Sexy Kurven: Weibliche Rundungen erobern die Welt

Weibliche Kurven sind sexy

Viele kurvige Frauen denken, Männer stehen nur auf schlanke Frauen. Die Schlanken wiederrum vermuten, Männer mögen eher eine üppige Oberweite und kurvige Hüften. Tja, liebe Herren, wie ist es denn nun wirklich?

Unsere Bevölkerung wird bekanntlich immer dicker. Laut dem Statistischen Bundesamt waren im Jahr 2013 insgesamt 52 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (62 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen) in Deutschland übergewichtig. Doch wo hören verführerische Kurven auf und fängt Übergewicht an?

Hierzu muss man sagen, dass man streng genommen schon „übergewichtig“ ist, wenn man von der gängigen BMI-Formel abweicht. Die WHO (World Health Organisation) legt den normale BMI-Wert für Erwachsene zwischen 18,5 und 24,9 fest. Zieht man verschiedene BMI-Rechner im Internet zu Rate, so liegen die Werte bei Frauen zwischen 19 und 24 und bei Männern zwischen 20 und 25. Adipositas, also Fettleibigkeit, fängt bei Männer wie bei Frauen ab einem Wert von 31 an. Alles zwischen Normalgewicht und Adipositas wird als übergewichtig bezeichnet. Hier wird auch die Empfehlung mit auf den Weg gegeben, den Taille-Hüfte-Quotient zu beachten, da dieser das so gefährliche Bauchfett berechnet. So gesehen, werden sich doch schon einige von uns im übergewichtigen Bereich befinden.

Medien und Wirklichkeit sind zwei paar Schuhe

Der ein oder andere kennt sicher den Song „All About That Bass“. Damit möchte die Interpretin Meghan Trainor Frauen ansprechen, die etwas mehr auf den Rippen haben. Gerade junge Frauen, die mit bis zur Perfektion gephotoshopten Werbeplakaten aufwachsen, möchte der Text Mut machen. Denn nicht jeder passt in Kleidergröße 34 – und das muss auch nicht sein.

Die als begehrlich erscheinende Size Zero existiert zwar auf den Roten Teppichen und den Laufstegen dieser Welt, doch im wahren Leben geht es weniger spindeldürr einher: „Sechzig Prozent aller Frauen in Deutschland tragen Größe 42“, berichtet Tina Florath, Bereichsleiterin Marketing der Modekette Adler, im „Spiegel“. Ein einfacher Blick genügt und Tina Floraths Aussage ist bestätigt: Auf Fußgängerzonen, in Parks, Restaurants und Co. tummeln sich Frauen der Gewichtsklasse „Normalo“. Zum Glück!

Ein paar Kilos mehr können sogar gesund sein

Eine amerikanische Studie (JAMA) hat im Januar 2013 mit fast drei Millionen Teilnehmern den Zusammenhang zwischen BMI und Sterblichkeit untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass ein leichtes Übergewicht eine sechsprozentige geringere Sterblichkeit im Vergleich zu Normalgewichtigen nach sich zieht. Doch Vorsicht: Das soll kein Freifahrtschein sein; es gibt natürlich Grenzen. Wird die dünne Grenze zwischen leichtem Übergewicht und tatsächlichem Übergewicht überschritten, so steigt die Sterblichkeit kongruent zum wachsenden Übergewicht.

Auch Designer wittern das Geschäft mit den großen Größen

Von Size Zero zu Plus-Size, die normale Frau kommt eben nicht vom Laufsteg. Spätestens seit der DOVE Werbung (Du bist schön wie du bist) beginnt langsam ein Umdenken. Plus-Size-Models sind mittlerweile nicht mehr ein seltenes Phänomen – ob auf Werbeplakaten oder auf Laufstegen: Die Industrie hat erkannt, dass sie mit ein paar Extrapfunden bei den Models beim Verbraucher punkten kann. Vertreter dieser neuen Modelgeneration sind unter anderem Ashley Graham und David Hasselhoffs Tochter Hailey.

Auch bekannte Designer ziehen jetzt mit großen Größen nach. So gibt es einen Kollektion von Roberto Cavalli, die erst ab der Größe 40 erhältlich ist, bei Stella McCartney kann mittlerweile bis Größe 46 eingekauft werden und Karl Lagerfeld punktet mit XL-Größen. Unser aller Liebling, Guido Maria Kretschmer, erfreut uns ebenfalls dieses Jahr wieder mit seiner bei „Heine“ erhältlichen Plus-Size-Kollektion. Und wäre das nicht genug, erkennt man einen eindeutigen Plus-Size-Trend spätestens, wenn von der „Curvy is sexy“-Messe die Rede ist. Seit 2013 eine feste Institution in Sachen Übergrößen und sexy Kurven.

