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Die Sexsucht-Falle: Bin ich sexsüchtig?

Sex ist die schönste Nebensache der Welt und manche Menschen haben noch mehr Lust darauf als andere. Wie lebt es sich mit einer besonders ausgeprägten Libido? Und ab wann ist man sexsüchtig?

Gibt es etwas Schöneres als Lust und Liebe? Für die meisten Menschen stehen diese beiden Dinge zumindest ganz weit oben auf ihrer persönlichen Hitliste. Aber das Bedürfnis nach Sex ist dennoch individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt. Einige fühlen sich glücklich und zufrieden, wenn sie einmal pro Woche oder auch nur einmal pro Monat wirklich guten Sex haben. Bei anderen ist die Libido hingegen sehr stark. Sie möchten ihre sexuelle Lust gerne in allen Facetten genießen, und das möglichst häufig. Aber was bedeutet es für einen selbst und den Partner, wenn man oft und viel Sex möchte? Und ab wann ist jemand sexsüchtig?

Lust auf mehr oder sexsüchtig?

„Ich war sexuell schon immer sehr aufgeschlossen und interessiert“, erzählt Sonja (45). „Aber erst, als ich die 40 überschritten hatte, habe ich entdeckt, was den besonderen Reiz von ausdauerndem, lustvollem Sex wirklich ausmacht. Früher habe ich mir viel zu viele Gedanken um Nebensächlichkeiten gemacht, mich um ein paar Speckpölsterchen gesorgt oder ständig überlegt, ob es meinem Partner mit mir auch wirklich Spaß macht. Mittlerweile habe ich gelernt, mich fallen zu lassen, den Kopf auszuschalten und mir bei Bedarf auch einfach zu nehmen, was ich möchte. Oder meinem Partner zu zeigen, was mir gefällt. Dafür kenne ich meinen Körper nämlich erst jetzt wirklich gut genug.“
Ein typisches Beispiel. Gerade bei Frauen kommt es häufiger vor, dass sie erst im etwas reiferen Alter in Sachen Erotik [1] so richtig durchstarten und einen großen Appetit auf Sex entwickeln. Diese gesteigerte Lust hat jedoch nichts mit der früher als Nymphomanie bezeichneten Sexsucht zu tun: Denn dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende Störung, die den Betroffenen oft schwer zu schaffen macht, da sie immer nur kurzfristig zu einer oberflächlichen Befriedigung führt. Diese Menschen können den Sex meist gar nicht richtig genießen und suchen immer nur den schnellen Kick. Sexsüchtig sind Männer und Frauen, die einen krankhaft gesteigerten Sexualtrieb haben, der oft aus einer ausgeprägten Bindungsangst oder anderen psychischen Problemen resultiert.

Hohe Libido? Gut, wenn beide ähnlich ticken!

Ob feste Beziehung oder Affäre [2]: Ideal ist es natürlich wenn, zwei Gleichgesinnte aufeinandertreffen. Das gilt in hohem Maße auch für die Erotik. Sind beide sehr interessiert an Sex, ist es wunderbar, diesen so oft wie möglich miteinander zu genießen. Was aber, wenn der Partner nicht so oft Sex will bzw. keinen Spaß am Sex hat? Für Menschen mit einer ausgeprägten Libido ist das ein großes Problem, denn sie können ihre Lust dann nicht in dem Maße ausleben, wie sie das möchten. Und auch für den Partner wird es mit der Zeit immer schwieriger: Er fühlt sich unter Druck gesetzt, vielleicht sogar genervt oder befürchtet, den Wünschen des anderen nicht entsprechen zu können.

Wenn einer nicht so möchte wie der andere

Welche Möglichkeiten hat man, in einer Beziehung seine Lust auszuleben, auch wenn der Partner deutlich weniger interessiert ist? Selbstbefriedigung [3] kann eine Lösung sein. „Masturbation ist Sex mit jemandem, den ich wirklich liebe“, hat der Komiker Woody Allen einmal gesagt. Und da ist natürlich was dran. Sich selbst zu verwöhnen mit alldem, was man mag, kann eine gute Alternative sein in Zeiten, in denen der Partner keine Lust auf Sex hat. Allerdings empfinden viele dies auf Dauer dann doch als unbefriedigend, weil das Spüren anderer Haut, das gemeinsame Erleben und Entdecken dabei fehlt. In diesem Fall kann es eine Lösung sein, den Sex bzw. die überschüssige Lust aus der Beziehung auszulagern und in einer Affäre oder einem erotischen Abenteuer Erfüllung zu suchen.
Besonders tolerante Paare mit einer sehr gefestigten und auf einer stabilen Vertrauensbasis aufgebauten Partnerschaft versuchen dies vielleicht im Rahmen einer offenen Beziehung [4]. Das bedeutet: Es herrscht Einvernehmen darüber, dass der Partner auch mit anderen Sex hat. Ob man darüber dann noch spricht oder die jeweiligen „Seitensprünge“ nicht groß thematisiert, bleibt jedem Paar selbst überlassen. In jedem Fall ist die offene Beziehung eine große Herausforderung, weil auch bei freiheitsliebenden, unabhängigen und selbstbewussten Menschen Eifersucht [5] irgendwann zum Thema werden kann. Wer glaubt, dass seine Beziehung dies nicht aushält, kann seine gesteigerte Libido auch in einer Affäre oder einem erotischen Abenteuer ausleben, ohne dem Partner davon zu erzählen. Gerade wer sexuell deutlich unausgelastet ist, kann durch diese Möglichkeit wieder zu mehr Ausgeglichenheit und Zufriedenheit finden, was letzten Endes auch die Partnerschaft entlastet. Diskretion ist hierbei jedoch sehr wichtig, vor allem, wenn man die feste Beziehung nicht in Frage stellt. Denn kommt der Partner hinter die Affäre, führt dies zwangsläufig zu Auseinandersetzungen und in vielen Fällen auch zu einer ernsthaften Beziehungskrise.

Und was machen Singles mit ihrer Lust?

Wer Single [6] ist, hat es besonders schwer, seine Lust auszuleben? Das stimmt nur bedingt. Zwar fehlt der feste Partner, andererseits ist es so natürlich besonders einfach, sich auf ein erotisches Abenteuer oder eine Affäre einzulassen. Schließlich ist der Umgang mit Sex heute insgesamt viel freier und offener geworden als früher. So können Singles gerade bei seriösen Online-Partnervermittlungen ganz gezielt nach Gleichgesinnten Ausschau halten. Der Vorteil dabei: Die Erwartungen und Wünsche lassen sich von Anfang an klar abstecken, und niemand stößt sich daran, wenn man vor allem auf Sex ausgerichtete Kontakte sucht. Denn das tun viele. Sei es, weil sie auch eine sehr hohe Libido haben oder aus anderen Gründen mit dem eigenen Sexleben unzufrieden sind, zum Beispiel, weil ihnen in ihrer Partnerschaft Nähe und Intimität fehlen.

Lust ausleben ist erlaubt!

Es gibt keinen Grund, seine Lust zu unterdrücken. Eine hohe Libido will ausgelebt werden, und es ist schön, wenn man einen Partner hat, der ebenso denkt. Aber auch Singles oder Menschen in Beziehungen, die sich sexuell unausgelastet fühlen, müssen nicht verzichten. Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, trotzdem ein erfülltes Sexleben zu genießen.