirkungen aus, vergleichbar mit denen, die ein Langstreckenläufer erlebt. Die Verdauung wird angeregt und der Stoffwechsel positiv beeinflusst. Man höre und staune: Eine gute Portion Gekicher hilft auch gegen Verstopfung, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Sogar die Schmerzempfindung wird verringert. Studien der Gelotologie (Wissenschaft der Auswirkungen des Lachens) ergaben, dass Schmerzpatienten nach nur wenigen Minuten Lachen eine Erleichterung erfahren, die mehrere Stunden anhalten kann. Dies geschieht auch durch körpereigene entzündungshemmende Stoffe, die vermehrt produziert werden. Da kann man sich doch die Schmerztablette sparen?

Lachen als Therapieuntertützung

Auch Psychologen und Ärzte entdecken den Humor als Heilmittel. Oder sollte man besser sagen, sie entdecken ihn wieder? Immerhin war schon Aristoteles der Meinung, dass wir öfter mal über uns selbst lachen sollten. Selbst Freud hat ein Buch darüber geschrieben, das ist kein Witz. In der Psychotherapie gibt es allerdings Grenzen, extreme Psychotiker oder schwer Depressive können mit Humor wenig anfangen. Hilfreich dagegen ist Humor zum Beispiel auch bei Angst- oder Zwangsstörungen. Beispiele kennt man auch aus dem TV, wer kennt ihn nicht, den seltsamen Privatdetektiv Monk? Humor kann selbst Phobien reduzieren. Bei Spinnenphobikern konnte beispielsweise die Angst reduziert werden, indem man ihnen die humorvolle Variante einer Spinne, nämlich eine mit Balletröckchen, zeigte. Das gleiche Ergebnis übrigens wie bei einem sonst üblichen Programm zur Desensibilisierung.

Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie gute Laune

Lachen kostet nix und ist lebensverlängernd. Woher sonst kommt das „Französische Paradox“ also die Tatsache, dass Franzosen trotz ungesünderer Lebensweise, wie fettreiches Essen, genauso lang leben wie wir Deutschen? Ja – neben dem Konsum des Rotweins macht die lustige Runde beim Essen den Unterschied!

Und hier noch ein Flirt-Tipp meines Lieblingskomikers Jerry Lewis: Mit Humor kann man Frauen am leichtesten verführen, denn die meisten Frauen lachen gerne, bevor sie anfangen zu küssen. , Stimmt doch, oder? Sogar beim Sex ist Humor angebracht, wenn er an der richtigen Stelle kommt.

Aber Achtung – Glück ist bekanntlich biologisch abbaubar, daher müssen wir auch kräftig für Nachschub sorgen.

 

Ihre Irene

(Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.)

 


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