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Intimchirurgie: Schönheits-Operationen für den Intimbereich

Intimchirurgie: fragwürdiger Trend oder Must-have für Körperbewusste? Wirft Ihre Hose im Schritt unschöne Falten? Finden Sie, dass Ihr bestes Stück ein bisschen aus der Form geraten ist? Kein Problem: Wenn Sie mit der Länge Ihrer Schamlippen Probleme haben oder gerne untenrum imposanter rüberkommen möchten, dann gehen Sie doch zum Schönheitschirurgen. Hier bekommen Sie zum Beispiel Vaginalverjüngungen, G-Punkt-Unterspritzungen, Penisverlängerungen oder ein schickes Anal Bleaching …

Busen größer, Po kleiner, Stirnfalten weg – nicht nur bei den Reichen und Schönen ist das Basteln am eigenen Körper angesagt. Ärzte im Dienst der Schönheit haben ihr Angebot mittlerweile eine Etage tiefer rutschen lassen und bieten standardmäßig auch Intim-OPs an. Denn Schönheit macht heutzutage nicht mehr vor der Unterhose halt. Wir fragen uns: Muss Intimchirgurgie wirklich sein oder haben wir es mit einem modernen Must-have für Körperbewusste zu tun?

Erst fallen die letzten Schamhaare, dann die Schamlippen?

Wir haben uns daran gewöhnt, dass über den Schritt im Allgemeinen und über den Intimstyle im Besonderen offen gesprochen wird. Üppig sprießendes Schamhaar bändigen die meisten von uns gerne radikal, es muss halt gut ausschauen.

Der Trend zur Intimfrisur hat sicherlich dazu beigetragen, dass mehr über Aussehen und Beschaffenheit unserer allerintimsten Körperregionen gesprochen wird. Auch hier steigen unsere Ansprüche, schließlich wollen wir ja im wahrsten Sinne des Wortes rundum schön sein. Unser Intimbereich bleibt zwar für die meisten unserer Mitmenschen verborgen, aber wir selbst sehen ja, was passiert, wenn untenrum die Hüllen fallen.

Wenn Männer im Intimbereich an sich rumschnippeln lassen, hat das meist recht praktische Gründe. Die beliebtesten Schönheits-OPs der Intimchirurgie sind Beschneidung, Sterilisation oder die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit.

Auch das beste Stück kann kosmetisch den eigenen Vorstellungen angepasst werden: Aus mickrig kann man mittels Penisverlängerung imposant machen, aus schmächtig wird durch eine Penisverdickung wuchtig. Und auch Männer, die unter einer gutartigen Vergrößerung der Brustdrüsen leiden, können sich die Männerbusen schonend operativ entfernen lassen.

Angesagter und auch heftiger umstritten ist die Intimchirurgie bei Frauen. In diesem Bereich gibt es zwar allerhand nützliche Eingriffe, wenn anatomische Gegebenheiten eine operative Korrektur nötig machen. Hinzugekommen ist jetzt ein neuer Trend: das Schnippeln im Genitalbereich wird von Frauen mittlerweile auch als intime Verjüngungskur betrachtet.

Intimchirurgie für die Vagina

Schamlippen, deren Länge höchstens Eingeborenenfrauen vor Neid erblassen lassen würden, können für manche Frauen eine Quelle großer Pein sein. Manchmal ist eine operative Korrektur medizinisch auch angebracht. Zum Beispiel, wenn die inneren Schamlippen größer sind als die äußeren und Schmerzen verursachen. Auch aus ästhetischer Sicht spricht bisweilen manches für einen Eingriff im Intimbereich. Wenn sich die Schamlippen in jeder Hose überdeutlich abzeichnen oder der Bikinislip vorne wie ausgebeult wirkt, kann das durchaus zu psychischen Problemen führen. Und natürlich ist es wunderbar, dass beispielsweise Inkontinenzprobleme nach Geburten bei Frauen chirurgisch behoben werden können.

Aber bei den meisten weiblichen Wesen ist eine Korrektur im Intimbereich purer Luxus. In den USA sind sogenannte Vaginalverjüngungen seit geraumer Zeit extrem gefragt. Amerikanische Ladys lassen längst ihren Genitalbereich kleiner lasern, Vaginen enger nähen und die Haut um die Klitoris schick straffen. Resultat ist eine designte Vagina: Jung, eng und fast jungfräulich. Denn angeblich haben auch betagtere Damen mehr Spaß am Sex, wenn untenrum alles stramm sitzt.

