Macher oder Macho? Die Faszination um den Alpha-Mann

Der Alpha-Mann hat viele gute Eigenschaften

Fällt der Begriff Alpha-Mann oder Alpha-Tier, weckt dies häufig Assoziationen mit dominantem, machohaftem, vielleicht auch sexistischem Verhalten. Aber woher kommt der Begriff eigentlich und was zeichnet wirklich einen Alpha-Mann aus? Steckt nicht mehr hinter dem vor Selbstbewusstsein strotzenden Anführer? Wir nehmen uns Zeit für eine Neu-Definition mit spannenden Einblicken. Vielleicht wollen Sie daraufhin ja auch das Alpha-Tier in sich oder Ihrem Partner wecken?

Der Chef im Ring: Woran man einen Alpha-Mann erkennt

Jeder von uns kennt sie: die ewigen Siegertypen, die ganz automatisch in einer Gruppe die Führung übernehmen, die erfolgreich sind, sehr selbstbewusst auftreten und denen sich die Umwelt oft ganz automatisch unterordnet. Nimmt ein Alpha-Mann die Dinge in die Hand, kann man davon ausgehen, dass alles geregelt wird. Deshalb hat er auch eine so treue Gefolgschaft. Manche sind davon genervt, dass er so dominant ist und am Ende auch die Lorbeeren einheimst – aber andererseits nimmt er auch die Verantwortung und Mühe auf sich, zu führen. Das ist nämlich eine Kunst, die nur mit Ausdauer, Erfolgswillen, aber auch viel Feingefühl gelingt. Ein Aufwand, der viele Möchtegern-Alphas dann oft einfach zu viel ist.

Alpha bedeutet …

… ganz vorne zu stehen. Alpha ist der erste Buchstabe im griechischen Alphabet, es steht für den Anfang und die Eins, etwas weiter gefasst auch für das Höchste, Größte oder Beste. Werfen wir einen Blick ins Tierreich, dann sind die Alpha-Männchen gleichbedeutend mit dem Rudelführer, dem ranghöchsten Tier. Sie erfüllen umfassende Führungsaufgaben und verfügen demzufolge auch über eine entsprechende Ausstrahlung der Unantastbarkeit, eine Aura der Energie und einer in sich ruhenden selbstbewussten Gelassenheit. Alpha-Männchen wissen, wie sie ihr Rudel verteidigen, das soziale Gefüge aufrechterhalten und dafür sorgen, dass es allen im Rudel gut geht. Tatsächlich sind Alphas nämlich alles andere als egoistische Selbstdarsteller.

Alpha-Männer sorgen sich um andere

Was die Faszination des wahren Alpha-Mannes ausmacht, ist seine hohe soziale Kompetenz. Er weiß, dass seine Dominanz und sein Führungsanspruch unmittelbar mit Pflichten verbunden sind: für sein „Gefolge“ da zu sein und auf sein Wohlergehen zu achten. Betritt zum Beispiel eine Gruppe von Menschen ein Restaurant, woran ist der Alpha-Mann zu erkennen? Ist es derjenige, der sich als Erster am Kopfende des Tischs niederlässt? Mitnichten. Der ist bloß ein Möchtegern.

Der Alpha-Mann schaut zuerst, ob alle anderen einen Platz haben und besorgt notfalls fehlende Stühle. Er bestellt auch nicht zuerst für sich, sondern achtet darauf, dass das Rudel versorgt ist. Er entscheidet aber unter Umständen auch, dass das Lokal nicht geeignet ist und eine andere Location gesucht wird. Wer mit ihm zusammen ist, kann sich also sicher sein, dass er seine Dominanz und Durchsetzungskraft auch und gerade zum Wohl der Gruppe oder der Partnerin einsetzen wird. Und genau das macht ihn so attraktiv. Wahre Alpha-Männer sind kommunikativ, haben Humor, sind wortgewandt, offen, zielstrebig und dennoch rücksichtsvoll. Deshalb sind sie auch so beliebt. Auch wenn sie in ihrer exponierten Position natürlich auch Neider haben.

