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Emotionen beim Flirten & Daten: Liebe und Verliebtheit

Hier dreht sich alles um das schönste Gefühl der Welt: die Liebe, das Verliebtsein. Wie entsteht sie, wann wird aus Verliebtheit die wahre Liebe und woran wir erkennen wir das?

Sie ist das Höchste aller Gefühle, sie kann uns von einer Sekunde auf die andere überwältigen, sie lässt uns fliegen und die verrücktesten Dinge tun: die Liebe. Nichts ist schöner, als frisch verliebt zu sein, aber auch nichts ist aufregender und versetzt uns so sehr in Wallung. Was passiert dabei eigentlich genau in und mit uns? Wie definiert sich Liebe, woran erkennen wir sie und wann ist es „nur“ Verliebtheit oder ein freundschaftliches Gefühl? Und welche Rolle spielen unsere Hormone [1] dabei?

Das Verliebtsein: Wenn die Hormone verrückt spielen

Klingt merkwürdig, ist aber zumindest aus biologischer Sicht tatsächlich so: Verliebtheit beginnt im Kopf, obwohl sie doch eigentlich eine reine Herzensangelegenheit ist. Tatsächlich aber sind es eine ganze Reihe biochemischer Prozesse, die das Gehirn in Gang setzt, sobald wir einen anderen Menschen mehr als attraktiv finden. Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie sitzen mit Ihrem neuen Flirt [2]in einer gemütlichen Bar, unterhalten sich angeregt, die Blicke blitzen, es kribbelt und knistert an allen Ecken und Enden. Sie ziehen sich gegenseitig magisch an und spüren, wie die Schmetterlinge im Bauch heftig zu flattern beginnen.

Verantwortlich dafür ist der Hormoncocktail, den Ihr Gehirn jetzt zusammenmixt, während Sie gerade genüsslich Ihren Mai Thai schlürfen. Die Zutaten der prickelnden Mischung (und damit meinen wir jetzt nicht den Mai Thai): das Geschlechtshormon Testosteron, das bei Männern im Zustand des Verliebtseins sinkt und sie damit weniger aggressiv macht, bei Frauen aber steigt und damit ihre Lust auf Sex [1] fördert. Ebenso dabei sind Dopamin, das „Belohnungshormon“, das unser Begehren weckt, der Botenstoff Serotonin und Endorphin, die alle zusammen enorme Glücksgefühle auslösen und die Hemmschwelle senken. Etwas später wird dann noch ein weiteres Hormon wichtig: das „Kuschelhormon“ Oxytocin, das beim Sex ausgeschüttet wird und den Aufbau von Vertrauen und Bindungen fördert.

Bunte Cocktails und die rosarote Brille

Der Blitz schlägt manchmal ganz schön schnell ein. Oft genügt ein schöner Abend, um festzustellen, dass man auf einer Wellenlänge schwimmt, sich zueinander hingezogen fühlt. Und schon spüren wir die Hormone in uns wüten und das typische Verliebtheitsgefühl. Im Handumdrehen haben wir dann die rosarote Brille auf, mit der wir im Rausch der Emotionen die Welt und das Leben ganz anders sehen und in extremen Gefühlen baden. Ein schöner, aber auch sehr, sehr anstrengender Zustand. Allzu lange würde unser Körper diesen Stress gar nicht aushalten, auch wenn er positiv empfunden wird. Deshalb bahnt sich nach einigen Wochen die Normalität wieder ihren Weg. Das Gefühl, sterben zu müssen, nur weil der Partner mal zum Briefkasten geht, wird allmählich schwächer. Andere Dinge wie Job, Freunde und Hobbys erhalten auch wieder mehr Stellenwert. Und aus der Verliebtheit entwickelt sich, wenn alles gut geht, echte Liebe.

Verliebtheit oder wahre Liebe?

