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Richtig absagen beim Online-Dating: Wie Sie niveauvoll Nein sagen

Beim Online-Dating treten wir zuerst schriftlich miteinander in Kontakt. Aber was, wenn der Funke nicht überspringt? Auch das höfliche Absagen will gelernt sein.

Wer schreibt, der bleibt? Nicht automatisch. Das gilt zumindest fürs Online-Dating. Zwar lernt man seine potenziellen Flirtpartner erst einmal über den schriftlichen Nachrichtenaustausch kennen, aber nicht immer kommt es dann auch zum persönlichen Treffen. Manchmal müssen wir aus einer ganzen Reihe von Zuschriften selektieren, oder wir merken, dass wir einen begonnenen Kontakt doch nicht fortsetzen wollen und unserem Flirtpartner absagen müssen. Wie verhält man sich in einem solchen Fall? Genügt es, auf Mails einfach nicht mehr zu antworten oder wäre das schlichtweg unhöflich?

Vielleicht haben Sie es ja auch schon einmal am eigenen Leib erfahren: Sie finden einen sympathischen Kontaktvorschlag im Postfach Ihrer Partnervermittlung, lesen das zugehörige Profil und beschließen, mit der Person in Kontakt zu treten. Sie verfassen ein nettes Anschreiben, senden es ab und es passiert – nichts. Kein schönes Gefühl, das zudem Fragen offen lässt. Hat der andere Ihre Nachricht überhaupt gelesen? Besteht generell kein Interesse? Hat die Person nur im Moment keine Zeit für eine Antwort? Oder woran liegt es sonst, dass Ihre Nachricht, auf die Sie ja auch einige Mühe verwendet haben, keine Reaktion hervorruft? Diese Ungewissheit ist sicher unangenehmer als eine freundliche Antwort, bei der Sie wenigstens wissen, woran Sie sind – selbst wenn es eine Absage ist. Sich die Zeit für ein paar entsprechende Zeilen zu nehmen, ist also dem anderen gegenüber nur fair.

Was sind die Gründe dafür, dass eine Kontaktanfrage gleich zu Beginn abgelehnt wird?

  • Zu große Entfernung: Für viele ein wichtiges Auswahlkriterium: Stellen sie fest, dass der Flirtpartner zu weit weg wohnt und Treffen nur schwierig möglich sind, ist eine Kontaktaufnahme für sie uninteressant.
  • Suche erfolgreich beendet: Auch wenn es um ein rein sexuelles Abenteuer geht, fahren viele nicht gern zweigleisig. Haben sie schon einen passenden Partner gefunden, nehmen sie keine weiteren Kontakte zu anderen auf.
  • Das Profil passt nicht: Jeder hat ja bestimmte Wunschkriterien – auch bei der Wahl des Flirtpartners. Entspricht das Profil des Interessenten diesen Vorstellungen so gar nicht, kann es sein, dass ein Kennenlernen nicht gewünscht ist. So kann ein zu großer Altersunterschied oder der Beziehungsstatus ein K.o.-Kriterium sein, wenn zum Beispiel ausdrücklich nach einem Partner gesucht wird der aus Paritätsgründen ebenfalls in einer festen Beziehung lebt.
  • Zu unterschiedliche Vorlieben: Gerade wenn es um ein erotisches Abenteuer geht, ist es wenig sinnvoll, den Kontakt aufzubauen, wenn der andere offensichtlich ganz andere sexuelle Vorlieben hat. Das heißt aber nicht, dass man gleich bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Tür ins Haus fallen sollte: Denn viele fühlen sich auch abgestoßen, wenn sie schon im ersten Anschreiben eindeutige sexuelle, ins Detail ausgeschmückte Avancen erhalten. Ratsamer ist es, zunächst ein unverbindliches, originelles Anschreiben zum gegenseitigen Beschnuppern zu verfassen.
  • Schlechtes Bauchgefühl: Das gibt´s auch – man bekommt ein eigentlich nettes Anschreiben, aber irgendwie fühlt man sich trotzdem nicht angesprochen. Der Funke springt nicht über, und man hat das undefinierbare Gefühl, dass es einfach nicht passt.


