Yoga ist gut für Leib und Seele – aber wussten Sie schon, dass sich mit gezielten Übungen auch die sexuelle Empfindungsfähigkeit steigern lässt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Yoga Ihre Lebensenergie und Lust stimulieren können, und zwar so sehr, dass Sie beim Sex ein noch besseres Körpergefühl bekommen, das Ihnen fulminante Orgasmen bescheren kann.
Körper, Geist und Seele im Einklang: Schon 700 v. Chr. wurde Yoga erstmals schriftlich erwähnt – in den Upanishaden, einer Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus. Die ganzheitliche, aus Indien stammende und religiös ausgerichtete Lehre fand im Laufe der Zeit auch im Westen immer mehr Anklang, wobei im modernen Hatha Yoga eher praktische meditative oder körperbetonte Übungen im Vordergrund stehen. Mittlerweile üben mehr als 5 Millionen Deutsche regelmäßig Yoga aus. Erwiesen ist: Yoga hat positive Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden und wird auch erfolgreich bei bestimmten Krankheitsbildern wie Durchblutungs- oder Schlafstörungen, Nervosität, Kopf- und Rückenschmerzen eingesetzt. Warum sich diese Vorteile nicht auch für mehr Beweglichkeit, Entspannung und Spaß im Bett zunutze machen? Wir stellen Ihnen 5 besonders gut geeignete Übungen für Frauen vor, die zu besserem Sex verhelfen können. Wir haben bewusst Übungen gewählt, die jederzeit auch von Ungeübten ausgeführt werden können.
Mehr Spaß im Bett und besserer Sex durch Yoga?
Klingt vielleicht zuerst einmal verblüffend, ist aber tatsächlich so: Yoga kommt dem ganzen Körper zugute, steigert Bewusstsein und Achtsamkeit und verhilft so auch zu einem besseren Sexleben. So gibt es im Yoga einige hervorragend geeignete Übungen (Asanas) und Atemtechniken (Pranayama), die die Beckengegend bzw. den Beckenboden mit einbeziehen und die Libido steigern, somit also das sexuelle Empfinden verbessern. Andere Yoga-Übungen kräftigen speziell die Beinmuskulatur, die bei einigen Stellungen von besonderer Bedeutung ist. Und generell regen die Übungen die Hormonproduktion an, stärken die Ausdauer, beseitigen Stress und Anspannung – alles Effekte, die sich positiv auf den Sex auswirken. Das Schönste: Um das auszuprobieren, brauchen Sie keine besondere Ausrüstung oder Vorbereitung. Ein paar Minuten Zeit und eine Yoga-Matte oder eine andere geeignete Unterlage genügen. Los geht’s mit unseren 5 besten Yoga-Stellungen für mehr Ausdauer und Spaß im Bett.
Die Yoga-Übung für alle Fälle: “Der Schneidersitz” zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur
So geht’s: Schon gewusst? Die meisten Lustnerven befinden sich nicht etwa in der Vagina, sondern im umliegenden Beckenboden. Deshalb sind Übungen, die den Beckenboden stärken, das A und O für mehr Lust und intensivere Orgasmen!
Setzen Sie sich im Schneidersitz aufrecht auf Ihre Yogamatte, schließen Sie die Augen und lassen Sie Ihren Atem gleichmäßig fließen. Achten Sie dabei darauf, dass Ein- und Ausatmen gleich lange dauern. Schieben Sie dann Ihre Hände von hinten unter den Po. Die Handrücken zeigen dabei zum Boden. Wenn Sie die Sitzbeinhöcker spüren, befinden sich Ihre Hände an der richtigen Stelle. Versuchen Sie jetzt, die Höcker mithilfe der Beckenbodenmuskulatur zusammenzuziehen. Das funktioniert genauso, wie wenn Sie versuchen, auf der Toilette den Harnfluss zu unterbrechen – dabei kommt nämlich auch die Beckenbodenmuskulatur zum Einsatz. Wichtig: Mehrmals wiederholen. In der Entspannungsphase ein- und beim Anspannen ausatmen.
Der Effekt: Mehr Muskeln – mehr Lust! Diese Übung ist eine gute Voraussetzung für besonders intensive Orgasmen. Kräftigere und besser durchblutete Beckenbodenmuskeln sorgen dafür, dass Sie den Penis Ihres Partners intensiver in sich spüren. Sie können übrigens auch beim Sex diese Muskeln anspannen – dadurch lässt sich der G-Punkt besser stimulieren. Und Männer genießen es, wenn ihr Penis dadurch besonders fest umschlossen wird.
Starke Beine – mehr Bewegungsfreiheit: Yoga-Übung “der Beinstrecker”
So geht’s: Legen Sie sich auf den Rücken und atmen Sie tief ein. Beim Ausatmen heben Sie ein gestrecktes Bein und ziehen Sie es so weit wie möglich zum Körper. Das andere Bein bleibt dabei auf dem Boden; die Fußspitzen sind angezogen. Halten sie diese Position für einige Atemzüge lang und wiederholen Sie die Übung dann mit dem anderen Bein.