Die Evolution ist schuld: Viele Frauen stehen auf Alpha-Männer

Alpha-Männer nehmen sich was sie wollen, aber sie tun es auf eine entwaffnende Weise: nicht aufdringlich und auch nicht rücksichtslos, nicht beleidigend oder unfreundlich. Ob verbal oder durch ihre Körpersprache: Alpha-Männer lassen einfach keinen Zweifel daran, dass vorne dort ist, wo sie gerade sind. Und das ist ziemlich sexy. Denn in der Evolutionsgeschichte haben Frauen, um das Überleben der Art zu erhalten, schon immer nach einem Partner und damit Beschützer, Ernährer und Vater gesucht, der stark genug ist, um die Brut zu verteidigen, Angreifern zu trotzen, Essen herbeizuschaffen und Feuer anzumachen.

Früher war das jedenfalls so. Heute ist Frau längst unabhängig, eigenständig und selbstbewusst genug, um sich selbst durchs Leben zu bringen. Aber trotzdem hat die Faszination Alpha-Mann noch immer Bestand. Warum? „Für mich ist es einfach das Gefühl, den Besten an der Angel zu haben“, erklärt Jule (42) ihre persönliche Sicht. „Man möchte doch die beste Wahl getroffen haben, und ein selbstbewusster Mann, der weiß, was er will, der erfolgreich und durchsetzungsfähig ist, vermittelt für mich dies einfach am überzeugendsten.“

A wie Aufreißer?

Trotz oder gerade wegen ihres Erfolgs bei Frauen: Gestandene Alpha-Männer sind nicht mit Aufreißertypen zu verwechseln, die mit einer mehr oder weniger originellen Anmache eine Frau nach der anderen abzuschleppen versuchen. Diese „Pick-upper“ haben sich das Flirten und Aufreißen zum Lieblingssport erkoren, haben aber selten etwas mit echten Alpha-Männern zu tun. Der Alpha-Mann ist souverän und lässt Frauen eher kommen, als sich selbst auf sie zu stürzen. Er spielt manchmal auch mit Distanz und Nähe und kümmert sich auch um andere Frauen, um seinen Marktwert zu zeigen. Dabei wird er aber nie verletzend und spielt Frauen auch nicht gegeneinander aus. Es geht ihm einfach darum, gelegentlich seinen Status zu demonstrieren. Ohne viel Federlesens. Und das macht an.

Wie werde ich ein Alpha-Mann?

So ganz einfach lernen kann man es zwar nicht, aber es ist durchaus möglich, das Alpha-Tierchen in sich zu wecken. Das Geheimnis dabei ist, nicht nur die Anerkennung und den Status einer Führungspersönlichkeit zu wollen, sondern auch die damit verbundenen Aufgaben anzupacken. Sonst wird das nämlich nichts. Das heißt: Lebe, was du sein willst. Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Dominanz werden zuerst in der Körpersprache sichtbar. Die Haltung, Gestik und Mimik zeigen, welche Position du beanspruchst. Das wird auch in deinen Worten deutlich: Wahre Alpha-Männer kommunizieren viel, sind extrovertiert, zeigen ihre Überlegenheit aber nicht dadurch, dass sie andere runtermachen. Das haben sie gar nicht nötig. Alpha-Männer sind zudem gute Zuhörer. Sie wollen wissen, was mit ihrem „Rudel“ los ist und schaffen so Vertrauen.

Zudem sind sie sehr ehrliche Vertreter. Was ein Alpha-Mann erreicht, das hat er nicht etwa Schwindeleien, Angebereien und Intrigen zu verdanken, sondern der ganz klaren Linie, die er vertritt. Wer diese Haltung nicht teilen kann, wird sich von ihm abwenden, aber alle anderen vertrauen dieser verlässlichen, offenen und unverblümten Art. Ein weiterer wichtiger Punkt: Alpha-Männer sind von sich überzeugt, aber sie arbeiten ständig daran, besser zu werden. Sie wissen nämlich auch, dass es immer Neues zu entdecken gibt, Neues zu erlernen, neue Fähigkeiten zu erwerben. Dadurch sind sie interessante Gesprächspartner und in vielen Lebenslagen auch tatsächlich imstande, mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung tragfähige Lösungen herbeizuführen.

Der neue Alpha-Mann – ein Typ zum Verlieben?

Ganz bestimmt. Denn ein Alpha-Mann wirkt nicht nur wegen seines selbstbewussten Auftretens anziehend auf das weibliche Geschlecht. Er ist keineswegs ein reiner Macho, sondern besticht durch die attraktive Mischung aus Souveränität, Gelassenheit, Dominanz gepaart mit Einfühlungsvermögen, Fürsorge und Freundlichkeit. Wirklich sexy!


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