Ich habe einen Liebhaber: Über Lust und Leidenschaft beim Seitensprung

Ich habe einen Liebhaber

Drei Menschen erzählen von ihrem Leben zwischen festem Partner und Liebhaber bzw. einer Liebhaberin. Was geht in ihnen vor? Was macht sie glücklich und was traurig? Wir haben nachgefragt.

Weit weg vom Alltag erleben Petra, Heike und Stefan bei einem Seitensprung mit ihrem Liebhaber bzw. der Geliebten Dinge, die sie mitreißen, die sie nachdenklich machen – die auf jeden Fall ihr Leben verändert haben. Und sie lassen uns an Ihrer Affäre teilhaben.

Petra  K., 43, Marketingleiterin, hat seit fünf Monaten einen Liebhaber: „Die 2 Seiten der Geschäftsfrau“

In meinem Job trage ich den ganzen Tag große Verantwortung. Ständig sind Entscheidungen und konsequentes Auftreten von mir gefordert. Und zu Hause sieht es oftmals nicht anders aus. Mein Mann Mike hat sich im Laufe der Jahre immer mehr untergeordnet. Ich kann nicht mehr zu ihm aufschauen und habe auch nicht mehr das Gefühl, dass ich mich bei ihm anlehnen kann. Vor ein paar Monaten gab mir eine Freundin den Tipp, mich bei einem Online-Portal anzumelden. Ich wollte erst nicht. Denn Arbeit habe ich eigentlich genug und einen Liebhaber konnte ich mir zunächst nicht vorstellen. Doch während der Kommunikation anderen Männern merkte ich schnell, wie entspannend es sein kann, ganz andere Dinge zu schreiben. Ich hatte Gefallen gefunden. Viele interessante Männer haben mir geschrieben und einer ist mir dabei besonders aufgefallen: Stefan. Er wusste genau, was er wollte und er wusste es präzise zu formulieren. Meine Neugier wuchs. Und nach 2 Wochen mit vielen, vielen Mails und ersten Telefonaten wollten wir uns auch sehen. Ganz ungewohnt gab er mir eine Kleiderordnung und bestellte mich in eine Bar. Erst etwas widerwillig ob der strikten Vorgaben war ich am vereinbarten Treffpunkt. Beim ersten Blick in seine Augen war es um mich geschehen. Ich wusste, ich kann ihm vertrauen. Seit diesem ersten Treffen sehe ich meinen Liebhaber fast jede Woche einmal und es scheint mir, als würde er aus einem unversiegbaren Quell lustvoller Inszenierungen schöpfen, wenn wir uns sehen. Hoffentlich gehen ihm diese Ideen niemals aus und unsere Affäre dauert noch sehr lange, denn sie ist etwas ganz Besonderes.

Heike T., 38, Sekretärin, hat seit über zwei Jahren einen Liebhaber: „Ich will alles: Liebe und Sex.“

Für mich ist es wichtig, dass eine Beziehung viel Gefühl und aufregenden Sex beinhaltet. Leider habe ich das bisher in keiner meiner Partnerschaften gleichzeitig finden können. Meine Lebensphilosophie lautet daher: Gönne dir für jedes Bedürfnis den richtigen Mann. Derzeit sind daher zwei Männer in meinem Leben: Sebastian und Oliver. Mit Oliver bin ich seit gut fünf Jahren zusammen. Wir machen zusammen lange Spaziergänge, liegen gemeinsam vor dem Fernseher oder kochen unsere Lieblingsessen. Sexuell ist Oliver allerdings eher zurückhaltend und nicht sehr experimentierfreudig. Seit mehr als zwei Jahren habe ich daher für den aufregenden, wilden Sex noch einen Liebhaber, Sebastian. Er ist genau das Gegenteil von Oliver. Er ist ein phantasievoller Liebhaber und hemmungslos. Mit ihm habe ich den besten Sex meines Lebens. Seit wir uns bei einer Party kennengelernt haben, sehen wir uns mindestens zwei Mal in der Woche.  Mein Freund glaubt, dass ich in dieser Zeit bei einer Weiterbildung bin. Doch auch wenn es im Bett absolut stimmig ist, so wäre Sebastian als Partner nicht vorstellbar. Da ist mir Oliver doch tausendmal lieber. Und seit ich mich sexuell austoben kann, seitdem genieße ich auch das Kuscheln und die  zärtliche Zeit zu Hause wieder viel mehr. Für mich ist meine Affäre die perfekte Art zu leben.

Stefan M., 39, Gärtner, hat seit einem Jahr eine Liebhaberin: „Warum nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben?“

Mit meiner Freundin führe ich eine Fernbeziehung. Sie ist oft berufsbedingt viel unterwegs und ich sitze dann allein zu Hause. Natürlich bin ich mit Freunden unterwegs oder mache Sport. Aber alleine fühle ich mich trotzdem manchmal. Der Gedanke, mir für die Abende eine Affäre zu suchen, ist mir eigentlich nie gekommen. Ich als Liebhaber? Zunächst eine seltsame Vorstellung. Wahrscheinlich es das genau der Grund, weshalb es dann doch passiert ist. Ich war, wie jeden Donnerstag, in der Sauna vor Ort. Klar, sie ist mir schon aufgefallen, die hübsche Blondine, die meistens auch dort war. Aber ansprechen, nein, dafür war ich nicht der Typ. Heute bin ich froh, dass sie es irgendwann getan hat. Sehr bereitwillig habe ich ihr meine Telefonnummer gegeben und schon am nächsten Abend sahen wir uns wieder. Anfangs noch etwas schüchtern entwickelte sich im Laufe des Abends eine immer harmonischere Stimmung. Seitdem sehen wir uns wochentags fast täglich. Und die Absprachen sind klar, das Wochenende, der Urlaub und die Feiertage gehören der Freundin. Meine Geliebte kommt damit gut klar und ich fühle mich als Liebhaber sehr wohl. Unser Zusammensein hat sich inzwischen extrem intensiviert. Ich möchte sagen, ich liebe beide Frauen – eben jede zu ihrer Zeit. Ein schönes Gefühl und eine aufregende Zeit, die ich sehr genieße.


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