Die Liebe ist das mächtigste aller Gefühle. Aber in ihrer Kraft liegt mehr Ruhe, als es bei der Verliebtheit der Fall ist. Die Liebe versetzt uns zum Beispiel nicht in ein so emotionales und hormonelles Chaos. Sie ist eher ein langer ruhiger Fluss als ein brausender Wildbach. Wahre Liebe entsteht oft auch erst mit der Zeit, denn sie basiert auf Vertrauen, gemeinsam gemeisterten Höhen und Tiefen, Verlässlichkeit und einer tiefen seelischen Verbindung. Dass auch ein so starkes Gefühl irgendwann dennoch verschwinden kann, liegt oft daran, dass die Ansprüche [3], die wir heutzutage an die Liebe stellen, sehr hoch sind. Immer mehr Paare trennen sich, weil die Beziehung nicht so perfekt ist, wie sie sich das gewünscht haben. Weil sie nicht jedes einzelne Bedürfnis befriedigt.

Aber ist das überhaupt möglich? Die meisten Psychologen und Paartherapeuten meinen: Nein. Früher waren die Anforderungen an eine Partnerschaft wesentlich überschaubarer und deshalb auch leichter zu realisieren. Die wirtschaftliche Absicherung und die Aufzucht von Kindern standen im Vordergrund. Heute soll der Partner oder die Partnerin zudem unsere Hobbys teilen, gleichzeitig Geliebte/r, Kumpel und Sportgefährt/in sein, kurz: Es soll alles perfekt passen. Ein Ansinnen, das in der Mehrzahl der Fälle zum Scheitern verurteilt ist. Dabei zeichnet die reife Liebe gerade das Gegenteil aus: die Fähigkeit, sich auch mit Unvollkommenheit zu arrangieren, sich auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und diese zu pflegen und unterschiedliche Bedürfnisse eben außerhalb der Beziehung zu realisieren. Ob das nun die Leidenschaft fürs Tennisspielen ist, der eigene Freundeskreis oder vielleicht sogar eine Sexualpraktik, die der Partner nicht ausprobieren möchte.

Affären und Liebe – geht das?

Klar, dass in festen Beziehungen die Liebe die Hauptrolle spielt. Aber wie ist das eigentlich in Affären? Auch wenn hier der Sex im Vordergrund steht, sind zwischenmenschliche Gefühle in den meisten Fällen natürlich trotzdem mit dabei. Gegenseitige Sympathie ist schließlich die Grundvoraussetzung, um miteinander ins Bett zu gehen, und vielleicht entwickelt sich daraus ja auch Verliebtheit, die für zusätzliche schöne Gefühle und ein aufregendes Prickeln sorgt. Vorsicht ist nur geboten, wenn man Gefahr läuft, sich ernsthaft in den Affärenpartner [4] zu verlieben. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass dies zu Komplikationen führt, ist in der Affäre besonders hoch. Natürlich kann sich daraus auch eine echte, auf Gegenseitigkeit beruhende Liebe oder Verliebtsein entwickeln. Aber oft ist der andere ja (auch) gebunden und möchte wirklich nur eine erotische Dauerfreundschaft, die die eigene Beziehung nicht gefährdet. Oder er/sie ist Single [5] und hat die Affäre gesucht, um sich nicht fest binden zu müssen. Sollten Sie also Verliebtheit und vielleicht sogar eine feste Beziehung nicht ausschließen oder sich diese sogar wünschen, ist es gut, bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Vorstellungen und Erwartungen des anderen zu checken.

Genießen Sie das Kribbeln im Bauch

Verliebt zu sein ist ein herrliches Gefühl, schwelgen Sie darin! Genießen Sie all die verrückten Momente, die Ihnen das Verliebtsein beschert. Wenn es Ihnen zwischendurch gelingt, mal für einen Moment die rosarote Brille abzusetzen, gelingt es auch, realistisch einzuschätzen, ob aus der Verliebtheit mehr werden kann oder nicht. Wahre, tiefe Liebe hat eine lange Reifezeit und entwickelt sich erst dann, wenn die rauschhafte erste Verliebtheitsphase vorüber ist. Gut möglich ist aber auch, dass sich nach dem Abstieg von Wolke 7 herausstellt: Es war eine schöne, aufregende Zeit. Aber zu mehr reicht es wohl doch nicht. Auch das ist völlig okay.