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Die Lingam-Massage: Tantra für den Mann

Eine sinnliche Massage, die nicht nur der Lust und Befriedigung dient? Ja – denn bei der Lingam-Massage geht es vorrangig darum, die eigene Sinnlichkeit zu erkunden und das Bewusstsein zu erweitern.

Tantra, die fernöstliche Liebeslehre, liegt im Trend. Über die Grundlagen des Tantra haben wir bereits berichtet und haben uns besonders der Yoni-Massage, die das weibliche Geschlecht betrifft, gewidmet. Dabei fällt uns selbst auf: Mit jedem Bericht wächst unsere eigene Neugier. Immer neue Fragen tauchen auf, die gerne beantwortet werden wollen. Zum Beispiel die nach den tieferen Geheimnissen der Lingam-Massage, bei der das beste Stück des Mannes im Fokus steht.

Wer oder was ist denn eigentlich Lingam?

Lingam ist ein Symbol der hinduistischen Gottheit Shiva. Es wird von den Anhängern des Hinduismus als religiöses Fruchtbarkeitsymbol verehrt. Im Wortverständnis des altindischen Sanskrit steht der Lingam aber auch für den Penis. Und der wird demzufolge bei der Lingam-Massage ganz besonders verwöhnt. Das Besondere dabei ist, dass der Orgasmus weniger im Vordergrund steht als eine tiefe körperliche und seelische Erfahrung. Klingt nach esoterischem Hokuspokus? Ist es aber nicht – Tantra ist ein bewährter Weg, um Lust zu suchen und zu finden. Auf der Grundlage über 2.000 Jahre alter Erkenntnisse finden Tantra und die Lingam-Massage deshalb auch heute immer größeren Anklang.

Die Lingam-Massage – einfach nur Petting auf Indisch?

Blickt man auf das reine Geschehen bei der Lingam-Massage, könnte man schon auf den Gedanken kommen, dass es hier eben um die ausgiebige sexuelle Befriedigung des Mannes geht – ohne Geschlechtsverkehr. Tatsächlich ist es aber anders: Im Tantra dient nichts ausschließlich der Befriedigung sexueller Lust. Sie ist vielmehr das Mittel, um die körperliche und seelische Selbstwahrnehmung zu schärfen. Dadurch rückt die Befriedigung in den Hintergrund. Im Zentrum steht das Erleben des Augenblicks. Die eigene Lust in aller Tiefe kennenzulernen und sich nicht nur auf den Orgasmus zu konzentrieren, ist das Ziel. Wenn man sich darauf einlassen und es auch genießen kann, beschert dieser Weg ausgesprochen sinnliche Erfahrungen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Lingam-Massage zu erfahren. Man kann zusammen mit der Partnerin ein Seminar buchen, in dem unter Anleitung Lingam-Massagen durchgeführt werden. Es ist jedoch meist üblich, dass man als Mann eine Lingam-Massage in einem professionellen Tantra-Studio von einer speziell ausgeblideten Tantra-Masseuse oder einem -Masseur erlebt.

„Liebst du noch oder kommst du schon?“

Es ist ja kein Geheimnis: Männer sind schneller erregbar und schaffen es nicht immer, ihren Höhepunkt so weit hinauszuzögern, dass auch die Frau auf ihre Kosten kommt. Altbewährtes Mittel: ein ausgiebiges Vorspiel, das beide auf ein gemeinsames Lustlevel bringt und die Chancen auf einen gleichzeitigen Orgasmus erhöht. Ein gutes Training dafür ist die Lingam-Massage. Sie dient dem Mann dazu, die eigene Lust besser kennenzulernen und den Orgasmus kontrollieren zu können. Dies gibt ihm die Chance, sich intensiver auf die Frau und ihre Bedürfnisse einzustellen – auch während des Akts. Was die Qualität des Höhepunktes beim Mann selbst anbelangt, berichten Kenner Erstaunliches. Höhepunkte ohne Ejakulation, multiple Orgasmen, lange Standhaftigkeit: All das soll zu den spürbaren Ergebnissen zählen, die dem Tantra und speziell der Lingam-Massage zugesprochen werden.

Heilende und therapeutische Wirkung nicht ausgeschlossen!

Zur Wiedererweckung der Sexualität, zum Beispiel bei oder nach Krankheiten, kann die Lingam-Massage ebenfalls beitragen. Auch wenn es psychische Blockaden gibt, die sich auf die männliche Potenz negativ auswirken, berichten Betroffene von der luststeigernden und potenzfördernden Wirkung dieser Form der Massage. „Meine Diabeteserkrankung hatte Einfluss auf meine Standhaftigkeit. Meine Frau wollte sich damit nicht abfinden und hat uns für ein Tantra-Seminar angemeldet. Ich war ohnehin sehr empfänglich für die bewusstseinserweiternde Wirkung von Tantra – und habe dadurch tatsächlich zu mir und meiner Lust zurückgefunden“, erzählt Rainer (52).

