Pro und Contra: Erotische Bilder vor dem ersten Treffen

Pro und Contra: Erotische Bilder vor dem ersten Treffen

Ein schlichtes Portraitbild oder ein erotisches Schattenspiel auf nackter Haut. Bezüglich der Bilder, die man von seinem Flirtpartner vor dem ersten Treffen zu sehen bekommt, gibt es weit auseinanderklaffende Meinungen. Warum sind Nacktfotos vor dem ersten Date für manche ein Extra-Schmankerl und für andere ein absolutes No go? Soll man erotische Bilder vor dem ersten Treffen versenden?

Online-Dating bringt es mit sich, dass man zuerst auf medialen Wegen miteinander in Kontakt tritt. Je nach dem können dann bis zum ersten Treffen durchaus mal ein paar Wochen vergehen, in denen man aber doch in ständigem Schriftverkehr steht. Gerade Frauen und Männer, die sich ein erotisches Abenteuer wünschen, formulieren ihre Vorstellungen oft aber schon recht direkt und nicht selten nehmen die geneseitigen Nachrichten immer erotischere Züge an. Manch einer versendet dann hier und da auch gerne schon mal ein sexy Bild, um die Vorfreude auf das erste Treffen zu erhöhen. So wie LOVEPOINT-Mitglied Andrea (40). LOVEPOINT-Mitglied Luise (38) hingegen erzählt uns, warum das für sie nicht in Frage kommt, auch wenn es schriftlich noch so sehr knistert.


Pro Erotische Bilder vor dem ersten Treffen: Andrea berichtet


Eigentlich muss ich hier gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Wir sind doch alle irgendwie visuell veranlagt! Wenn ich mit einem Mann schon eine Weile in Kontakt bin, wir uns sympathisch sind und auch beide wissen, warum wir eigentlich letztendlich hier sind, spricht doch nichts dagegen, sich die Wartezeit aufs erste Treffen mit ein paar Bildern zu versüßen.

“Ich versende erotische Bilder nicht an jeden!”

Ich versende erotische Bilder natürlich nicht wahllos und an jeden Mann, mit dem ich online Kontakt habe. Und selbstredend auch nicht gleich am Anfang oder gar mit der ersten Nachricht, mit der ich einen Mann anschreibe. Umgekehrt habe ich das übrigens schon erlebt: Da kommt mit einem „Hallo“ gleich mal ein erigierter Penis mit. Das ist doch ein bisschen zu sehr mit der Tür ins Haus gefallen und läuft bei mir nicht unter meinem Verständnis für erotische Bilder vor dem ersten Date. Im Gegenteil, plakatives und aufdringliches Anprangern von nackten Geschlechtsteilen wirkt schnell billig und zeugt finde ich auch nicht gerade von Respekt.

“Mit Bildern erotisch aufeinander einstimmen”

Vielmehr ist das ein heißes Spiel, das sich langsam hochschaukelt. Mit meinem jetzigen Affärenpartner war das wunderbar! Wir haben erstmal ein paar Nachrichten lang über Gott und die Welt geplaudert, aber direkt auch offen kommuniziert, dass wir nicht die große Liebe suchen, sondern einfach ein bisschen Spaß haben wollen. Irgendwann haben wir uns gegenseitig die Frage gestellt, welche Körperteile wir beim anderen Geschlecht besonders erotisch finden. Weil ich einen schönen Männerrücken und -po sehr ästhetisch finde und er mit einem Augenzwinkern sagte, dass dann ja heute mein Glückstag sei, weil er beides zu bieten hätte, habe ich natürlich ein Beweisfoto verlangt, das ich auch bekommen habe. Daraufhin bekam er dann ein Foto von meiner Rückenansicht und dann war der Grundstein gelegt. Weil unser erstes Treffen aus Zeitgründen fast vier Wochen auf sich warten ließ, hatten wir also reichlich Gelegenheit, uns bildlich aufeinander einzustimmen.

“Erotische Bilder sind für mich ästhetisch und nicht zu direkt”

Meine Auffassung von erotischen Bildern ist übrigens folgende: Nackte Haut ja, meine Brüste fotografiere ich auch gerne, vielleicht noch von zarter Spitze umhüllt, grundsätzlich mag ich ästhetische, manchmal sogar künstlerisch angehauchte Bilder. Man kann auch eine Vagina oder einen Penis auf verschiedene Arten zeigen. Einmal zum Beispiel schön mit einem schwarz-weißen Ganzkörperfoto, auf dem Licht und Schatten miteinander spielen, das Gesicht gar nicht im Mittelpunkt steht, vielleicht zur Seite geneigt ist. Oder halt im Bad vor dem Spiegel wackelig mit dem Handy fotografiert und nur tumb auf die Geschlechtsteile fixiert. Wissen Sie, wie ich meine?

