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Flotter Dreier oder Ménage à Trois: Sex zu dritt

Flotter Dreier: Hier vergnügen sich ein Mann und zwei Frauen

Der Dreier: Eine der häufigsten erotischen Phantasien von Männern und Frauen dreht sich um den Sex zu dritt. Doch was ist am „flotten Dreier“ so reizvoll? Und warum wird er dennoch so oft tabuisiert?

Schon die alten Griechen hatten ihren Spaß am Dreier und hielten den Sex zu dritt in vielen künstlerischen Darstellungen fest. Die Ménage à trois ist tatsächlich keine neuzeitliche Erfindung im Zuge der sexuellen Befreiung.

Dass es Dreiecksverhältnisse und Dreier beim Sex schon lange gibt, hat auch gute Gründe – denn die Vorstellung, ein Partner alleine könne alle unsere Bedürfnisse befriedigen, alle unsere Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, ist für viele Menschen nicht mehr als eine moralische Forderung. Die Praxis sieht jedoch meist anders aus. Insgeheim wünschen sich viele einen „Ergänzungspartner“, der das partnerschaftliche Glück mit gelegentlichem Sex zu dritt komplett macht. Eine Möglichkeit ist es dann, die Sexualität und auch andere Lebensbereiche nicht parallel, sondern gemeinsam zu leben. Zu dritt. Eine Herausforderung, die Toleranz und Reife der Beteiligten voraussetzt – aber viele reizvolle Perspektiven bietet.

Drei sind einer zu viel? Offenheit beim Dreier

Seitensprung und Affäre: Es gibt Kulturkreise, in denen diese Begriffe schlichtweg nicht existieren. Weil es dort ganz normal ist, nicht nur einen Partner zur gleichen Zeit zu haben. In unseren Breitengraden herrscht jedoch noch immer das Postulat der Monogamie, die Sexualität zu einer exklusiven Angelegenheit zwischen zwei Menschen erklärt. Wenn man es schafft, sich von diesem moralischen Zwang zu lösen, steht meist das Tor zu lustvollen Erlebnissen offen – Erlebnissen, die sich ansonsten verboten anfühlen würden, wie zum Beispiel einem Dreier.

„Ich habe mich sehr lange gegen den Gedanken gewehrt, meinen Mann sexuell zu teilen“, erzählt Mona (44). „Er hatte schon des Öfteren Anspielungen gemacht, dass er gerne einmal eine andere Frau erleben würde. Das ließ mich jedes Mal aus der Haut fahren, und er hatte dann unter meinen Wutausbrüchen zu leiden. Allerdings muss ich sagen, dass er es trotzdem immer wieder einmal versuchte, mich zu mehr „Lockerheit“ zu animieren. Das hat dafür gesorgt, dass ich mich damit auseinandersetzte und Stück für Stück doch etwas offener wurde. Gerade dann, wenn wir miteinander Sex hatten.“ Monas Gedanken kreisten dabei nicht um die Vorstellung, ihr Mann wäre irgendwo mit einer anderen Frau zu Gange. Sie sah sich auch nicht nach dem Gleichberechtigungsprinzip mit einem anderen Mann im Bett. Stattdessen stellte sie sich vor, wie es wäre, eine dritte Person dabeizuhaben. Mal war es in Gedanken ein Mann. Mal eine andere Frau – und die Vorstellung von einem lustvollen Dreier empfand sie als durchaus anregend. Als sie sich das eingestehen konnte, war der Weg geebnet, konkreter mit ihrem Mann darüber nachzudenken, wie denn sexuelle Toleranz in ihrer Beziehung aussehen könnte.

Eifersucht – die große Hürde auf dem Weg zur „Dreisamkeit“

Es kommt nicht selten vor, dass sich wie in Monas Fall die sexuellen Vorstellungen der Partner ändern und auseinandergehen. Sich treu zu sein, schließt jedoch nicht aus, durch eine individuelle Definition des Begriffs sexuelle Freiheiten für beide zuzulassen. „Wenn er eine andere Frau spüren würde, dann wollte ich dabei sein!“, erzählt Mona weiter. „Und ich würde entscheiden wollen, wer es ist. Das waren so meine Gedanken. Zumindest für ein erstmaliges Erlebnis war mir das wichtig. Ich hatte Bedenken und Scheu vor der Situation, wusste nicht, ob ich meine Eifersucht einfach abstellen konnte. Unter den genannten Voraussetzungen hatte ich wenigstens das Gefühl, die Zügel in der Hand zu haben.“ Ihr Mann Michael (46) merkte irgendwann, dass sich Mona mit dem Gedanken an einen Dreier intensiv auseinandergesetzt hatte. Er bestärkte sie in ihrem Vorhaben und beschloss für sich, sie aber nicht unter Druck zu setzen. Eine weise Entscheidung. Denn alle drei müssen es wirklich wollen, müssen wirklich zu der neuen Erfahrung bereit sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass während der Ménage á Trois die Eifersucht unkontrollierbar ausbricht.

