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Können Männer einen Orgasmus vortäuschen? 10 wichtige Sex-Fragen

Kommt es auf die Länge an? Verändern Pornos das Sexleben und können Männer Orgasmen vortäuschen? Es gibt in Sachen Sex viele Klischees, die sich hartnäckig halten. Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Sex.

Nicht erst seit der berühmten Szene in Harry und Sally wissen wir: Frauen können einen Orgasmus vortäuschen. Aber trifft dies auch auf das männliche Geschlecht zu? Und gibt es die blaue Potenzpille eigentlich auch für Frauen? Wir beantworten 10 besondere Fragen zum Thema Sex – mit teils verblüffenden Erkenntnissen.

  1. Können Männer einen Orgasmus vortäuschen?

    Ja, sie können! Sie werden sich vielleicht fragen, wie das möglich ist – schließlich ist der männliche Orgasmus doch angeblich immer mit einer Ejakulation verbunden und wenn ein Mann einen Orgasmus vortäuscht, müsste diese doch irgendwo sichtbar sein. Am einfachsten haben es Männer, die beim Sex Kondom benutzen. Sie können dann das leere Beweismittel nach dem Akt einfach unauffällig entsorgen. Nur ein geringer Teil der Männer kann sich nämlich darauf berufen, sogenannte trockene Orgasmen zu erleben, bei denen entweder durch natürliche Ursachen oder durch gezieltes Beckenbodentraining und Kontrolle das Ejakulat in den Körper geleitet wird. Allerdings: Warum sollte man überhaupt einen Orgasmus vortäuschen?

  2. Warum kommen Frauen nicht so leicht zum Orgasmus wie Männer?

    Frauen und Männer haben ganz unterschiedliche Erregungskurven auf dem Weg hin zum Orgasmus. Die des Mannes steigt schnell an und flacht nach dem Höhepunkt auch schneller wieder ab. Bei Frauen steigt sie langsamer, erreicht die Plateauphase und fällt nach dem Orgasmus auch nur langsam wieder ab. Dies hat zur Folge, dass Frauen beim Akt an sich theoretisch oft länger brauchen, bis sie zum Orgasmus kommen, als Männer. Praktisch betrachtet gibt es jedoch viele prickelnde Möglichkeiten der zusätzlichen Stimulation, so dass einem explosiven Höhepunkt – vielleicht sogar gemeinsam – nichts im Wege steht und man den Orgasmus ganz wunderbar genießen kann.

  3. Verändert der Konsum von Pornos das Sexleben?

    Es gibt die These, dass ein zu hoher Pornokonsum Männer und Frauen desensibilisiert. Jeden Tag nackte Körper beim Sex zu beobachten, kann auch in der Realität irgendwann langweilig werden. Durch sexuelle Reize wird im Hirn Dopamin ausgeschüttet, das sogenannte Glückshormon, das etwa zwei Stunden im Körper für gute Stimmung sorgt. Von dieser Ausschüttung können Männer und Frauen süchtig werden – darin besteht die eigentliche Gefahr des Pornokonsums. Daneben können durch die erotischen Filme auch unrealistische Erwartungen geweckt werden,  wie Sexualität funktionieren muss. Ein guter Kompromiss könnte diesbezüglich sein, Pornos gemeinsam mit dem Partner auszuwählen und auch gemeinsam anzusehen, um sich gegenseitig zu stimulieren – und so auch keine unrealistischen Erwartungen zu schaffen.

  4. Gibt es eigentlich auch Viagra für Frauen?

    Ja, es gibt sie auch für die Frau: Die bekannte Sexpille. Viagra für Frauen – auf dem Markt unter dem Namen “Lybrido” – fördert die Durchblutung der Klitoris und der gesamten Genitalregion und sorgt außerdem für die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. 3 Stunden nach der Einnahme soll die Wirkung beginnen.

  5. Kann man seine Lust auf Sex wirklich komplett verlieren?

    Tatsächlich ist es so, dass bei abstinenten Langzeitsingles die Sexualhormone leider in einen Tiefschlaf verfallen können. Das Klischee vom ausgehungerten Single ist also streng genommen falsch, denn faktisch nimmt die Lust immer mehr ab, je länger man ohne Sex lebt. Nicht mal der Gedanke an einen explosiven Orgasmus kann manche da noch locken. Sexualhormone sind mit einer Muskulatur vergleichbar, die sich auch wieder abbauen kann. Aber, und das ist ja das schöne, mit leidenschaftlichem Training lässt sich die Lust ebenso schnell wieder erwecken.