Wie kann ich eine Kontaktanfrage höflich ablehnen und absagen?

Die einfachste und bequemste Variante, die manche Partnervermittlungen wie z.B. LOVEPOINT bieten, ist die automatisierte Absage: Sie können bei Nichtinteresse dann vom System eine Nachricht senden lassen. Eine solche Absage sollten Sie natürlich erst dann schicken, wenn das betreffende Mitglied Sie auch tatsächlich kontaktiert hat. Persönlicher und netter ist es natürlich, wenn Sie selbst ein paar Zeilen schreiben, sich für die Anfrage bedanken und mitteilen, dass Sie derzeit kein Interesse haben und deswegen leider absagen müssen. Das bedeutet kaum Aufwand, ist aber höflich.

Absagen, wenn der Kontakt bereits länger besteht

Auch das kann passieren: Sie haben sich eine ganze Weile schon angeregt mit jemandem ausgetauscht, stellen aber irgendwann fest, dass es doch nicht passt. Zum Beispiel, weil Sie jemand anderen den Vorzug geben, im Laufe des Kennenlernens feststellen, dass die Interessen doch zu unterschiedlich sind oder Ihnen das Foto des Flirtpartners so ganz und gar nicht gefällt. Gerade Letzteres ist natürlich etwas heikel – aber wenn Sie sich nach der gegenseitigen Bildfreigabe einfach kein Treffen vorstellen können, ist es auch hier besser, mit offenen Karten zu spielen. Da es in den meisten Fällen ja (auch) um intime körperliche Kontakte geht, spielt es eben schon eine gewisse Rolle, ob man sich auch optisch vom anderen angezogen fühlt. Auf jeden Fall gilt: Wenn ein Kontakt schon länger besteht, ist eine persönliche Absage die einzige vertretbare Alternative. Sich einfach nicht mehr zu melden oder eine automatisierte Absage zu schicken, wäre alles andere als höflich.

Ehrlich, freundlich, einfühlsam: länger bestehenden Kontakten absagen

Höflichkeit und Ehrlichkeit unter einen Hut zu bringen, ist ein gewisser Balanceakt, vor allem wenn es ums Absagen geht. Gerade bei bereits länger bestehenden Kontakten ist es aber angebracht, die Absage zumindest im Ansatz zu begründen. Sie müssen ja nicht gleich die Keule auspacken und schreiben: „Sorry, aber als ich dein Bild gesehen habe, war ich ziemlich enttäuscht.“ Ehrlich und trotzdem freundlich sind Umschreibungen wie: „Ich glaube, wir passen typmäßig einfach nicht zusammen, ich wünsche dir aber weiterhin viel Spaß hier.“ Oder: „Unser Mailaustausch hat mir viel Spaß gemacht. Irgendwie ist bei mir aber der Funke für ein richtiges Date nicht übergesprungen.“ Ähnliches können Sie auch schreiben, wenn nicht das Aussehen, sondern andere Eigenschaften zum Ausschlusskriterium werden, die Ihnen im Laufe des Nachrichtenaustauschs bewusst werden. Zudem ist es auch gut möglich, dass zwar keine realen Treffen und erotischen Kontakte mit einer Person zustande kommen, sich aber eine schöne Mailfreundschaft entwickelt, weil man sich eben einfach gut versteht.

Höflich bleiben – auch in der Anonymität des Internets

Klar, das Internet bietet durch seine Anonymität die Möglichkeit, sich unerwünschter Kontakte schnell zu entledigen und dabei was das Absagen betrifft auch unter dem Höflichkeitsstandard zu bleiben, den man im alltäglichen Leben einhalten würde. Andererseits ist es immer gut sich zu fragen: Wie würde ich selbst gern in dieser Situation behandelt werden? Eine Absage beim Online-Dating ist für den, der sie erhält, ja immer eine kleine Enttäuschung. Und eine solche bittere Pille lässt sich nun mal leichter schlucken, wenn sie wenigstens freundlich verpackt ist.

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