Lovepoint testet: Meine Erfahrungen auf einer Fetisch-Party

Fetisch-Partys üben einen besonderen Reiz aus

Aufregend: Einmal bei einer Fetisch-Party dabei sein, Lust und süßen Schmerz spüren, in eine völlig andere, bizarre Welt abtauchen: LOVEPOINT-Autorin Karin Merten wollte den ultimativen Kick erleben und testete zusammen mit ihrer Affäre das Wagnis einer Fetisch-Party in einem angesagten Szene-Club.

Im LOVEPOINT Test: Abenteuer Fetisch-Party

Ein Erfahrungsbericht von LOVEPOINT Autorin Karin Merten

Wer nichts riskiert, verliert, dachte ich mir, als ich mich zusammen mit meiner Affäre zum Besuch einer Fetischparty entschloss. Und wer darüber schreiben will, sollte auch mal dabei gewesen sein. Also habe ich ihn gemacht: den großen BDSM-Fetisch-Party-Check. Natürlich war ich schon Wochen vorher wahnsinnig aufgeregt. Und selten habe ich vor meinem Kleiderschrank gestanden und inbrünstiger gedacht: Ich habe nichts anzuziehen!

Zum Glück hat Thomas, mit dem ich seit 7 Monaten eine Affäre habe, schon einige Erfahrungen in der BDSM-Szene gesammelt und kennt auch solche Locations. Also löcherte ich ihn erst mal mit einer Menge Fragen, um nicht schon am Türsteher zu scheitern …

Plötzlich habe ich ein Halsband an

Und dann der große Abend. Dresscode der Party: Lack, Leder, Latex, Bizarr. Ich im diskreten Mantel, darunter ein hautenges schwarzes Latexkleid, Plateau-Highheels. Knallrote Nägel, knallroter Mund, Drama-Make-up. Wir fahren los und ich bete, dass wir keinen Unfall haben und ich in diesem Aufzug ins Krankenhaus eingeliefert werde. Wie ich mich im Club verhalten soll, frage ich Thomas, der komplett in Leder gehüllt ist. Schließlich will ich nicht als absolutes Greenhorn auffallen. „Am besten erscheinst du als meine Sklavin. Das ist relativ einfach. Du tust, was ich dir befehle.“ Er deutet auf das Handschuhfach, in dem ich ein Halsband und eine Hundeleine finde. Ooookay. Na dann. Ich lasse mich auf das Experiment ein. Wau!

So wird gefeiert!

22 Uhr irgendwas. Vor dem Club tummelt sich schon eine Reihe ziemlich schriller Typen, aber ich sehe auch dezenter gekleidete Gäste. „Wer will kann sich auch erst drinnen umziehen“, meint Thomas. Jedenfalls komme ich anstandslos durch den Einlass und gebe meinen Mantel an der Garderobe ab. Thomas nimmt mich an die Leine und führt mich in einen großen Saal. Hohe Decken, grellbunte Lichtblitze, stylische Deko, House-Musik in Stadionlautstärke – und jede Menge Menschen der etwas anderen Art. Kam ich mir in meinem Lackkleid eben noch verrucht vor? Nach wenigen Minuten habe ich den Eindruck, outfitmäßig hier zu den eher unauffälligen Besuchern zu zählen. Ein Mann im Pferdekostüm, mit Maske, Halfter und Zaumzeug wird von einer Domina in knallrotem Lackoverall auf die Tanzfläche geführt. Und sollte ich mir mit meinem Halsband als Hündchen vorgekommen sein: Eine andere angeleinte Besucherin krabbelt tatsächlich auf allen Vieren und macht „Sitz“, als es ihr Herr befiehlt. Aber alles ganz cool.

