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Unterschiedliche sexuelle Vorlieben angleichen

Hart oder zart? Laut oder leise? Blümchensex oder bizarre Praktiken? Lassen sich unterschiedliche sexuelle Vorlieben in einer Partnerschaft oder Affäre verbinden, oder führt das nur zu Frust?

Vielleicht haben Sie das auch schon mal erlebt: Der Funke ist übergesprungen, man ist sich sympathisch, flirtet ausgelassen, tauscht Berührungen aus und landet irgendwann miteinander im Bett. Und dort kommt die Ernüchterung: Man stellt fest, dass die eigenen Vorstellungen von gutem Sex doch ein ganzes Stück entfernt sind von dem, was der Partner mag. Was nun? Ist es möglich, hier überhaupt einen gemeinsamen Nenner zu finden? Wie groß sollte die Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten sein? Oder ist es besser, bei unterschiedlichen sexuellen Vorlieben die Beziehung gar nicht erst weiter zu vertiefen, weil Frust und Ärger vorprogrammiert sind?

Manche mögen’s heiß. Manche eher nicht so.

Wie lassen sich sexuelle Vorlieben überhaupt definieren? Es muss ja nicht immer gleich ein ausgefallener Fetisch oder eine besondere Praktik sein; manchmal geht es einfach auch nur um die Gangart. Wer es gerne sehr zärtlich, sanft und leise mag, ist vielleicht mit einem Temperamentbündel, dass auf wilden, animalischen Sex steht, überfordert. Auch die Art und Weise, wie wir mit Sexualität umgehen, ob wir zum Beispiel offen darüber sprechen können und dies auch gern tun, ob wir gerne häufig Sex haben oder lieber seltener, spielt eine Rolle. Ebenso wie die Art der Beziehung. Bei erotischen Abenteuern [1] und Affären hat der Sex meist eine sehr hohe Priorität. Schließlich möchte man hier oft all die sexuellen Phantasien [2] ausleben, was man in der Partnerschaft vermisst. Dementsprechend geringer ist in den meisten Fällen dann auch die Kompromissbereitschaft, gerade dann, wenn es um die Verwirklichung eines ausgeprägten erotischen Wunsches geht.

Unterschiedliche sexuelle Vorlieben

Gut möglich, dass man auch sexuelle Phantasien hat, die nicht unbedingt ausgelebt werden wollen, sondern im Kopfkino [3] gut aufgehoben sind. Dann ist es auch nicht so wichtig, dass der Partner diese Vorlieben teilt. Ebenfalls gute Chancen haben Vorlieben, die nicht allzu bizarr sind. Mag man zum Beispiel gerne Oralverkehr, ist es sicher leichter, den Partner dafür zu begeistern als für sehr ausgefallene Praktiken. Und das gilt umgekehrt natürlich genauso. Sex ist immer ein Abenteuer, auf das wir uns einlassen, und es ermöglicht uns, Neues zu entdecken. Ein Stück Offenheit und eine gesunde Portion Neugier bescheren uns vielleicht sehr beglückende Erfahrungen, wenn wir das Wagnis einmal eingegangen sind.
„Zuerst war ich skeptisch, als mir Jule ihre Vorliebe für Fesselspiele [4] gestand“, erzählt Frank (47). „Damit hatte ich bis dahin gar nichts am Hut, und auch den „Shades of Grey“-Hype konnte ich nicht nachvollziehen. Aber ein Spielverderber wollte ich natürlich auch nicht sein und ließ es eines Tages zu, dass sie mich am Bett festband. Ich hätte vorher nie geglaubt, wie stark diese Erfahrung sein kann! Das Gefühl des Ausgeliefertseins und die Gewissheit, ihr alle Kontrolle zu überlassen, hat mich ganz schön angemacht. Gleichzeitig fand ich es sehr schön, mich mal um nichts kümmern zu müssen, alle Verantwortung abzugeben und mich einfach nur verwöhnen zu lassen.“
Oft kann es eine Bereicherung sein, ausgetrampelte Pfade zu verlassen und neuen erotischen Spielarten eine Chance zu geben. Gerade hierfür ist der Anstoß eines Sexpartners mit anderen Vorlieben gut. Kennt dieser sich auf dem Gebiet schon etwas aus, kann man sich ein wenig führen und oft auch besser fallen lassen. Muss man dafür keine eigene Prinzipien aufgeben und fühlt man sich wohl mit der neuen Praktik, ist dies ein guter Weg, die Schnittmenge der gemeinsamen Vorlieben zu vergrößern.

Wann es schwierig wird

Tun Sie nichts, das Sie auf keinen Fall möchten! Wenn Sie allein der Gedanke an eine bestimmte Praktik schon abstößt, wird es schwierig werden, mit dem Partner auf einen Nenner zu kommen. Sich gegenseitig zu etwas überreden zu wollen, hat da keinen Sinn.
„Ich bin für vieles offen, aber es gibt Grenzen – bei mir ist es alles, was mit Schmerzen zu tun hat“, meint Dani (44). „Ein Sexpartner, der dadurch Lust empfindet, egal ob aktiv oder passiv, käme für mich nicht in Frage.“
Sind die sexuellen Differenzen erheblich, sollten sich beide schon Gedanken machen, ob die Partnerschaft dies trägt. Kommt man damit zurecht, seine Vorlieben in der Beziehung nicht ausleben zu können? Lena (42) meint dazu: „Ich finde meine Vorliebe für BDSM zwar nicht sonderlich speziell, weil meine Neigungen dazu auch nicht extrem sind, ich kann mir aber nicht vorstellen, eine längere Partnerschaft mit jemandem zu führen, der mit mir diesbezüglich nicht auf einer Wellenlänge liegt. Dafür ist Sex mir zu wichtig.“
Wie Lena denken viele. Die Konsequenz: Ist man ohnehin nur auf der Suche nach einer Affäre, lassen sich solche Fragen bereits im Vorfeld klären. Tipps dazu finden Sie auch in unserem Artikel „Wann soll man sexuelle Vorlieben ansprechen?“ [5]. Bei der Online-Partnersuche ist das generell recht einfach, weil man schon durch sein eigenes Profil [6] und beim Nachrichtenaustausch die Weichen in die richtige Richtung stellen kann. Kontakte, die dem so gar nicht entsprechen, vertieft man dann gar nicht erst. In einer festen Partnerschaft jedoch, in der Liebe, Vertrauen und eine gemeinsame Zukunft eine viel größere Rolle spielen, wird man sich überlegen, ob eine Trennung wegen sexueller Differenzen in Frage kommt. Für die meisten Paare wohl nicht. Hier besteht dann immer noch die Chance, den Sex zumindest teilweise aus der Beziehung auszulagern und sich besondere Wünsche in einer Affäre zu erfüllen.

Gegensätze ziehen sich nicht unbedingt an

Sexuelle Vorlieben lassen sich bis zu einem gewissen Grad einander angleichen. Kompromisse sind möglich, wenn keiner von beiden zu große Abstriche machen oder gegen seine eigene Überzeugung handeln muss. Zudem kann ein Stück Offenheit prickelnde neue Erfahrungen bescheren! Tickt man jedoch von Grund auf unterschiedlich und gehen die Vorstellungen von einem erfüllten Sexleben stark auseinander, wird sich daran im Laufe der Beziehung, egal ob feste Partnerschaft oder Affäre, wahrscheinlich auch nicht viel ändern lassen. Und dies kann zu Frustration führen, wenn man keinen geeigneten Umgang mit der Situation findet.

 


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