Kein Selbstbewusstsein: Wenn negative Gedankenmuster dem Flirten im Weg stehen

Fast jeder kennt das Gefühl, sich mal unattraktiv zu fühlen: Wir finden uns dann zu hässlich, alt, dick, klein oder schüchtern. Viele Menschen leiden jedoch unter diesen negativen Gedanken und an mangelndem Selbstbewusstsein, was ihnen insbesondere bei der Partnersuche und beim Flirten im Weg steht. Gerade wenn man sich mit anderen Menschen vergleicht, zieht man scheinbar oft den Kürzeren.

Dabei ist das falsch. Diese Selbstzweifel und Ängste sind negative Gedankenmuster, die auf schlechten Erfahrungen, Vorurteilen und Klischees beruhen – und die uns früher eingetrichtert worden sind. Wenn man diese inneren Blockaden löst, findet man zu mehr Selbstbewusstsein – und auch das Flirten und Daten fällt leichter und macht wieder Spaß.

Viele Menschen haben Angst vorm Flirten, dabei ist das der erste Wege, neue Menschen kennenzulernen, ob für einen süßen Augenblick, für ein Date oder gar mehr. Auch wenn sie diese Angst nicht richtig begründen können, ist sie ihr ständiger Begleiter. Diese negativen Gedankenmuster sind vielseitig – Angst vor einer missglückten Kontaktaufnahme, vor der Reaktion des Gegenübers, vor einer Abweisung und davor, ausgelacht oder gar beschimpft zu werden.

Fragt man sich aber, woher diese negativen Gedanken kommen, weiß man meistens nicht weiter. Kein Selbstbewusstsein zu haben wird einem nicht unbedingt in die Wiege gelegt, auch wenn jeder Mensch ein unterschiedliches Selbstwertgefühl besitzt. Dafür werden wir schon früh durch unsere Umwelt mit negativen Gedanken konditioniert.

Der erste große Pfeiler ist unsere Erziehung. Unsere Eltern warnen uns als Kinder regelmäßig vor Gefahren, auch bezogen auf Liebe und Beziehungen. Nicht selten bekommen wir dabei eingeredet, dass wir niemals Glück beim anderen Geschlecht haben und alles falsch machen – eine typische Reaktion vieler Eltern, die ihre Kinder nicht loslassen können. Über die Folgen, nämlich den Mangel an Selbstbewusstsein, sind sich nur die wenigsten bewusst.

Eltern und Familie können das Selbstbewusstsein schon früh untergraben

Bei Monika F. (36) war es die ältere Schwester, die ihr Selbstbewusstsein während der Kindheit untergraben hat. „Ständig hieß es nur „dies und das kannst du nicht“. Irgendwann habe ich es selber geglaubt. Ich habe bis heute kein Selbstbewusstsein“, so die kaufmännische Angestellte.

Weiterhin prägen negative Erfahrungen unseren Weg und setzen sich in unserem Gedächtnis fest. Die schroffe Abfuhr einer Jugendliebe bei der Einladung zu einem Kinobesuch oder schallendes Gelächter von einem hübschen Gegenüber in der Disco – solche Erlebnisse rufen wir noch Jahrzehnte später unbewusst hervor, wenn wir in ähnliche Situationen geraten.

Auch wenn man von einem geliebten Menschen verlassen wird, reden sich viele ein, nie mehr neues Glück zu finden. Gerade in einer Beziehung vertraut man dem Partner, und wenn dieser eine schlechte Meinung über einen äußert, nimmt man es ernst und trägt sie ewig mit sich herum. Diese negativen Gedanken finden schnell wieder ihren Weg ins Gedächtnis, sobald man sich einem sympathischen Menschen gegenüber findet.

Vorwürfe und schlechte Erfahrungen führen zu negativen Gedanken

Bei Maria K. (44) war es ihr Ehemann, mit dem sie 13 Jahre verheiratet war. Dann verließ ihr Mann sie von einem Tag auf den anderen wegen einer jüngeren Frau, die genau das Gegenteil von ihr war – adrett, schlank, blond und modebewusst. Dieses Ebenbild war es, das Marias Selbstbewusstsein seither untergraben hat. „Bei jedem Mann, der mich interessierte, dachte ich sofort, ich würde ihm sowieso nicht gefallen“, meint die Grundschullehrerin resigniert.

Dadurch hemmen uns diese negativen Gedankenmuster beim Flirten – dem ersten Schritt einer Kontaktaufnahme. Wir reden uns ein, dass der Versuch sowieso schief geht, dass der vermeintliche Traumpartner uns nicht beachtet und uns ganz hart gesagt zu hässlich, alt, dick oder unmodern findet. Damit ersticken wir jegliche Chance auf einen erfolgreichen Flirt – und das häufig, ohne dass es uns richtig bewusst ist.

