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Pornos: Verändern sie unsere Sex-Gewohnheiten?

Pornografie gibt es schon seit Urzeiten, allerdings hat sie im Laufe der Zeit viele Wandlungen erfahren. Mittlerweile besteht die Darstellung der menschlichen Sexualität zum Großteil aus Pornos.  Viele professionelle Pornofilme, Amateur-Pornos sind mittlerweile frei zugänglich im Internet zu finden. Deutschland ist zweitstärkste Konsument von Pornofilmen. Doch inwieweit beeinflusst die stetig wachsende Pronoindustrie unser Sexleben?

Erotik und Sex haben sich im kommerziellen Bereich zu einem profitablen Wirtschaftszweig entwickelt. Der Wettbewerb in der Pornoindustrie sorgt dafür, dass es auf Internetseiten, in Magazinen, Büchern und Filmen kaum noch Grenzen gibt: Je extremer, desto gewinnbringender – das scheint der Motor zu sein, der die Pornoindustrie antreibt. Viele beobachten diesen Umstand mit Argwohn, zumal im World Wide Web pornografische Inhalte jederzeit für jeden zugänglich sind. Aber wie weit beeinflusst die Pornografie unser Sexleben wirklich? Verändert sie unsere Sex-Gewohnheiten? Und wenn ja: Hat das ausschließlich negative oder vielleicht auch positive Effekte? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.

Pornografie – leichter zugänglich denn je

Früher war es gar nicht so einfach, in den Besitz von pornografischem Material zu gelangen – besonders für Minderjährige. Mit den neuen Medien jedoch ist es praktisch für jeden möglich, Pornos im Internet zu betrachten. Während man früher noch in den Ü18-Abteilungen der Videotheken oder in Sexshops einen Altersnachweis brauchte und vielleicht auch angesichts des Peinlichkeitsfaktors weniger häufig öffentlich Pornografie erwarb und konsumierte, ist der Beschaffung heute denkbar einfach. Sich diskret von zu Hause aus zum Orgasmus [1] klicken, anonym Gleichgesinnte treffen und im virtuellen Raum per Webcam gemeinsam erotische Phantasien ausleben: Alles ist möglich. Liebhaber extremer oder bizarrer Erotik kommen dabei voll auf ihre Kosten und können täglich neue, immer härtere, tabulosere Darstellungen erleben. Und das bedeutet: Mit dem Internet hat sich auch die Pornografie sehr rasant weiterentwickelt – sowohl in ihrer Verfügbarkeit und Vielfalt als auch in ihrer Qualität – letztere ist jedoch nicht unbedingt immer besser geworden.

Wozu dient Pornografie überhaupt?

Es war schon immer so: Wer seinen sexuellen Trieb nicht mit einem Partner ausleben kann, greift gerne zu anregenden Bildern oder Filmen. Auch wer in einer Beziehung seine Sexualität nicht in dem Maß genießen kann, wie er es braucht oder gerne möchte, vertraut gerne einmal bei der Selbstbefriedigung auf die visuellen Reize pornografischer Medien. Auch Paare, die nach neuen Anregungen für ihr gemeinsames Liebesleben suchen, schauen sich schon mal zusammen einen Porno an. Das kann in vielen Fällen durchaus funktionieren, hält jedoch auch einige Fallen parat. So ist der in Pornos dargestellte Hochleistungssex unersättlicher Frauen und endlos potenter Männer nicht gerade das Abbild der Realität. Eigentlich wissen wir das ja auch. Trotzdem kann es uns unter Druck setzen, ebenso „perfekten“ und ausdauernden, hemmungslosen Sex praktizieren zu müssen. Alle sehen durchtrainiert, schlank und toll aus, während wir selbst manchmal vielleicht lieber das Licht auslassen würden, weil uns unser Winterspeck stört. Pornografie kann also Druck erzeugen – und treibt so manch einen dazu Dinge zu tun, die er sonst vielleicht gar nicht gewollt hätte. Das liegt auch daran, dass erotische Frauen- und Männerfantasien nicht selten auseinandergehen – sowohl was die visuelle Darstellung betrifft als auch die Praktiken, die in Pornos gezeigt werden. Beim gemeinsamen Anschauen eines „klassischen“ Pornos fühlen sich Frauen oft weniger angesprochen, gewinnen aber gleichzeitig einen Eindruck davon, was Männer scheinbar „wirklich wollen“. Das kann durchaus als belastend empfunden werden, besonders wenn man – oder frau – sich danach unter Zugzwang fühlt.

Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?

Wie ist es denn nun eigentlich: Erzeugen immer härtere Pornos bei ihren Konsumenten immer extremere Sexfantasien, oder sind es immer extremer werdende Sexfantasien, die die Pornoindustrie bedingungslos mit ihren Produkten bedient? Vermutlich liegt die Antwort darauf in der Mitte. Die Nachfrage bestimmt das Angebot, und um auf dem umkämpften Porno-Markt konkurrenzfähig zu bleiben, werden die Produktionen immer härter, um einer vermeintlichen oder tatsächlichen Abstumpfung der Konsumenten entgegenzuwirken. Womit wir schon bei der nächsten Frage wären. Stumpft ein Übermaß an Pornografie ab? Wird dadurch nur noch Sex der Superlative [2] als attraktiv und befriedigend empfunden? Tom (39) meint dazu: „Als ich Single war, habe ich mir schon phasenweise sehr häufig Pornos angesehen. Und ich gebe zu, dass ich dabei auch immer nach einem neuen Kick gesucht habe. Nach meiner Erfahrung ändert sich das aber, sobald man wieder wirklich guten Sex mit jemandem hat, den man begehrt. Da kommen dann ganz andere sinnliche Erfahrungen dazu wie riechen, schmecken, sich fühlen, sehen und hören. Das ist so berauschend, dass ein Porno das niemals toppen könnte.“

Pornos schauen – wie oft ist normal?

Toms Erfahrung trifft sicher auf viele zu, die Pornos vor allem dann konsumieren, wenn ihnen sonst die Gelegenheit zum Sex fehlt. Psychologen zufolge wird es auch erst dann problematisch, wenn Pornografie ein reales Sexleben mit einem Partner gar nicht mehr möglich macht. Wenn auch in einer Beziehung ohne pornografische Extreme nichts mehr läuft, wenn Pornografie zum Fetisch wird. Ansonsten können Pornos das Sexualleben durchaus auch bereichern. Zu masturbieren und dabei zur Stimulation ein Video zu schauen, ist natürlich eine Möglichkeit, das eigene Verlangen zu bedienen. Man kann sich auch mit dem Sexpartner zur Stimulation gemeinsam ein Filmchen ansehen, um die gesteigerte Lust dann zusammen auszuleben.

Gerade für diesen Fall gibt es seit einiger Zeit erotische Filmproduktionen, die eine prickelnde Alternative zur üblichen Hardcorepornografie sind. Geschmackvolle Pornos in HD, mit Anspruch und Gefühl für Paare, die sich gemeinsam Anregungen holen oder sich durch einen Film in Stimmung bringen wollen. Hier werden Frauen nicht – wie in vielen Hardcorepornos – als „Nutzobjekt“ dargestellt und insgesamt wird auf allzu direkte, extreme und womöglich gar brutale Darstellungen verzichtet.

Pornografie: gar nicht so schlecht wie ihr Ruf

Pornos können ganz bestimmt das Sex-Leben bereichern und zusätzlich Lust bereiten. Wenn man sie für diese Zwecke einsetzt, gibt es auch keinen Grund, sie zu verteufeln. Solange der reale Sex mit dem Partner davon profitiert und nicht darunter leidet, ist alles gut. Vielleicht bringt Sie das eine oder andere Gesehene ja auch dazu, mit Ihrem Partner oder Ihrer Affäre über gemeinsame sexuelle Wünsche zu reden? Dann hat sich für Sie Pornografie von ihrer besten Seite gezeigt. Wir wünschen Ihnen einen prickelnden Filmgenuss.

 


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