„Leben und leben lassen“ scheint hier ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Man zeigt sich gerne, lebt eine expressive Extravaganz, freut sich am Anblick anderer und macht ansonsten sein eigenes Ding. Dem Motto der Party entsprechend sieht man Lack, Leder und Latex in allen Varianten, meist hauteng, teilweise mit integrierten Schlaufen und Ösen für Fesselspiele. Tiefe Ausschnitte und Aussparungen an Brüsten, an Pos oder im Schritt. Masken mit Reißverschlüssen zur Atemkontrolle. Extrem gepiercte und tätowierte Männer in Lederstrings, wild tanzende Latexladys, alles ist vertreten. Ein buntes, schrilles Partyvölkchen. Menschen, die auffallen wollen, ihren Fetisch ausleben, feiern – unter Gleichgesinnten, in einer Umgebung, in der alles megacool und lässig abläuft. Trotz aller Freizügigkeit wird hier keiner plump von der Seite angemacht. Zumindest habe ich den Eindruck.

Dominanz und Devotion – eine interessante Erfahrung

Ein kurzer Ruck an meinem Halsband erinnert mich daran, dass ich mit meinem Herrn hier bin. Thomas führt mich sanft, aber bestimmt durch den Raum und steuert auf eine Treppe zu. Auch wenn ich bis dahin mit BDSM nicht viel am Hut hatte, mal abgesehen von ein paar Fesselspielchen der harmloseren Shades-of-Grey-Gangart: Irgendwie macht es mich schon an, ihm auf diese Weise ausgeliefert zu sein. Im Laufe unserer Affäre hatte er beim Sex schon hier und da mal ein paar Spielarten aus dem Bereich der bizarren Lust einfließen lassen, aber immer sehr zurückhaltend und abwartend. Heute geht er forscher zur Sache und gibt mir schon durch sein strenges Lederoutfit und die bestimmte, dominante Haltung zu verstehen, wer an diesem Abend das Sagen hat. Huh. Dominanz. Ich spüre sie und finde es prickelnd, auch wenn ich sonst gar nicht so der devote Typ bin. Aber auch das geht hier prächtig: in eine Rolle schlüpfen, für eine Nacht jemand anders sein. Oder eben ganz man selbst.

Ab in den Kerker!

An der Treppe angekommen, dreht sich Thomas zu mir um und gibt mir zu verstehen, dass er mir die Kerker zeigen will – spezielle Spielwiesen für Partygäste, die vom Tanzen genug haben und sich in einem der Mottozimmer vergnügen wollen. Tatsächlich gibt es hier auch eine richtige Gefängniszelle. Als wir die Treppe herunterkommen, fällt mir direkt eine steinerne Nische mit einer Front aus Gitterstäben ins Auge. An die Stäbe gekettet steht ein Typ mit Maske und am Po recht luftig geschnittener Lederhose. Seine „Wärterin“ steht hinter ihm und bestraft ihn mit dem Rohrstock. „Der ist schon für Fortgeschrittene“, meint Thomas. „Hiebe mit dem Rohrstock können sehr schmerzhaft sein, und sie sieht nicht so aus, als hätte sie Mitleid mit ihm“, ergänzt er augenzwinkernd.

Ich bin etwas schockiert, aber Thomas kann mich beruhigen. „Einiges von dem, was du hier unten siehst, kommt dir vielleicht sehr „anders“ vor. Die Zimmer heißen aber nicht umsonst „Spielzimmer“. Es geht ums miteinanderspielen, man schlüpft in eine Rolle, erfüllt sich Sehnsüchte und befriedigt die Lust auf etwas außergewöhnlichere Varianten der Erotik. Dabei geht normalerweise aber alles sehr überlegt und verantwortungsbewusst zu, auch wenn es nicht so aussieht.“

Ein Erwachsenenspielplatz der besonderen Art

Ich habe zwar immer noch keine große Lust, mir den Hintern versohlen zu lassen, bin aber schon neugierig, was es in den anderen Spielzimmern zu entdecken gibt. Meine Unsicherheit ist fast vollständig verschwunden, ich fühle mich gut aufgehoben an Thomas‘ Leine. Und da auch die anderen Gäste eher zurückhaltend sind und einen sehr niveauvollen Eindruck machen, habe ich immer mehr Spaß in diesem wirklich noblen, schicken und gepflegten Club.