Womit jedenfalls ich mich zurückhalte sind sehr direkte Sexbilder, richtig pornografische Fotos gibt es bei mir nicht. Jeder, wie er mag, aber das ginge mir dann doch zu weit. Eine Bekannte allerdings erzählte mir mal, dass sie mit einem Mann seit Wochen nichts anderes macht, als sich gegenseitig sehr brisante Bilder in dieser Hinsicht zuzusenden, und beide hatten einen Heidenspaß dabei. Also, wie gesagt, jeder, wie er möchte.

“Erotische Bilder haben auch nach dem ersten Date noch ihren Reiz”

Wie ich schon erwähnt habe, würde ich meine erotischen Fotos nicht jedem senden. Ich bin mir ja auch bewusst, dass ein Nacktfoto von mir, vor allem eines, auf dem man mein Gesicht erkennt, dann in Händen liegt, auf die ich theoretisch keinen Einfluss mehr habe. Andersrum verlasse ich mich da auch ein bisschen auf meinen gesunden Menschenverstand. Ich tausche die Bilder erst aus, wenn ich Vertrauen gefasst habe und gehe, sofern sich die „schriftliche Beziehung“ zu meinem Affärenpartner vertieft, einfach mal davon aus, dass er Anstand hat und meine Bilder diskret behandelt. Mit allem anderen würde er sich ja auch strafbar machen.
Übrigens: Auch nach dem ersten Date finde ich Nacktbilder versenden eine wunderbare Möglichkeit, sich ein paar schöne Gedanken für Zwischendurch zu machen.


Contra Erotische Bilder vor dem ersten Treffen: Luise berichtet


Bevor ich mich mit einem Mann treffe, genügen mir voll und ganz die Bilder aus seinem Online-Profil. Ich weiß einfach nicht, was es bringen soll, im Voraus nackte Tatsachen zu präsentieren, wenn man gar nicht weiß, ob man sich nach dem ersten Treffen überhaupt wiedersehen will.

“Ich schalte auch normale Profilbilder erst nach einem Schriftwechsel frei”

Aber auch meine normalen Profilbilder schalte ich erst dann frei, wenn mein Flirtpartner und ich ein paar Worte schriftlich gewechselt haben. Dann aber sehr gerne, denn ich möchte ja auch wissen, mit wem ich es zu tun habe. Klar, heutzutage ist eh alles viel visueller – aber gerade das finde ich manchmal schade. Es kommt doch in Wirklichkeit darauf an, wie man sich versteht und ob man zueinander passt. Auch, wenn man „nur“ Sex miteinander hat (was ja irgendwie trotzdem das Intimste ist, das man miteinander teilen kann, oder?).

“Auch wenn ich keine feste Partnerschaft suche, brauche ich keine Nacktbilder vor dem ersten Date”

Zur Zeit suche ich keine feste Partnerschaft, aber möchte schon gerne jemanden für schöne Stunden kennenlernen. Das kommuniziere ich auch offen, so dass ein Mann weiß, woran er bei mir ist. Weil ich also Sex ohne Beziehung ganz und gar nicht ausschließe, kommt der Nachrichtenverkehr ab und an schon auf eine erotische Schiene und es fallen mal Andeutungen wie „ich würde zu gerne mehr von Dir sehen, schick mir doch mal ein Bild …“. Ich weiße dann darauf hin, dass wir uns lieber „live“ treffen und sich mein Schreibpartner also in Geduld üben muss. Bisher war auch niemand dabei, für den dies ein Problem war bzw. der dann nicht davon abgelassen hat, mich um erotische Fotos zu bitten.

“Unaufgefordert zugesendete Nacktbilder mag ich nicht”

Ich mag es auch nicht, wenn ich vor dem ersten Date unaufgefordert explizite Nacktbilder gesendet bekomme. Seien es Nacktbilder von dem Kontakt selbst oder vielleicht auch Sexbilder von fremden Paaren, als „anschauliches Beispiel, was man ja miteinander machen könnte“. Weil wie gesagt: Wir wissen ja noch gar nicht, wo das Date endet und ob wir überhaupt intim miteinader werden. Würde es nämlich nicht passen mit meinem Kontakt, fände ich es recht seltsam zu wissen, dass er erotische Fotografien von mir gesehen hat, obwohl wir nie miteinader was hatten.

“Lieber Live treffen!”

Ich bin übrigens auch froh, dass bei meiner Partnervermittlung keine primären Geschlechtsteile auf Profilbildern geduldet werden. Meine Devise lautet: Erstmal in Ruhe kennenlernen, Vertrauen fassen, dann bei einem Treffen schauen, ob man sich so spannend findet, dass man sich auch wiedersehen möchte und dann kann man sich – so man denn immernoch unbedingt will – auch mal ein Nacktbildchen schicken. Wobei ich es selbst dann immer noch bevorzugen würde, sich live zu treffen. 😉


 

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