Sympathie: Wie sie unsere Partnersuche beeinflusst

Sympathie: Wie sie unsere Partnersuche beeinflusst

„Eigentlich war er am Anfang gar nicht so mein Typ, aber ich mochte ihn auf Anhieb!“ Sympathie für einen Menschen überwältigt uns oft ganz unvermittelt. Aber wie entsteht sie überhaupt?

Wenn es ums Dating, um einen Flirt, eine Affäre oder eine feste Partnerschaft geht, ist sie die Initialzündung: Sympathie. Denn erst wenn der Zuneigungsfunke überspringt, wird ein anderer Mensch für uns so bedeutend, dass wir ihn näher kennenlernen möchten. Aber was passiert da eigentlich? Woran liegt es, dass wir jemanden mögen und dass ein anderer Mensch uns sympathisch findet? Können wir Zuneigung steuern? Haben wir Einfluss darauf, dass uns andere attraktiv finden?

Gemeinsamkeiten erzeugen Anziehungskraft

„Ich habe sein Profil angeschaut und fühlte mich sofort angezogen“, erzählt Natalie (45). „Und das lag nicht etwa daran, dass mich dort Mr. Universum angelächelt hätte. Ganz im Gegenteil, das Profilbild sah eher etwas nichtssagend aus. Aber Jens beschrieb so witzig, dass er etwas tollpatschig ist und bei ihm nicht immer alles glatt läuft im Leben. Das fand ich megasympathisch, weil es mich ein bisschen an meine eigenen Schwächen erinnerte. Ich bin ja auch für meine Schusseligkeit bekannt und dachte mir deshalb gleich: Den muss ich kennenlernen!“ Manchmal kann Zuneigung tatsächlich schon durch den ersten Profileindruck entstehen. Besonders dann, wenn wir das Gefühl haben, vielleicht einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Oder wenn jemand ganz ehrlich mit seinen Schwächen umgeht und damit nicht hinterm Berg hält. Aus diesem Grund haben es auch die vermeintlichen Mr. und Mrs. Perfect oft gar nicht so leicht, wie es den Anschein hat. Weil man ihnen nicht abnimmt, dass alles immer so makellos läuft im Leben. Das wirkt nämlich nicht gerade authentisch, und deshalb fliegen die Herzen oft auch eher denjenigen zu, die ihre kleinen Fehler nicht vertuschen.

Genauso reizvoll kann es aber auch sein, wenn jemand auf uns geheimnisvoll wirkt und unsere Neugier weckt. In jedem Fall steht das Interesse am Beginn der Kontaktaufnahme. Es ist die Basis dafür, dass sich gegenseitige Zuneigung überhaupt entwickeln kann.

Woran merke ich, dass ich dem anderen sympathisch bin?

Gegenfrage: Woran merkt man selbst, dass man einen anderen Menschen sympathisch findet? Eigentlich einfach, oder? Man möchte mit dieser Person häufig zusammen sein, fühlt sich in ihrer Gegenwart wohl, antwortet gerne auf Nachrichten oder schickt selbst welche, sucht den Kontakt … Und genauso ist es auch umgekehrt. Wenn Ihnen Ihr Flirtpartner also beim Date lange in die Augen sieht, gegen zufällige (oder auch absichtliche) Berührungen nichts einzuwenden hat, Nähe sucht und Sie zum Abschied herzlich umarmt, sind das schon einige Indizien dafür, dass es auf der Gegenseite auch gefunkt hat. Auch offen gezeigtes Interesse im Gespräch, Fragen zu Ihrem Job und Ihren Hobbys, aber auch Einstellungen, Wünschen und Zielen sind positive Signale. Kommt dann später noch ein Dankeschön oder ein Gute-Nacht-Wunsch per SMS, ist es schon sehr wahrscheinlich, dass Sympathie und nicht bloß Höflichkeit dahintersteckt. Ein ganz wichtiges, sehr feines Messinstrument ist dabei aber natürlich auch Ihr Bauchgefühl. Es sagt Ihnen meistens sehr zuverlässig, wie Sie die Begegnung einschätzen können.

Lässt sich Sympathie bewusst herbeiführen?

Das wäre schön, klappt aber sicher nicht immer. Dazu sind Gefühle zu individuell und die Vorlieben von Mensch zu Mensch verschieden. Treffen zum Beispiel zwei total unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander, ist es wahrscheinlich, dass sie erst einmal nicht so gut miteinander harmonieren. Ein sehr konservativer, zurückhaltender, stiller Mensch wird mit einem lautstarken, temperamentvollen, freiheitsliebenden Energiebündel kaum etwas anfangen können. Aber auch hier ist es nicht ausgeschlossen, dass zwei so konträre Charaktere sich füreinander interessieren. Zum Beispiel dann, wenn sie bei aller Gegensätzlichkeit doch verbindende Gemeinsamkeiten finden. Oder wenn ein paar strahlende Augen, ein offenes Lächeln oder ein ähnlicher Humor alle anderen vermeintlichen Hindernisse vom Tisch fegen.

In gewisser Weise haben wir es also schon in der Hand, von anderen positiv wahrgenommen zu werden. Wer aufmerksam, zugewandt und optimistisch durchs Leben geht, hat schon allein durch seine positive Ausstrahlung gute Chancen, als sympathisch wahrgenommen zu werden. Wir fühlen uns automatisch zu authentischen, warmherzigen und offenen Menschen hingezogen, und umgekehrt ist es natürlich ebenso. Sich entsprechend zu verhalten, wirkt sich natürlich auch bei einem Date, besonders dem ersten, vorteilhaft aus.

Jörg erzählt von seiner ersten Begegnung mit Simone, die er bei LOVEPOINT kennengelernt hat: „Nach einer halben Stunde hatte ich bereits das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Sie war total interessiert und offen, stellte mir viele Fragen, erzählte bereitwillig von sich, hörte aber auch aufmerksam zu. Ruckzuck hatten wir vier Stunden verquatscht!“ Dem anderen Interesse entgegenzubringen und ihm zu zeigen, dass man mehr über ihn erfahren möchte, ist ein guter Weg, um sympathisch gefunden zu werden. Ob daraus irgendwann einmal mehr wird, sich tiefere Gefühle entwickeln und man sich ineinander verliebt, steht zwar in den Sternen, aber die stehen wiederum recht gut, wenn man schon eine gewisse Sympathie entwickelt hat.

Sie sind sich sympathisch? Zeigen Sie es ruhig!

Ob man sich sympathisch ist, merkt man meist ganz automatisch. Trotzdem ist es schön, wenn man dem anderen auch zeigt, dass man ihn mag und noch näher kennenlernen möchte. Das hilft über Unsicherheiten gerade beim ersten Date hinweg und schafft klare Verhältnisse. Denn logischerweise ist es nur dann sinnvoll, sich weiterhin zu treffen, wenn ein Mindestmaß an Zuneigung vorhanden ist. Alles andere wäre verschwendete Zeit und würde auch Gefühle verletzen, wenn die Zuneigung nur einseitig entstanden ist.

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