Warum manche erst spät ihre sexuelle Erfüllung finden

Warum manche erst spät ihre sexuelle Erfüllung finden

Oft entsteht der Eindruck, dass gerade Frauen und Männer im Alter von 18 bis Mitte 20 ihre Hochphase im Sexleben genießen. Manchmal trügt jedoch der Schein. Vor allem weil in Sachen Sex Quantität nicht zwangsweise mit Qualität einhergeht. LOVEPOINT-Mitglied Petra (46) erzählt, warum bei ihr die sexuelle Erfüllung erst später kam – und wie sie diese letztendlich gefunden hat.

Ein zweiter Frühling in Sachen Sex – klingt ein bisschen kitschig, tatsächlich erleben ihn aber immer mehr Frauen und Männer um die Lebenshälfte oder sogar danach. Persönliche Reife spielt dabei eine Rolle, oft aber auch die Bereitschaft, Neues zu wagen und sich aus alten Konstrukten zu lösen. Bei Petra zeigte sich das Sexleben mit Mitte 40 nochmal von einer ganz anderen Seite. Erst dann fand Sie Ihre sexuelle Erfüllung.

Viele Paare schaffen den Sprung ins Familienleben nicht, ohne dass der Sex auf der Strecke bleibt

Oft ist die Situation folgende: Man lernt die erste große Liebe vielleicht bereits zu Schulzeiten kennen, spätestens jedoch in den Zwanzigern. Man hat davor vielleicht hier und da ein paar Erfahrungen gesammelt, vielleicht mal auf Partys fremdgeknutscht. Der Traum vom gemeinsamen Bilderbuchleben scheint jedoch greifbar nah.  Spätestens mit Mitte dreißig fängt dann nicht selten zumindest bei Frauen die biologische Uhr an zu ticken. So bekommen die meisten Paare Kinder und landen  in einem Alltag aus Familienleben und Verpflichtungen, in dem, gibt man sich keine Mühe, das Sexleben schnell auf der Strecke bleibt. Das gilt natürlich nicht für alle, aber die Realität zeigt, dass leider doch viele Frauen und Männer es nicht schaffen, gleichzeitig auch Sexpartner zu bleiben. Das ist jedoch wichtig, um sich auch auf sexueller Ebene weiterentwickeln zu können und sexuelle Erfüllung zu finden.

„Das Leben ohne rosarote Brille ist eine Herausforderung.“

„Bei mir war das große Problem, dass ich meinen Partner, den ich Mitte 20 kennenlernte, letztendlich gar nicht richtig gekannt habe, bevor unser gemeinsamer Weg bindend und verpflichtend besiegelt wurde“, berichtet Petra. „Nach einer kurzen Phase, in der wir durchaus viel Sex hatten und viel gereist sind, kamen schon dicht aufeinander unsere beiden Kinder. Heirat, Haus … die Klassiker eben. Während Freunde es augenscheinlich hinbekamen, ihr Familienglück zu genießen, drifteten wir immer mehr auseinander.

Aus meiner Sicht lag das daran, dass wir davor zu wenig gemeinsame Zeit hatten, in der wir uns auf uns ganz allein konzentrieren konnten. Und vor allem auch mal den Alltag miteinander erleben. In der ersten Phase des Verliebtseins ist es ja klar, dass man kaum noch aus dem Bett rauskommt, das geht doch wohl jedem so. Wenn dann aber nach und nach das normale Leben ohne rosarote Brille wieder um sich greift, kommt es darauf an, wie man das gemeinsam händeln kann.“

Viele Paare berichten, dass das Sexleben zwar nicht der wichtigste, aber doch ein essentieller Pfeiler ihrer Beziehung ist. Sexuelle Durststrecken sind für die meisten kein Problem, wenn die Zärtlichkeit und die gegenseitige Wertschätzung dabei nicht verloren gehen. Ist das allerdings der Fall, führt es über kurz oder lang meist zu einer Trennung. Kommt man nicht voneinander los, lebt man unzufrieden und unbefriedigt nebeneinander her.

„Ich habe immer gerne Sex gehabt und er hat mir gefehlt.“

Petra erzählt weiter: „Oft sind es ja angeblich die Männer, die irgendwann sexuell frustriert sind, weil ihre Partnerinnen keine Lust mehr auf Sex haben oder wenn, dann nur noch die langweilige Nullachtfünfzehnnummer durchziehen. Ich weiß aber, dass das bei vielen Frauen nicht stimmt. Ich selbst zum Beispiel hatte immer gerne Sex, aber weil er so lange vernachlässigt wurde, wurde er dann einfach unbefriedigend. Wir haben es gemeinsam nicht geschafft, unser Sexleben neu zu beleben oder vielleicht auch mal was Anderes auszuprobieren. Letztendlich lief es bei uns dann auf eine Trennung raus. Natürlich nicht nur wegen dem fehlenden Sex, aber es hat sicher unterschwellig einen Teil dazu beigetragen.“

Sexuelle Erfüllung finden: Sexpartnersuche, wenn man weiß, was man will

„Nach der Trennung ging ich hier und da mit Männern aus, tat mir aber schwer, einen passenden Partner zu finden. Denn: ich wollte nicht gleich wieder verbindlich werden, sondern mein Leben mit den Kindern erstmal eigenständig leben. Mit fast zwanzig sind die beiden zwar ohnehin nur noch selten zuhause, dennoch kann ich mir eine richtig feste Partnerschaft mit Zusammenziehen und allem erstmal nicht vorstellen. Ein platonischer Bekannter brachte mich auf die Idee, es via Internet zu versuchen.

Also landete ich bei einer Partnervermittlung, in diesem Fall LOVEPOINT, bei der ich ziemlich deutlich äußern konnte, welche Art von Mann ich suche – und für was. Es begann eine wundervolle, aufregende Zeit. Wie gut es tut, wieder ein bisschen ‚flirtig‘ unterwegs zu sein, knackige Nachrichten zu schreiben und die Vorfreude auf bestehende Treffen zu genießen. Es macht mich manchmal richtig – pardon – geil, mit einem Mann ein potentielles Sexdate in all seinen Facetten durchzuspielen, und zwar bevor wir uns dann wirklich sehen. Ich kann meiner Phantasie freien Lauf lassen, er seiner. Und wenn das gut zusammenpasst, haben wir schon gewonnen. Denn dann hat man meist auch beim Sex wenig Hemmungen.“

„Ich kenne meinen Körper nun besser und weiß, was ich beim Sex will!“

„Jetzt, mit Mitte 40 weiß ich einfach viel besser, was ich beim Sex will – und fordere es auch ein“, erzählt Petra (46). „In jüngeren Jahren war der Sex zwar auch leidenschaftlich, man war spontan und hatte wenig Berührungsängste, aber diese tiefe, innere Befriedigung, die ich jetzt bei gutem Sex verspüre, blieb aus. Ich musste mich und meinen Körper erst besser kennenlernen.

Auch nicht ganz unwichtig dabei: Das passende Gegenstück. Und das habe ich ja erst unabhängig von meiner lange bestehenden Beziehung gefunden. Denn als Paar kann man sich zwar ein Stück weit auch zusammen entwickeln, wenn man jung zusammen kommt, aber sobald das Sexleben wie gesagt mal lange Zeit in den Hintergrund rückt, fällt es schwer, es gemeinsam wieder aufleben zu lassen. Oft ist dann einfach die Luft raus. Deswegen bin ich froh, dass ich jetzt einen guten Weg für mich und meine Lust gefunden habe und schließlich sexuell vollkommen erfüllt bin.“

 

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