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Der perfekte Tantra-Abend: Ein Crash-Kurs

Ein Tantra-Abend ist eine Wohltat für die Sinne

Gerade in dieser schnelllebigen Zeit ist es wichtig, auch mal einen Moment inne zu halten und sich auf sich selbst und den Partner zu konzentrieren. Genau darum geht es bei der Tantra-Massage. Viele Paare erleben durch regelmäßige Tantra-Übungen eine völlig neue Ästhetik am Körper des anderen und eine ungeahnte emotionale Tiefe.

Was ist eigentlich Tantra?

Tantra bedeutet wörtlich übersetzt; „das Instrument zur Erweiterung des Bewusstseins.“ Genauer gesagt, handelt es sich um einen umfassenden, spirituellen Weg, der zum Teil hinduistische zum Teil buddhistische Wurzeln hat und der seit Jahrtausenden praktiziert wird. Tantra ist eine Transformation der sexuellen Energie in mehr Bewusstsein. Es geht um die emotionale, körperliche und geistige Erregung während der Massage oder des Sex. Den Weg in die westlichen Kulturen hat Tantra tatsächlich erst in den 80er Jahren über das Neo-Tantra gefunden. Bei erotischen Tantra-Massagen wird jeder einzelne Körperteil inklusive Intimbereich mit viel Hingabe und Ausdauer massiert. Eine Tantra-Massage dauert gut und gerne drei Stunden. Ziel ist die Verschmelzung der weiblichen mit der männlichen Seite des Körpers – die Vereinigung von Yin und Yang.

Ein Abend im Zeichen der Tantra-Kunst

Durch Berührung wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Tantra bereichert die Beziehung daher ungemein. Für Paare oder Liebschaften, die Probleme in ihrer Sexualität haben, bietet Tantra die Möglichkeit, der Befreiung und auch der Erweiterung der sexuellen Möglichkeiten. Gerade in westlichen Kulturen geht es oft nur um die körperliche Befriedigung. Das jedoch kann dazu führen, dass die Befriedigung – gerade bei der Frau – vernachlässigt wird. Sexuelle Blockaden können mit Tantra geheilt werden, denn dabei wird das sexuelle Verlangen nacheinander gesteigert und die geistige Bindung gefestigt. Dies wiederum birgt eine völlig neue Erfahrung, geistigen und körperlichen Genusses und spiritueller Vereinigung in sich.

Es gibt 3 Perspektiven der Tantra-Massage und des Tantra-Sex:

  1. Tantrische Übungen: Tantra beinhaltet die Vision einer sexuellen Ekstase. Dazu bedarf es tantrischer Übungen, Massagen und einer speziellen Atemtechnik.
  2. Tantrische Kommunikation: Ehrliche Kommunikation über Gelüste und Grenzen
  3. Tantrische Sexstellungen: Sie sind voller Hingabe und Genuss so konzipiert, dass beide Partner ein Maximum an Nähe und Zuneigung erfahren.

Wem die Theorie nicht genug ist, für den haben wir hier ein paar Einstiegs-Übungen zum selbst ausprobieren:

Step 1.: Einfache Tantra-Massage: Zur Vorbereitung ist es wichtig, sich individuell auf sein Gegenüber einzustellen. Schaffen Sie einen entspannten Raum mit viel Zeit, denn jeder soll sein eigenes Tempo ohne jeglichen Zeitdruck bestimmen. Vermitteln Sie Ihrem Gegenüber ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Besorgen Sie ein geruchloses Massageöl oder einen Duft, den Sie beide sehr mögen. Nun bereiten Sie sich körperlich und geistig auf die Ganzkörpermassage vor. Synchronisieren Sie Ihre Atmung und teilen Sie sich gegenseitig Ihre Erwartungen mit. Im Anschluss entscheiden Sie sich, wer anfangen darf, das Gegenüber zu massieren. Beginnen Sie am Kopf und beziehen Sie jedes Körperteil mit ein (Ohrläppchen, Fingerkuppen, Zehenspitzen). Sie dürfen während der Tantra-Massage gerne miteinander reden und sich über Ihre Gelüste austauschen.

Step 2.: Lingam- oder Yoni-Massage: Yoni steht für das weibliche, Lingam für das männliche Geschlecht. Diese Massage bildet den Abschluss der Massage des ganzen Körpers. Vertrauen als Basis ist mehr als notwendig, denn durch die intimen Berührungen können völlig neue Emotionen entstehen. Der ganze Körper könnte vibrieren und pulsieren, hierfür sollten sich beide komplett fallen lassen können. Die angenehme und warme Atmosphäre ist hierbei wichtiger denn je. Der Partner sollte sich dem jeweils anderen Geschlecht besonders intensiv und einfühlsam widmen. Zuerst darf die Yoni oder der Lingam nur umkreist werden. Später werden die Klitoris und das Frenulum (Penisbändchen), der Hoden und falls gewünscht auch der Anus mit einbezogen. Ist die Frau bereit, so darf auch sachte mit dem Finger eingedrungen werden. Reden Sie während der Massage miteinander. Erkundigen Sie sich nach dem Befinden und ob etwas stärker oder schwächer massiert werden soll. Der Orgasmus ist komplette Nebensache. Kommt es zum Höhepunkt, so massieren Sie danach langsam weiter. Hören Sie mit der Massage nicht abrupt auf, sondern wandern Sie zum Abschluss noch mal  über den ganzen Körper.

Step 3.: Tantrischer Sex: Hier dürfen sich Yoni und Lingam nun sanft vereinen. Dieser Sex steht im absoluten Gegensatz zum „Rein-Raus“, es geht vielmehr um die Verschmelzung beider Körper. Lustvoll und sinnlich soll er sein. Praktizieren Sie Stellungen, bei denen Sie sich eng umschlungen in die Augen schauen können, wie zum Beispiel die Wippe oder den Schmetterling (der Mann hält die Beine der Frau an den Knöcheln und dringt dann in sie ein). Halten Sie Augenkontakt und lächeln Sie, wenn möglich. Der Sex darf den Abschluss der beiden vorigen Massagen bilden, wenn beide es möchten. Der tantrische Sex legt den Fokus auf die Verbreitung der sexuellen Energie. Mann und Frau dürfen sich sanft bewegen oder nach dem Eindringen inne halten. Auch hier steht der Höhepunkt nicht im Fokus.

Ein Tantra-Abend kann für viele Paare eine völlig neue Erfahrung sein und für ungeahnte Nähe und Verbundenheit sorgen. Die Beziehung kann so wieder sinnlicher und gefühlvoller gestaltet werden. Gerade für den sensibleren Umgang miteinander und der Stimulation des Körpers kann Tantra wegweisend sein. Es geht nicht nur darum Ganzkörper-Orgasmen oder Glücksgefühle, die für Stunden anhalten, zu erleben – das kann natürlich ein toller Nebeneffekt sein – es geht viel mehr darum, das Beziehungsleben ungemein zu bereichern und sich intensiver wahrzunehmen. Sollten Sie noch unsicher sein, ob Tantra das Richtige für Sie ist, denken Sie über die Möglichkeit nach, ein seriöses Tantra-Studio in Ihrer Nähe aufzusuchen und sich zunächst von einem „Profi“ massieren zu lassen, um es dann im Anschluss mit Ihrem Partner zu praktizieren.


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