Thomas führt mich in den Poolbereich, in dem sich ziemlich viel nacktes Fleisch tummelt. Nichts für mich, ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um in mein Latexkleid hineinzukommen, und weiß nicht so recht, wie sich die ganze Pracht und Herrlichkeit im Wasser verhält. In einem anderen Bereich finden Liebhaber von Klinikspielchen ihr Eldorado. Vom Gynäkologenstuhl bis zum Klistier und einem ganzen Arsenal an „Untersuchungsinstrumenten“ gibt es alles, was das Krankenschwesternherz begehrt. Und wer sich widerspenstig verhält und seinen Herrn oder seine Herrin verärgert, wird auch schon mal kurzerhand an den Pranger gestellt. Wer es sich etwas gemütlicher machen will, kann das auf einem der zahlreichen Ledersofas oder Betten tun, sich miteinander vergnügen oder anderen beim Sex zusehen.

Prädikat: Ziemlich aufregend!

Thomas zieht mich dann auch zu einem etwas abseits stehenden Sofa und sagt mit einem frechen Grinsen „Platz“. Als braver Hund darf ich sogar auf der Couch liegen und lasse mich von Thomas streicheln. Sehr aufregend, seine Hand auf dem Latex zu spüren. Ich genieße es, auf diese Weise verwöhnt zu werden und dabei das Treiben um uns herum zu beobachten. Als seine Hand unter mein Kleid wandert, werde ich ziemlich heiß. Das könnte jetzt noch eine ganze Weile so weitergehen, aber Thomas hat etwas anderes im Sinn. „Den Rest heben wir uns für später auf“, flüstert er mir ins Ohr, steht auf und gibt mir mit der Leine zu verstehen, dass er noch ein wenig Gassi gehen will. An der Bar kühle ich mich mit einem Cocktail etwas ab, dann geht es ab auf die Tanzfläche.

An der Polestange tanz eine talentierte Lady im äußerst knappen Latexoutfit, am Rand der Tanzfläche überwacht ein reifer Herr in Uniform die Moves seines Sklaven – und ich bin mittendrin. Tatsächlich fühle ich mich in diesem bizarren Ambiente wohl und freue mich schon auf den krönenden Abschluss, den Thomas und ich dann im Hotel feiern werden. Denn eines steht fest: Der Besuch einer Fetisch- oder BDSM-Party ist sehr aufregend und eine absolut interessante neue Erfahrung. Sex will ich dann aber doch lieber in intimer Zweisamkeit genießen.

Heiße Adressen für bizarre Partys

Ob Bondage-Vorführung oder Latex-, Lack- und Leder-Party oder Domina-Event. Das Partyangebot der angesagten Szeneclubs ist breit gefächert. Renommierte Locations sind zum Beispiel:

Berlin, KitKat Club: legendärer Techno- und House-Club mit der CarneBall Bizarre Clubnight (Fetisch)

Hamburg, Club de Sade, verschiedene Mottopartys und themenfreie Spielabende, Dresscode von Leder, Latex, Uniform, Dessous, Fantasie bis Nackt

Grande Opera Offenbach: Draußen Café, drinnen BDSM- und Fetischclub mit wechselndem Programm von der Fetisch-Party bis zum Bondage-Event


Weitere Artikel zum Thema


Orgasmus garantiert: So kommt SIE auf ihre Kosten

Orgasmus garantiert: So kommt SIE auf ihre Kosten


Mehr Selbstbewusstsein: Geheimnisse einer Sexgöttin

Mehr Selbstbewusstsein: Geheimnisse einer Sexgöttin


Voyeurismus: Die Lust am Zusehen

Voyeurismus: Die Lust am Zusehen


Drucken