Wie läuft eine Lingam-Massage ab?

• Vorbereitung und Begrüßung
Eine anregende Umgebung, Wärme, Kerzen, entspannende Musik. Eine rituelle Begrüßung. Vielleicht ist der Einstieg etwas fremdartig für Anfänger und jene, die eigentlich nur der sexuelle Aspekt am Tantra interessiert – aber es ist die angemessene Einstimmung auf das, was folgen soll.

• Behutsames Herantasten
Noch spielt der „Lingam“ keine Rolle. Mann und Frau sitzen oder knien sich gegenüber. Sie streicht einige Male mit beiden Händen langsam und zärtlich von seinen Schultern bis zu den Händen.

• Die eigentliche Massage
Hier gibt es verschiedenste Techniken. Mal wird der ganze Penis mit einer oder zwei Händen massiert und stimuliert oder dafür sogar der ganze Arm benutzt. Mal wird mit den Fingern die Eichel verwöhnt oder die Faust fest darum geballt. Nicht selten wird der gesamte Körper mit einbezogen. Im Verlauf der Massage kommt Öl zum Einsatz, um die Reibung zu verringern. Ziel ist es nicht, den Mann zum Höhepunkt zu bringen, sondern seine Lust-Energie immer weiter zu steigern. So kommt es während der Massage auch immer wieder zu kleinen Verschnaufpausen.

• Das Meisterstück – der „Big draw“
Der Lingam befindet sich zwischen den gefalteten Händen der Frau und gleitet mal langsam sinnlich und dann wieder fordernd und schnell hindurch. Kurz vor dem Höhepunkt, wenn sich die Muskeln des Mannes anspannen, hört die Frau auf. Der Mann versucht die Luft anzuhalten, und die Energie in den Unterleib zu leiten, so dass letztendlich eine Art Ganzkörperorgasmus entsteht. Achtung: Der Mann sollte vollkommen gesund sein, wenn der „Big draw“ durchgeführt wird und es sollte nur unter fachkundiger Anleitung erfolgen!

Tantra – überraschend anders!

„So schnell gingen 2 Stunden noch nie herum. Dieses wundervolle Miteinander. Die geballte Lust. Das Loslassen vom Alltag. Es war einfach grandios“, schwärmt Jan (38) von der ersten Tantra-Erfahrung mit seiner Partnerin. Und auch Nele (40) ist begeistert von ihren ersten Gehversuchen in Sachen Lingam-Massage: „Noch nie habe ich mich Jens so bewusst gewidmet – und das war auch für mich ein tolles Erlebnis. Jetzt möchte er sich revanchieren. Mit einer Yoni-Massage – der Kurs ist schon gebucht.“

Interessant zu wissen:

Die Yoni-Massage für die Frau ist das Gegenstück zur Lingam-Massage. Viele Frauen, die einen Yoni-Kurs besuchen, lassen die Massage auch von einer Frau durchführen. Das ist bei Männern anders – die meisten bevorzugen eine weibliche „Masseurin“ und würden sich nicht auf eine Massage mit einem anderen Mann einlassen.

Wollen da Männer nicht doch nur das Eine?

Ganz klar, die Lingam-Massage ist (auch) eine erotische Massage – aber nicht zu verwechseln mit dem Angebot von gewerblichen Massagestudios. Ein Orgasmus wird nicht primär angestrebt, er kann und darf aber geschehen. Mit dem Augenmerk auf die Lustbefriedigung sollte „Mann“ sich dem Tantra nicht hingeben. Die Lingam-Massage dient dazu, den Mann mit seinem Körper und seiner Sinnlichkeit tiefer vertraut zu machen, und das bedarf viel Zeit. Daraus resultiert auch, dass erotische Massagen gewerblicher Art sich eher weniger dazu eignen, auch weil der zwischenmenschliche Aspekt beim Tantra – das Aufeinander-Einlassen – eine große Rolle spielt.

Der Weg ist das Ziel

Die eigene Lust erforschen und die Reaktionen des eigenen Körpers kennen, deuten und beeinflussen lernen: Wer eine außergewöhnliche Bereicherung für sein Sexualleben und das seines Partners sucht, findet im Tantra viele Möglichkeiten – zum Beispiel die Lingam- oder auch die Yoni-Massage. Sie möchten es einmal ausprobieren? Nur zu! Informationen und Adressen finden Sie im Internet und bei den örtlich ansässigen Yoga-Studios und Tantra-Schulen. Und sicher werden auch wir Sie weiter auf dem Laufenden halten.

 

***** Übrigens: Bei LOVEPOINT finden sich auch Mitglieder, die dem gemeinsamen Erkunden des Tantras durchaus offen gegenüber stehen. Lust bekommen? *****

 

 

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