Die fünf unterschiedlichen Phasen in einer Beziehung

Die Phasen einer Beziehung

Ob frisch verliebt oder schon mit der Planung der goldenen Hochzeit beschäftigt, jeder steckt in unterschiedlichen Phasen in einer Beziehung. Wobei die mit der goldenen Hochzeit es meist „geschafft“ haben. Und was bitteschön? Na das Ziel, eine erfüllende und glückliche Partnerschaft zu führen. Das kann schon ein hartes Stück Arbeit sein, aber man muss für alles im Leben etwas tun. Umsonst ist der Tod und der kostet bekanntlich das Leben.

Auf dem Weg zu einer glücklichen Beziehung haben wir meistens schon den einen oder anderen Partner hinter uns gelassen. Vielleicht sind wir dabei auch jeweils in unterschiedlichen Phasen der Beziehung ausgestiegen. Wie lange die einzelnen Veränderungsprozesse andauern, ist übrigens individuell und hängt unter anderem auch davon ab, wie „leidensfähig“ ein Partner ist beziehungsweise wie selbstreflektierend.

Ein Überblick der 5 wichtigsten Phasen

Phase 1: Die Verliebtheit

Die Welt ist rosa bis kunterbunt, wir laufen federnden Schrittes durch die Schmetterlingswelt und sind felsenfest davon überzeugt, den richtigen Partner gefunden zu haben. Wir denken ständig an den anderen und blicken verträumt in die Luft, weil wir in Tagträumen versunken sind. Wir wollen alles vom anderen wissen, können ohne Ermüdungserscheinungen die ganze Nacht durchquatschen. Sexuell sind wir voneinander besessen und können die Finger nicht vom anderen lassen.

Jetzt durchleben wir die Phase der Verliebtheit, die zirka 18 Monate andauern kann. Das Limbische System genehmigt uns sozusagen den reinsten Hormoncocktail  in Form hoher Konzentrationen der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Eine der aufregendsten Phasen!

Phase 2: Verliebtheit versus Realität

Wir haben die rosarote Brille jetzt des Öfteren verlegt. Die Romantik weicht und wir entdecken doch tatsächlich Seiten an unserem perfekten Partner, die wir vorher gar nicht registriert haben. Hat er die Gabel schon immer so komisch gehalten? War sie anfangs auch so unordentlich? Waren diese Eigenschaften schon immer da oder haben sie sich erst kürzlich entwickelt?

Der Alltag schleicht sich fast unmerklich aber unaufhaltsam ein und die  ersten kleineren Meinungsverschiedenheiten trüben den anfangs wolkenlosen Himmel. Man findet zwar viele Gemeinsamkeiten, ertappt sich aber manchmal bei dem Gedanken, ob das wirklich auf Dauer ausreicht und vor allem passt. Engelchen und Teufelchen erscheinen auf der Schulter und führen leise Diskussionen.

Phase 3: Machtkämpfe

Zweifel werden lauter. Jetzt ist für einige die Zeit des Umerziehens angebrochen, falls der Partner den eigenen Erwartungen noch nicht so ganz entsprechen sollte. Schließlich möchten wir den perfekten Partner an unserer Seite. Wer gibt also in der Beziehung den Ton an und haben wir wirklich den richtigen Menschen gefunden oder findet sich vielleicht noch etwas Besseres?

Jetzt fällt meist die Entscheidung, ob man sich nicht doch besser trennen sollte. Leider trennen sich die meisten Paare genau in der Phase, die der Beziehung noch was bringen könnte. Denn, wer diesen Prozess übersteht, der hat die Chance, das Stadium des „WIR“ zu erreichen.

Phase 4: Akzeptanz und Selbstfindung

Jetzt hat’s geschnackelt. Wir kennen den anderen viel besser und wissen, wie er tickt. Die Fronten sind geklärt und im Idealfall üben wir Toleranz und Verständnis mit den Macken des Partners, schließlich sind wir selbst ja auch nicht frei davon. Wir haben die hohen Erwartungen an unseren Partner etwas runtergeschraubt und sehen die Sache somit realistischer. Vor allem haben wir erkannt, dass es ohne Kompromisse nicht geht. Das Bindungshormon Oxytocin kann uns auf die Idee bringen einen Wedding Planner einzuschalten und sich schon mal Gedanken über die Tapete im Kinderzimmer zu machen.

Das Paar sieht sich nun wirklich als Team ohne jedoch die eigene Identität zu verlieren. Eine sicher nicht leichte, aber ganz wichtige Phase finde ich. Das richtige Gleichgewicht zwischen eigener Entwicklung und persönlichem Freiraum (den wir aber bitte auch dem Partner gönnen sollten) und dem „WIR-Gefühl“ zu finden. Jetzt können wir mit Marianne Rosenberg trällern „Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür…“  Ob die Liebe bleibt oder vom Winde verweht wird, wer weiß… wir wollen das Beste hoffen.

Phase 5: Wahre Liebe

DAS ist eigentlich das Ziel aller Paare, nur kommen da heutzutage leider die wenigsten hin. Beide haben zusammen viele Höhen und Tiefen erlebt, das schweißt zusammen. Jeder kennt die Stärken und Schwächen des anderen und muss sich nicht mehr verstellen. Machtkämpfe braucht es nicht mehr, die Beziehung gibt beiden ein sicheres Gefühl von Vertrautheit. Oft gehen die Partner jetzt gemeinsamen Zielen/Projekten nach.

Die meisten Menschen werden sich wohl in der dritten Phase trennen, in der es um Machtkämpfe geht. Für die, die es weiter geschafft haben und zwischenzeitlich Nachwuchs haben, könnte man zwischen Phase 4 und 5 noch eine kleine Zwischenphase setzen, die Phase 4,5 sozusagen 😉

Wer sich jetzt unverstanden fühlt und Opfer der Eintönigkeit und des Alltages der Beziehung wird, fragt sich vielleicht, ob das alles war. Kümmern sich die Partner nicht mehr umeinander und herrscht auch noch im Schlafzimmer öde Routine, so sucht jetzt der/die ein oder andere die vermisste Leidenschaft in den Armen eines Anderen. Ob es dann zur Trennung kommt oder nicht, hängt ganz allein davon ab, ob eine Kommunikation noch stattfinden kann und beide in die Beziehung weiter investieren wollen.

Eine Partnerschaft ist ein ständiger Prozess, in dem wir nicht aufhören zu lernen. Wir alle machen persönliche Veränderungen durch und  entwickeln uns. Schön, wenn sich beide in die gleiche Richtung entwickeln und sie für die gleichen Werte stehen.

„Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.“

Ihre Irene

(Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.)

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