Der Effekt: Starke Beine erleichtern Ihnen manche Sexstellungen wie zum Beispiel die Missionarsstellung für „Fortgeschrittene“, bei der die Beine der Frau den Rücken des Mannes umschließen oder ihre Füße auf seinen Schultern liegen. Auch bei der Reiterstellung können Sie davon profitieren, denn durch eine bessere Nutzung der Muskulatur können Sie besser “dirigieren”.
Tiefenentspanntes Ganzkörpertraining: Yoga-Übung “die Brücke”
So geht’s: Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie Ihre Beine so auf, dass Sie mit den Händen an die Fesseln greifen können. Legen Sie Ihre Arme neben dem Körper ab. Tief einatmen, dann beim Ausatmen das Becken anheben. Die Position für einige Atemzüge halten und dann das Becken wieder ablegen. Die Übung wiederholen oder steigern, indem Sie in die „Brücke“ gehen. Dazu setzen Sie Ihre Hände neben dem Kopf auf und drücken beim Ausatmen Arme und Beine zugleich durch, so dass der Körper eine Brücke bildet. Fünfmal ein- und ausatmen, dann zuerst den Rücken, den Kopf und zuletzt die Beine wieder ablegen.
Der Effekt: Die Übung stärkt den gesamten Körper, lockert das Becken und hat eine allgemein entspannende Wirkung – perfekt, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen und sich auf einen prickelnden Abend einzustimmen! Denn, das ist ganz wichtig: Für erfüllenden Sex ist ein entspannter Geist das A und O.
Entspannung und Kräftigung in einem: Yoga-Übung “Kuh und Katze”
So geht’s: Eine einfache, aber wirkungsvolle Übung gerade für Yoga-Einsteiger: Begeben Sie sich in den Vierfüßlerstand, atmen Sie ein und lassen Sie Ihren Rücken zu einem Hohlkreuz durchhängen, richten Sie dabei Ihren Kopf auf. Beim Ausatmen machen Sie dann einen Katzenbuckel und lassen den Kopf nach unten hängen.
Der Effekt: Diese Übung tut dem Rücken gut, entspannt und stärkt gleichzeitig durch den Wechsel der Positionen die Beckenbodenmuskulatur. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe – und können sich ganz locker auf das nächste Schäferstündchen freuen.
Top für die Beckendurchblutung: Yoga-Übung “die Vorwärtsbeuge”
So geht’s: Setzen Sie sich auf den Boden und strecken Sie die Beine parallel nebeneinander nach vorne aus. Ziehen Sie die Fußspitzen an. Richten Sie dann beim Einatmen den Oberkörper auf und strecken Sie die Arme über dem Kopf aus. Beim Ausatmen beugen Sie sich mit gestrecktem Rücken langsam so weit es geht nach vorne. Sie können auch versuchen, Ihre Fußspitzen zu greifen. Etwa fünf Atemzüge lang halten, dann Oberkörper und Kopf ganz entspannt hängen lassen oder auf den Armen oder dem Boden ablegen. Nach fünf Atemzügen die Übung wiederholen.
Der Effekt: Vorwärtsbeugungen sind im Yoga generell stimulierend für die Durchblutung der inneren Organe – auch der Sexualorgane und des Beckens. Ein weiterer positiver Effekt: Auch die Verdauung kommt durch den Druck auf den Unterbauch bei dieser Übung in Schwung. Und das ist gut für die Libido, denn gerade Verstopfung und Völlegefühl sind für viele Frauen Auslöser von sexueller Unlust.
Gönnen Sie sich 10 Minuten täglich Yoga für mehr Entspannung besseren Sex
Es braucht nicht mehr als 10 Minuten am Tag, um Ihrem Körper, Ihrer Seele und Ihrem Geist mit Yoga auf die Sprünge zu helfen. Mehr Energie und Ausgeglichenheit und ein besseres Körpergefühl sind die idealen Voraussetzungen, um auch Ihr Sexleben zu bereichern und intensiver zu genießen. Für manche mögen diese Übungen auf den ersten Blick zu einfach oder unspektakulär wirken. Aber probieren Sie es aus: Regelmäßiges Praktizieren dieser Yoga-Übungen wird Ihren Körper geschmeidiger, kräftiger und entspannter machen – alles gute Voraussetzungen für den perfekten Sex. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!
Weitere Artikel zum Thema Gutes Körpergefühl & Sexualität
Wie Beckenbodentraining zu besserem Sex verhilft
Yoni-Massage im Tantra: Die Entdeckung der weiblichen Lust
Sinnlichkeit und Sex: Ein Plädoyer für den Genuss