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Prickelnde Erotik: Bin ich der Typ für eine Affäre?

Gründe für eine Affäre gibt es zuhauf. Es gibt viele Menschen, die früher oder später an einem Punkt angekommen sind, an dem sie etwas in ihrem Leben vermissen. Oft sind es Frauen und Männer, bei denen in langjährigen Beziehungen oder Partnerschaften irgendwann eine bleierne Routine eingekehrt ist. Ein anstrengender Alltag und wenig Zeit für Sex und Zärtlichkeiten lassen immer mehr den Gedanken an ein sexuelles Abenteuer aufkommen. Doch wie können Sie herausfinden, ob Sie überhaupt der Typ für eine Affäre sind?

Wie hoch ist der Leidensdruck in der bestehenden Beziehung?

Wer überlegt fremdzugehen, dem fehlt oftmals etwas in seiner Beziehung. Sei es zu wenig Sex, Zärtlichkeiten oder sexuelle Bestätigung. Zwar gibt es auch Paare, die ein tolles Sexleben und eine harmonische Beziehung haben und dennoch gemeinsam entscheiden mit einem Seitensprung etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen, doch ist das eher die Seltenheit. Meistens geht die Initiative fremdzugehen [1] nur von einer Person aus.

So ging es auch Irma (48), die sich nach sieben Jahren Ehe sexuell und emotional ausgehungert fühlte: “Die Kinder waren gerade aus dem Haus und eigentlich freute ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt mit meinem Mann, doch leider verlief dieser nicht so, wie geplant. Mein Mann ist zwar vielfältig interessiert, doch offenbar leider nicht an mir – stattdessen ist er in seiner Freizeit ständig mit Bekannten beim Angeln und engagiert sich im zugehörigen Verein. Abends, wenn ich kuscheln und gerne auch mal mehr möchte, schaut er lieber fern oder vergräbt sich in Fachliteratur. Ich weiß, dass er mich liebt [2] und mich nicht im Stich lassen würde, aber ich brauche mehr als dieses Wissen – ich will wieder Lust und Begehren spüren. Schließlich entschied ich mich, mir eine Affäre zu suchen. Ich habe zwar lange mit mir gerungen, da ich nicht wusste, ob ich der Typ für eine Affäre bin, allerdings mich dann letztenendes dafür entschieden. So konnte es schließlich nicht weitergehen.”

Wann oder aus welchen Gründen sich eine Frau oder ein Mann dazu entscheidet ihrem/seiner Partner/Partnerin fremdzugehen ist immer individuell. Zu wenig Sex [3]? Fehlende Bestätigung? Oder ganz einfach aus purer Langeweile heraus: Analysieren Sie zunächst, was genau Sie an jemand anderen denken lässt. Warum können diese Bedürfnisse die Sie haben nicht von Ihrem Partner erfüllt werden? Je nachdem wie sehr Sie sich die Erfüllung Ihrer sexuellen oder emotionalen Bedürfnisse herbeisehnen und wie viel oder wie wenig Ihr Partner Ihnen helfen kann und möchte diese zu erfüllen, lässt sich entscheiden, ob eine Affäre [4]eine Option für Sie wäre.

Kann ich eine Affäre mit meinem Gewissen vereinbaren?

Eine Affäre ist immer noch mit Tabus behaftet, die vielleicht auch an einem selbst nagen, wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Affäre einzugehen. Nicht nur die unterschwellige Angst, vielleicht doch erwischt zu werden, ist ein häufiges Argument. Aber auch die Frage, ob man nicht danach doch Gewissensbisse bekommt, da man dem Partner gegenüber – zumindest im Falle einer geheimen Affäre [5] – unehrlich ist. “Nach meinem ersten Treffen mit meinem Liebhaber war es ein komisches Gefühl, abends nach Hause zu kommen, als wäre nichts gewesen. Im Prinzip war es ja auch so wie immer: Mein Mann sah kurz von seinem Buch auf, murmelte ein “Hallo”, nur um danach gleich weiterzulesen. In diesem Moment wurde mir durch meine Affäre noch einmal schmerzlich aber irgendwie auch heilsam bewusst, was ich die ganze Zeit entbehren musste und so sehr vermisst habe – und gleichzeitig bemerkte ich auch, dass ich keinerlei schlechtes Gewissen hatte. Mich mal wieder begehrt fühlen, flirten und heißen Sex zu haben  – Ich war im 7ten Himmel”, erzählt Irma.