  6. Sind Diäten Gift für Sex?

    Diese Nachricht ist schlecht für alle, die im Bett unbedingt eine gute Figur machen wollen: Diäten senken die Libido. Gerade Frauen achten oftmals auch im Bett darauf, keine Fettpölsterchen zu haben und Problemzonen zu kaschieren. Dabei kommt nicht nur die echte Leidenschaft zu kurz, denn wer Schokolade dauerhaft gegen Mineralwasser und Eisbergsalat tauscht, fährt auch die eigene Libido herunter. Das Gehirn reagiert auf einseitige Diäten mit Stress und Stress wiederum hemmt unsere Lust auf Sex erheblich. Besser ist eine ausgewogene Ernährung, bei der man der Lust auf Süßigkeiten und Pizza auch mal nachgeben darf, kombiniert mit viel Aktivität und Bewegung.

  7. Wollen Männer tatsächlich öfter Sex als Frauen?

    Die starke Lust des Mannes ist evolutionsbedingt. Männer haben seit jeher die Aufgabe, die Erhaltung ihrer Art zu sichern. Jedoch ist es nur ein Gerücht, dass der Sextrieb von Frauen dem nachsteht. Realität ist, dass die Lust in einer unglücklichen Partnerschaft abnimmt. Frauen brauchen mehr Faktoren um das reine Sexerlebnis herum, wie Sympathie und Aufmerksamkeit oder Harmonie in der Partnerschaft, um wirklich Lust zu empfinden. Männern fällt es leichter, sich auf das rein sexuelle Geschehen festzulegen.

  8. Ist nach 5000 Schuss schon Schluss?

    Irgendwann ist wohl jedem dieses Gerücht bereits begegnet: Nach 5000 Ejakulationen hat Mann sein Pulver verschossen. An diesem Gerücht ist jedoch nichts dran. Der Samen wird bis zum Lebensende immer wieder nachproduziert und ein Orgasmus kann dem anderen folgen. Beim Durchschnittsmann sind dies im Laufe seines Lebens etwa 15 Liter Sperma.

  9. Kommt es auf die Länge des Penis an?

    Eines der ersten Dinge, die pubertierende Jungs untereinander vergleichen, ist wohl die Länge ihres besten Stückes. Aber: Kommt es beim Sex wirklich darauf an, wie lang der Penis ist? Das Stimulationszentrum der Frau ist ihre Klitoris und um diese zu stimulieren, ist kein XL-Penis nötig. Auch der G-Punkt [1] soll ca. 5 Zentimeter vom Eingang der Vagina entfernt liegen und auch für dessen Stimulation reicht ein durchschnittlich langer Penis aus. Die Durchschnittslänge eines erigierten Penis beträgt übrigens knapp 14,5 Zentimeter.

  10. Stumpft Selbstbefriedigung das sexuelle Verlangen ab?

    Auch bei der Selbstbefriedigung [2] kommt es auf das gesunde Maß an. Ab und zu mal selbst Hand anzulegen und sich selbst einen Orgasmus zu verschaffen, kann nicht nur entspannen, sondern auch förderlich für das eigene Sexleben sein. Erkennen Sie, was Ihnen selbst gut gefällt und was Sie zu Höhenflügen antreibt. Eine Gefahr vermuten Experten nur hinsichtlich der Abstumpfung auf sexuelle Reize. Genügte in der Regel eine erotische Phantasie für einen Solo-Höhenflug, so sind es bei manchen Menschen nach einiger Zeit nur noch extreme pornografische Darstellungen, die zu einem Orgasmus führen – und dies kann wiederum den Sex mit dem Partner beeinflussen. Wir empfehlen statt ständigem „höher, schneller, weiter“ lieber bewussten Genuss erotischer Momente.

Nicht immer ist alles so, wie es scheint. Viele dieser Klischees werden sich hartnäckig halten – aber nun wissen Sie es ja besser. Denn jenseits aller Behauptungen rund um das Thema Sex ist es immer noch am wichtigsten, sich die Lust am Sex zu bewahren und einfach das zu tun, woran beide Partner Spaß haben, ganz ohne Leistungsdruck oder Vorgaben.