„Ich habe halt einfach kein Selbstbewusstsein!“, werden jetzt vielleicht manche denken, aber das stimmt nicht. Wir werden von unseren negativen Gedanken gesteuert, und wenn wir diese nicht abschütteln, bestimmen sie unser ganzes Leben – nicht nur beim Flirten und in der Liebe, sondern auch in Alltag und Beruf.

Mit Mentaltraining negative Gedankenmuster und Flirt-Hemmer abstellen!

Es gibt eine Vielzahl an Techniken aus dem Mentaltraining und (Selbst-)Coaching-Methoden, die dabei helfen können, diese negativen Gedanken zu durchbrechen und eine positive Grundeinstellung zu sich und der Welt und somit mehr Selbstbewusstsein zu gewinnen. Durch Gespräche, Rollenspiele und Selbstreflexion werden verborgene Gründe für die negativen Gedanken aufgespürt, aufgelöst bzw. durch positive Gedanken- und Verhaltensmuster ersetzt.Mit einigen einfachen Übungen können auch Sie diese negativen Gedankenmuster ins Gegenteil umkehren:

  • Denken Sie nicht fortwährend an Ihre Nachteile. Wenn Sie finden, dass Sie ein paar Pfunde zu viel haben, denken Sie nicht an Ihr Hüftgold, sondern an vorteilhaftere Körperregionen. Schöne Augen, ein sinnlicher Mund, tolle Haare, ein knackiges Hinterteil oder sportliche Beine wiegen das schnell wieder auf. Und vor allem: Was ist denn mit Ihrem Charakter? Als positiver, lustiger und vertrauensvoller Mensch können Sie auch andere mitreißen, wenn Sie nicht wie George Clooney oder Brad Pitt bzw. wie Kate Moss oder Heidi Klum aussehen.
  • Reden Sie mit sich selber! Das klingt anfangs vielleicht verrückt, aber probieren Sie einfach ein ungezwungenes Gespräch mit Ihrem Spiegelbild. Sie werden sehen, damit können Sie langfristig eine gewisse Routine gewinnen, wie Sie Mitmenschen ansprechen und Gespräche gewinnbringend führen können. Das kann ihr Selbstbewusstsein enorm stärken! Viele erfolgreiche Redner und Schauspieler praktizieren das, auch um ihre Körpersprache selbst besser kennenzulernen.

Jammern? Haben Sie doch gar nicht nötig!

  • Stellen Sie Wehleidigkeit am besten ab, sie nutzt weder Ihnen noch anderen etwas! Viele Menschen jammern gerne herum, ob übers Wetter, den Alltag, die Politik, die Mode oder ihre Mitmenschen. Ein bisschen Luft machen ist grundsätzlich okay, aber man sollte es nicht übertreiben – vor allem nicht mit sich selbst. Ständig nur grübeln oder darüber reden, dass sowieso nichts klappt, bringt nichts. Im Gegenteil, daraus entstehen neue negative Gedankenmuster, die sich festsetzen.
  • Sagen Sie sich lieber, dass es beim nächsten Mal mit dem Flirten klappt. Setzen Sie sich klare Ziele, ohne sich selbst dabei unter Druck zu setzen. Der kommende Flirt wird super, was auch immer dabei herauskommt. Mit diesem positiven Denken kommen Sie viel weiter und stecken notfalls auch eine Abfuhr lockerer weg.
  • Gerade für Personen, die sich selbst als schüchtern einschätzen, ist Online-Dating ideal. Das ist eine gute Gelegenheit, jemanden anzusprechen, ob per Nachricht oder Chat-Einladung. Wenn das Gegenüber nicht oder negativ reagiert, einfach sein lassen und es woanders probieren. Anhand einer anfänglichen Kommunikation kann man seine Flirt-Fähigkeiten überprüfen, ganz ohne Stottern, Verlegenheit und Augenkontakt. Wenn es erst einmal mit einigen virtuellen Flirtpartnern geklappt hat, können Sie das auch im realen Leben umsetzen.

Nehmen Sie sich genügend Zeit, Ihr Selbstbewusstsein zu trainieren und sukzessive aufzubauen. Und lassen Sie sich nicht entmutigen – dann werden Sie sehen, dass Ihre Bemühungen Früchte tragen und Sie beim Flirten sicherer, zwangloser und erfolgreicher auftreten.

 

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