Wer’s locker sieht, hat mehr Spaß

Viele Frauen haben ein überkritisches Verhältnis zu sich selbst. Das kann am Selbstwertgefühl kratzen. Meistens konzentriert man sich auf seine eigenen Problemzonen und blendet dafür die positiven Dinge, die andere Leute wiederrum sehen, aus. Doch auch wer tatsächlich ein bisschen mehr auf den Hüften hat, sollte nicht verzagen. Schließlich entscheidet nicht das Gesamtgewicht über die Attraktivität, sondern das Verhältnis von Taille und Hüfte – zumindest bei uns Frauen. Wer sich nicht selbst verrückt macht und immer nach Makeln sucht, kann lernen mit sich und seiner Figur und seinem Aussehen zufrieden zu sein. Automatisch treibt man dadurch mehr Sport, hat öfter Sex, isst gesünder und leidet seltener unter Depressionen. Und warum? Weil das alles ohne Druck mehr Spaß macht!

Prominente lieben es auch rundum schön

Gerade bei prominenten Herren, die sich die Frauen aussuchen können, geht man davon aus, dass diese sich reihenweise Models angeln. Doch weit gefehlt. Zwar gibt es den einen oder anderen Spezialisten (wir denken an Leonardo DiCaprios Beuteschema), doch Stars wie Pierce Brosnan und Hugh Jackman belehren uns eines Besseren. Die Frauen an ihrer Seite: Alle Damen mit Normalo-Maßen oder dem ein oder anderen Pfund zu viel. Tja, manchmal geht es eben doch um mehr…

Schlanksein ist für viele Frauen ein Dauerthema

Viele Frauen machen sich Gedanken um ihren Körper und ihr Gewicht. Schlanksein kann richtig viel Arbeit bedeutet – ich spreche da aus Erfahrung. Früher gewichtsmäßig eine halbe Portion und eifrige Schwarzwälder-Kirschtorten-Vernichterin ohne ein Gramm zuzunehmen und dann … ja, dann kamen die Jahre, der Verzicht auf Zigaretten, Bürojob mit stundenlangem Sitzen…

Und plötzlich stellt man fest: Hilfe, ich kann nicht mehr so viel essen wie früher! Jedes Pasta-Gericht, jedes Stück Kuchen landet direkt auf der Hüfte. Das verführt natürlich den einen oder anderen zu einer bequemen „Abkürzung“ in Form einer Fettabsaugung. Dass das keine gesunde Dauerlösung ist, dürfte aber klar sein.

Mit ein paar Kurven mehr lebt es sich viel lockerer

Aaalso, es geht ja nicht nur uns Frauen so, was die lästigen Kilos betrifft. Nein, auch Männer kämpfen mit dem Problem des Übergewichts. Mancher Mann fühlt sich wahrscheinlich neben einer Frau mit leichten Pölsterchen an den richtigen Stellen nicht so unter (Sixpack-)Erfolgsdruck.

Schön ist die Vorstellung, sich auch mal auf der Couch einen gemütlichen Abend machen, einen Film anzuschauen und dabei ohne schlechtes Gewissen Chips zu knabbern. Doof nur, wenn man das alleine machen muss, da die Freundin gerade im Fitness-Studio ist. Nichts gegen Fitness-Studios – wenn es im normalen Rahmen betrieben wird. Das gehört zur gesunden Lebensweise und Bewegung braucht der Mensch. Wer aber nur ins Studio rennt, um einem Schönheitsideal hinterherzurennen das nicht seines ist, der hat an der Sache doch keinen Spaß und der Partner erst recht nicht. Das heißt, man ist dann zwar schlank, kann es aber nicht genießen weil man gestresst ist. Denn: Wenn wir Dinge tun, von denen wir nicht überzeugt sind und die uns folglich auch keinen Spaß bringen, frustrieren sie uns auf Dauer. Davon profitiert ja niemand. Spontane (kalorienreiche) Couch-Ausflüge oder andere Unternehmungen rücken da in weite Ferne. Welchem Mann macht so etwas Spaß?

Ich halte es mit Designer Guido Maria Kretschmer, der in einem Interview sagte: „Die Leute sollten sich weniger damit beschäftigen, wie dick der Hintern anderer ist, und sich mehr darauf konzentrieren, ob das Herz am rechten Fleck sitzt. Das ist mein Zukunftswunsch!“

 

Ihre Irene

(Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.)

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