Mona entschied sich bei ihrem ersten Dreier für die Variante „Alles kann, nichts muss“ und dafür, ihren Gefühlen in dieser Situation zu überlassen, wie weit sie gehen würde. Andere Paare ziehen es vor, konkrete Absprachen zu treffen. Die gehen von: „Nur zuschauen dürfen“, „anfassen dürfen“, „oral stimulieren dürfen“ bis hin zum „All-Inclusive-Angebot“.

Es ist auch sinnvoll, Tabus vorher zu klären: intensives Küssen zum Beispiel, wenn ein Partner Küssen für einen absolut intimen Vorgang hält, der dem Paar vorbehalten bleiben sollte. Das muss auch der oder die Dritte im Bunde wissen. Abgesteckte Grenzen gelten schließlich für alle Beteiligten und sollten von ihnen auch akzeptiert werden.

Drum prüfe, wer sich „dreisam“ bindet – wie findet man jemanden für einen Dreier?

„Als Michael und ich darüber gesprochen hatten, ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. In allen möglichen Frauen, denen wir beide begegneten, sah ich eine potenzielle „Spielgefährtin“ für unseren Sex zu dritt. Mein Augenmerk lag darauf zu schauen, wie viel Sympathie Michael ihr entgegenbrachte und wie sie in meine Phantasien passte. Langsam wurde ich richtig hibbelig. Was ich nun erst einmal erkennen musste, war die Tatsache, dass mich sogar die Vorstellung anmachte, sie bei unserem Dreier zu berühren. Also nicht nur Michael die zweite Frau zu gönnen, sondern auch mir. Diese Gedanken passten erst mal nicht in meine bis dahin doch eher überzeugte Heterowelt. Auf einer Fete lernte ich dann Pia kennen. Single und, wie wir, Mitte 40. Wir freundeten uns rasch an. Unternahmen viel miteinander. Trafen uns zum Weiberklatsch und redeten über alles Mögliche. Wenn wir uns umarmten, hat es bei mir geprickelt. Ich fragte Michael, wie er denn Pia findet. Seine Antwort war eindeutig. Bei einem unserer nächsten Treffen nahm ich allen Mut zusammen und schnitt das Thema Sexualität und Sex zu dritt an. So offen und frei, wie sie von ihrem Liebesleben berichtete, wurde mir klar: Sie hätte ich gerne dabei.“ Patrizias Reaktion war dann auch sehr unkompliziert. „Einen Dreier? Das habe ich ewig nicht mehr gehabt. Ich freu mich drauf!“ Nun wusste Mona sogar, dass sie sich jemanden mit Erfahrung ausgesucht hatte. Das gab ihr ein zusätzlich sicheres Gefühl.

Der erste „flotte Dreier“ – die Stunde(n) der Wahrheit

So flott, wie der Name auszusagen scheint, ist ein Dreier in der Regel nicht. Sex zu dritt braucht Zeit und eine entspannte Anlaufphase, die richtige Stimmung im passenden Ambiente, um den ersten Schritt zu wagen. Ein Abendessen zu dritt. Mona lud Pia ein. Jetzt galt es. Es kam, wie Mona es sich wünschte – spontan, aus der Situation heraus. Ein Glas Rotwein nach dem Essen, geschürtes Feuer im Kamin. Der erotische Nachtisch: Erdbeeren mit Schlagsahne. Mona tauschte ein paar Zärtlichkeiten mit Michael aus, Pia sah zu. Ein Blick von Mona forderte sie auf hinzuzukommen. Alles was dann geschah, bleibt das intime Geheimnis der drei. „Nur so viel sei gesagt“, erzählt Mona, „es wurde sehr spät. Es war „All Inclusive“. Es war zauberhaft schön. Es war nicht das letzte Mal. Und ich freue mich auf unseren nächsten Dreier.“

Sex zu dritt: eine außergewöhnliche Erfahrung

Hat man sich erst von monogamen Grundgedanken getrennt und gibt außergewöhnlichen sexuellen Erfahrungen eine Chance, bietet Sex zu dritt lustvollen neuen Erlebnissen eine Chance, die zu zweit nicht möglich wären. Ganz klar:  Ist man sich einig, lohnt es auf jeden Fall den Versuch, seine Träume und Wünsche zu realisieren. Dies gilt natürlich nicht nur für den Dreier, sondern auch für andere sexuelle Phantasien.

Wo finde ich eine Frau oder einen Mann für einen Dreier?

Nicht immer läuft es so spontan ab, wie in Monas Fall. Eine optimale Möglichkeit bietet das Internet – hier treffen sich viele Gleichgesinnte und die eigenen Vorstellungen und Wünsche können bereits im Vorfeld besprochen werden.

 


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