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Glücklich verheiratet und trotzdem eine Affäre: Ein Erfahrungsbericht

Anke (45) ist verheiratet, und das glücklich. Nur Sex findet in der Ehe nicht mehr statt, aber dafür hat sie ja ihren Affärenpartner. Sie erzählt, wie sie Ehe und Affäre unter einen Hut bringt …

„Andi und ich waren schon immer ein Dream-Team. Schon als Teenager sind wir zusammengekommen und haben über die letzten Ausläufer der Pubertät bis zum Erwachsen- und Elternwerden alles gemeinsam erlebt, genossen und manchmal auch durchgekämpft“, erzählt Anke (45). „Ein Leben ohne Andi ist für mich unvorstellbar, und ich glaube, für ihn ist es umgekehrt genauso. Aus der ersten Verliebtheit mit 16 ist eine große Liebe gewachsen und vor allem auch eine sehr tiefe Freundschaft. Eigentlich alles perfekt, wenn nur der Sex nicht irgendwann völlig eingeschlafen wäre. In den Jahren, als die Kinder noch kleiner waren und das Familienleben im Vordergrund stand, ist es mir gar nicht so aufgefallen, dass wir immer weniger miteinander schlafen [1]. Seitdem die Kinder aber aus dem Haus sind, merke ich, dass mir Intimität und Zärtlichkeit doch sehr fehlen. Bei Andi scheint es anders zu sein, er hat kaum noch das Bedürfnis nach Sex. Ein Trennungsgrund ist das für mich auf keinen Fall, dazu liebe ich Andi viel zu sehr. Trotzdem fühle ich mich noch viel zu jung, um mit meiner Lust schon völlig abzuschließen. Aber wohin damit? Ich habe lange darüber nachgedacht und mich schließlich dazu entschlossen, mir für den Sex einen Affärenpartner zu suchen …“

Einfach den Sex in einer Affäre „outsourcen“?

„Leicht habe ich mir meine Entscheidung wirklich nicht gemacht“, erzählt Anke weiter. „Aber schließlich kam ich zu der Überzeugung, dass es für mich und damit auch für unsere Beziehung besser ist, wenn ich etwas gegen meine sexuelle Frustration unternehme. Warum sollte man den Sex auch nicht aus der Beziehung auslagern, wenn er dort keinen Platz mehr hat? Also sah ich mich im Internet nach einer seriösen Partnervermittlung [2] um, bei der man auch Gleichgesinnte für Affären oder One-Nights-Stands kennenlernen kann. Schon allein die Suche war spannend! Plötzlich Anfragen von Männern zu bekommen, die mir Komplimente zu meinem Profilbild machten, die sich für mich interessierten und mir zeigten, dass mein „Marktwert“ offenbar immer noch ganz annehmbar ist, verursachte ein angenehmes Prickeln. Allerdings stand für mich schnell fest, dass ich mich auf einen Affärenpartner konzentrieren wollte. Mich mit mehreren parallel zu treffen und dann auch Sex zu haben, kam für mich nicht in Frage. Die Wahl fiel schließlich auf Matthias. Sein Lächeln auf dem Foto gefiel mir auf Anhieb, und er hatte sich viel Mühe mit seinem Profil [3] gegeben, das wirklich sympathisch und originell rüberkam. Wir schrieben uns dann erst mal eine Weile und merkten, dass wir auf einer Wellenlänge schwimmen und uns viel zu sagen haben. Das hat mir auch an Matthias gefallen: Er fiel nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern war höflich, eher etwas zurückhaltend, aber sehr humorvoll. Ein weiterer Vorteil: Er wohnt nicht allzu weit weg, insofern war es auch recht einfach, das erste Date zu organisieren. Du lieber Himmel, was war ich aufgeregt!“

Gut, wenn der Affärenpartner ähnlich tickt

„Mir war es wichtig, dass Matthias schon vorher weiß: Ich suche einen Partner für eine dauerhafte Affäre, in der natürlich der Sex ein wichtiges Element ist, aber auch Zärtlichkeit, Nähe und vielleicht hier und da mal eine gemeinsame Unternehmung Platz finden. Matthias ging es genauso: Er ist ebenfalls verheiratet, seine Frau möchte aber keinen Sex mehr. Eine Trennung kommt auch für ihn nicht in Frage, seine Frau weiß jedoch, dass er seine sexuellen Bedürfnisse „außer Haus“ befriedigt. Sie kann das tolerieren und beide haben ein freundschaftliches Verhältnis. Dies ist vielleicht der einzige Unterschied: Ich habe meinem Mann von meiner Affäre noch nichts gesagt und ich denke, ich werde es auch dabei belassen. Wir haben früher schon mal darüber gesprochen, wie wir uns im Falle eines Falles verhalten. Und damals sind wir beide übereingekommen, dem anderen lieber nichts davon zu sagen, solange die Affäre unsere Ehe nicht gefährdet. Ich weiß nicht, vielleicht werde ich irgendwann in einem passenden Moment vielleicht doch einmal die Karten auf den Tisch legen, aber im Moment möchte ich Andi einfach nicht unnötig beunruhigen.“

Und wie ist das nun mit zwei Männern?

Anke lächelt entspannt, wenn sie von ihrem neuen Leben mit zwei Männern erzählt: „Wie gesagt, vor dem ersten Date [4] mit Matthias war ich ja wahnsinnig nervös. Das hat sich aber schnell gelegt, als wir uns zu einem Cocktail in einer gemütlichen, kleinen Bar trafen. Wir kamen gleich ins Gespräch, und mit seinen blitzenden Augen und dem jungenhaften Charme gefiel er mir auch optisch ausnehmend gut. Wir verabredeten uns nach einem prickelnden Abend zu einem zweiten Date, und es war klar, dass wir uns bald auch körperlich näherkommen wollten. Aufregend und ein bisschen beängstigend war das aber schon. Schließlich hatte ich ja schon eine ganze Weile gar keinen Sex mehr gehabt! Wusste ich überhaupt noch, wie es geht [5]? Ich machte Matthias gegenüber ein paar Andeutungen in diese Richtung, aber er nahm mir schnell meine Ängste. Unser „erstes Mal“ geschah ganz behutsam und mit viel Zeit in entspannter, schöner Atmosphäre in einem hübschen Hotel. Endlich wieder die forschenden Hände eines Mannes zu spüren, seine Berührungen, Küsse und Lust zu genießen, war unglaublich schön. Und ich möchte darauf nicht mehr verzichten! Wir treffen uns jetzt regelmäßig etwa ein- oder zweimal im Monat. Da mein Mann selbst in seiner Freizeit recht aktiv ist und öfters mit Freunden zum Golfen fährt oder etwas anderes unternimmt, ist das organisatorisch auch kein Problem.“

Sowohl-als-auch statt Entweder-oder

Anke fühlt sich in der neuen Situation sehr wohl: „Es ist fantastisch, dass ich meine erotischen Bedürfnisse [6] nun wieder ausleben kann. Das liegt auch daran, dass mich mit Matthias mittlerweile mehr verbindet als nur der Sex. Eine große Sympathie, vielleicht auch eine Art von Liebe, die aber völlig frei von Eifersucht und Besitzdenken ist und vor allem meine Gefühle zu meinem Mann in keiner Weise beeinträchtigt. One-Night-Stands kämen deshalb für mich auch nicht in Frage, ich brauche schon eine gewisse persönliche Beziehung zu meinem Affärenpartner. So, wie es jetzt ist, finde ich es perfekt: Mein Leben wurde durch Matthias enorm bereichert, ohne dass ich dafür etwas aufgeben musste.“