Doch warum trennt man sich dann nicht, wenn man so viel vermisst? Wenn die Grundbasis der Beziehung stimmt, man sich liebt und einen respektvollen Umgang pflegt, sehen viele keinen Grund für eine Trennung, wenn sie sich durch eine Affäre das holen, was Ihnen fehlt. Eine Trennung oder Scheidung kommt demnach für viele nicht in Frage. Zudem ändert eine Affäre kaum etwas an der Beziehung zum Partner, sofern sie nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung des eigenen Lebens gesehen wird. Nicht als etwas Schädliches, sondern Befreiendes. Manche berichten, durch eine Affäre sogar eine Art Entlastung in der Beziehung zu empfinden, da der emotionale Druck abgebaut wird und Spannungen in der Beziehung, die beispielsweise durch sexuelle Unzufriedenheit entstanden sind, in der Regel nicht mehr oder zumindest nicht mehr in so einem starken Ausmaß stattfinden. Vorwürfe an den Partner bleiben aus.

Es gibt einige Menschen, die zwar einen immens hohen Leidensdruck in ihrer Beziehung erleben, bei denen jedoch bei dem Gedanken an eine Affäre gleich das Klischeebild vom skrupellosen Ehebrecher und Unmenschen auftaucht, der keinerlei Respekt vor seiner Beziehung hat. Dies macht ihnen bereits im Voraus ein derartig schlechtes Gewissen und Angst, dass sie einer Affäre gar nicht erst in Erwägung ziehen, obwohl Sie damit vielleicht viel glücklicher werden könnten.

Kann ich mir Freiräume für eine Affäre schaffen?

Eine Affäre erfordert Diskretion, zumal der Affärenpartner oft im selben Boot sitzt und sich ebenfalls in einer festen Beziehung befindet. Allzu komplizierte Geheimnistuerei will man vermeiden, aber auch das Risiko, das die Affäre auffliegt. Gute Planung ist daher das A und O. Die Kommunikation sollte nur über sichere Kanäle erfolgen, die der Partner nicht einsehen kann. Einen eigenen passwortgeschützten Computer, das Löschen des Suchverlaufes, eine zweite E-Mail-Adresse und eine sicheres Seitensprung-Portal [6] wären schon mal ein Anfang. Wenn Sie Ihre Affäre schon länger kennen und Sie sich öfter treffen, lohnt sich vielleicht sogar ein zweites Handy mit einer Prepaid-Karte, damit Sie ungestört telefonieren und das Handy danach in einem sicheren Versteck lagern können. Arbeit, Umfeld und familiäre Situationen sollten eingehend beachtet werden – nicht nur Ihre, sondern auch die des Affärenpartners. Plötzliche Überraschungsbesuche könnten brenzlig werden, falls die Luft nicht rein ist.

Fakt ist, dass eine Affäre zwar im Prinzip unverbindlich ist, aber gerade wenn man sich schon ein paar Mal getroffen hat, möchte man meist auch ganz gerne eine Regelmäßigkeit zustandebringen. Zumal eine Affäre für die meisten nicht nur bedeutet, dass man eben mal eine halbe Stunde miteinander ins Bett hüpft, sondern auch gerne mal gemeinsam einen Cocktail trinken oder gemütlich essen geht, um danach ohne Eile ausgiebig Sex zu haben. Zuneigung und Gefühle haben auch und gerade in einer Affäre einen hohen Stellenwert.

Wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Affäre einzugehen, ist es gut sich ein Zeitfenster zu schaffen. Das kann eine verlängete Mittagspause sein, wenn man in der gleichen Stadt lebt, bis hin zu einer langen und leidenschaftlichen Nacht in einem schönen Hotel.

Bin ich emotional für eine längere Affäre gefestigt?

Es ist wichtig, zu wissen, was man im Rahmen einer Affäre erwartet. Gerade wenn beide in einer festen Beziehung sind, in der sie außer vielleicht der gemeinsame Name auf dem Papier nicht mehr viel hält, kann es passieren, dass man Gefühle entwickelt. Auf einmal bekommt man Aufmerksamkeit und erlebt tollen Sex, und es kribbelt und man fühlt Schmetterlinge im Bauch [2]. Das lässt die Hormone schon mal überkochen, und man träumt von einer festen Beziehung mit seinem Affärenpartner. Wenn beide das tun ist das auch kein Problem – hin und wieder kann auch aus einer Affäre eine neue glückliche und erfüllende Beziehung entstehen. Hat der eine jedoch eine klare Vorgabe, die über gelegentliche Treffen mit netten Gesprächen, Restaurantbesuchen und vor allem erotische Erfüllung nicht hinausgeht, kann es für den anderen schwierig werden, wenn er sich unglücklich verliebt. Denn höchstwahrscheinlich wird die Affäre dann früher oder später ein Ende finden, aus Angst, vor eine unmoralische Wahl gestellt zu werden.

Hier sollte man sich fragen, welchen Stellenwert die Affäre im Leben einnimmt – vor allem emotional. Ist man auf einmal süchtig nach dem Sexpartner [7] und kann scheinbar ohne ihn nicht mehr leben? Oder könnte man es noch gut verkraften, wenn die Affäre auf einmal Schluss macht [8]? Alles in allem lautet die wichtige Frage: Schafft man es, Sex und Liebe voneinander zu trennen? Natürlich ist eine Affäre auch mit Gefühlen verbunden, eben eine „Affäre mit Herz“, aber man sollte immer auch hinterfragen, wo man sich selbst seine persönlichen Grenzen setzt. Ist man sich dessen bewusst, bewegt man sich sicherem Terrain. Und ebenfalls wichtig: Klären Sie die Fronten im Voraus, damit Ihr Affärenpartner weiß, woran er bei Ihnen ist.

Wie möchte ich mein Leben leben?

Das scheint eine einfache Frage zu sein, welche die meisten mit Worten wie “glücklich” oder “selbstbestimmt” beantworten. Dennoch gibt es immer noch viele Frauen und Männer, die jahrelang leiden, weil sie ihre Bedürfnisse nicht erfüllen beziehungsweise unterdrücken. Dabei gibt es viele Gleichgesinnte, die im selben Boot sitzen. Eine erotische Affäre kann eine gute Möglichkeit sein, Probleme in der Beziehung in Bezug auf fehlende Zuneigung und Sexmangel zu kompensieren, oder eben auch, um zusätzliche neue Reize ins Liebesleben zu bringen. Aber die oben aufgeführten Gedanken darf man sich gerne vorher machen.

Ein wichtiger Punkt dabei ist auch: Wenn man Wert auf Niveau legt, möchte man auch einen Affärenpartner auf Augenhöhe. Gerade das ist der Grund, warum viele Frauen und Männer eine gleichgesinnte langfristige Affäre suchen, die auch die Möglichkeit bietet, sich näher kennenzulernen und sich zusammen weiterzuentwickeln, was gerade auch auf erotischer Ebene von großem Vorteil ist, da hier einiges erst möglich wird, wenn man Vertrauen zueinander gefasst hat – was beispielsweise bei einem One-Night-Stand weniger der Fall ist.

 


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