Auch bei uns wird die Scheidenverjüngung zunehmend bekannter. Der operative Lasereingriff verspricht eine Wiederherstellung der Spannung, Kraft und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur. Unter Vollnarkose wird die Vagina per Laser aufgemotzt, nach einigen Wochen kann man es im Bett dann wieder so richtig krachen lassen.

G-Shot für alle!

Aber es kommt noch besser: Der amerikanische Muschi-Guru Dr. Matlock, quasi der Erfinder der Vaginalverjüngung, konnte in einer Pilotstudie nachweisen, dass 87 Prozent der Frauen nach einer Vergrößerung des G-Punktes mittels Schönheits-OP ein verstärktes sexuelles Empfinden hatten. Schade nur, dass manche Mediziner den mysteriösen G-Punkt an sich für ein Gerücht halten. 1950 lokalisierte der deutsche Gynäkologe Ernst Gräfenberg (deswegen G-Punkt) eine erogene Zone in der vorderen Scheidenwand, deren Stimulation bei Frauen besonders intensive Orgasmen [1] hervorrufen sollte. Wo genau dieser G-Punkt liegen soll, weiß nur Frau allein – manch eine weiß allerdings gar nichts von dessen (vermeintlicher) Existenz. Wie gut, dass da die Intimchirurgie Abhilfe schaffen kann: Gemeinsam mit dem Arzt wird die genaue Zone des G-Punktes [2] ungefähr festgelegt und dann gezielt mit Eigenfett oder Hyaluronsäure unterspritzt und so vergrößert. Dieser sogenannte G-Shot verspricht deutlich mehr sexuellen Hochgenuss für mehrere Monate.

Vorne geliftet, hinten korrigiert: Venushügel-Straffung und Dammplastik

Mit dem Alter wird das Gewebe schlaffer, was optisch unschöne Folgen für den Venushügel haben kann. Kein nennenswertes Problem aus genitalchirurgischer Sicht: Ein Lifting des Schambereichs stellt diese exponierte Zone ästhetisch wieder her.

Und wir begeben uns noch tiefer: Wem auch der Dammbereich, also sozusagen die D-Zone zwischen Scheideneingang und After schlaflose Nächte bereitet, der kann aufatmen. Die Intimchirurgie hat hier eine Dammplastik im Angebot. Damit wird nicht nur der Bereich zwischen hinten und vorne optisch veredelt, auch hier wird alles straffer, feuchter und lustbereiter.

Intimer geht´s nicht: Anal Bleaching

Auch im Pobereich können Sie schön sauber bleiben. Denn das sieht doch besser aus als ein behaarter oder womöglich leicht verdunkelter After. Mit einem Anal Bleaching können Sie hier Großreinemachen, wenn es Sie stört, dass die Haut im Genital- und Afterbereich aufgrund stärkerer Pigmentierung etwas dunkler ist. Das ist kein aufwendiger chirurgischer Eingriff, sondern eher eine genitale Lappalie. Mit säurehaltigen Cremes wird die Popohaut sanft aufgehellt. Dieser fragwürdige Trend kommt ebenfalls aus Amerika, wo die Methode des Anal Bleaching vor allem in der Porno-Industrie [3] eingesetzt wird. Wenn Sie also mal ein Kostpröbchen einer derartigen Analaufhellung sehen möchten, dann besorgen Sie sich am besten im Fachhandel ein entsprechendes Informationsvideo.

Unser Fazit: Es gibt Wichtigeres im Leben!

Wenn der Intimbereich etwas ausgeleiert erscheint, warum sollte man dann nicht mit modernen Methoden nachhelfen? Klar, jeder muss das für sich selbst entscheiden. Und ehe jemand sexlos dem Alter entgegenleidet, weil er sich für seine unansehnliche Intimzone schämt,  ist der Griff zum Skalpell sicherlich eine Alternative. Aber alle chirurgischen Eingriffe bergen ein gewisses Risiko, so natürlich auch diejenigen im Genitalbereich. Wer hier lediglich Einfluss auf Optik und Funktionalität nehmen will, sollte Kosten und Nutzen sorgfältig gegeneinander abwägen. Und immer bedenken: Wir sind alle nur Menschen, weit entfernt von perfektem Aussehen. Das macht uns einzigartig. Und gerade beim Sex kommt es ja bekanntlich nicht nur auf die äußere Erscheinung an, hier ist auch die Technik [4]gefragt.