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Blondinen bevorzugt? Was ist dran am Mythos blond?

Sie ziehen die Blicke der Männer auf sich! Ob Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Barbie oder Pamela Anderson – Blondinen üben auf viele Männer einen ganz besonderen Reiz aus. Sie gelten als sexy und verführerisch und haben es angeblich leichter im Leben. Werden Blondinen wirklich bevorzugt? Oder sieht die Wirklichkeit doch ganz anders aus? Wir sind dem Mythos “blond” auf den Grund gegangen:

Selbst die Wissenschaft tappt noch im Dunkeln, was Blondinen und die Bedeutung der Haarfarbe für Liebe, Sex und Partnerschaft betrifft. Beweise, dass die Haarfarbe Blond  von Männern bevorzugt wird, gibt es nicht, nur Spekulationen. So vermutet der amerikanische Anthropologe Peter Frost, dass Blondinen schon in der Steinzeit besonders erfolgreich um die Gunst der Männer geworben haben. Denn die wenigen Männer, die jagdfähig und damit auch in der Lage waren, eine Frau zu ernähren, hätten sich bewusst für Damen entschieden, die sich vom Durchschnitt abhoben. Nur so hätte sich die seltene blonde Haarfarbe überhaupt so weit verbreiten können.

Der Verhaltensforscher Bernhard Fink hingegen meint, dass gerade der Durchschnitt attraktiv sei, denn ein durchschnittliches Aussehen weise auf eine große genetische Vielfalt und damit Überlebensfähigkeit hin. Generell scheint aber die Haarfarbe für Männer weniger ausschlaggebend bei der Wahl der Partnerin zu sein als andere Merkmale. So gelten Jugendlichkeit und weibliche Formen, die auf gute Gebärfähigkeit hinweisen, als wichtigere Kriterien. Frauen wiederum achten auf Vitalität und markante Gesichtszüge. Aber auch das sind nur statistische Beobachtungen – hinzu kommen viele weitere Eigenschaften, die eine wichtige Rolle bei der individuellen Partnerwahl spielen. So sind natürlich auch der Charakter eines Menschen, Erfolg und der finanzielle Background, Kinderliebe oder Humor – um nur einige Beispiele zu nennen – wichtige Attraktivitätsmerkmale.

Dennoch: Eine Studie der University of California hat ergeben, dass Blondinen durch den „Prinzessinneneffekt” oft erfolgreicher im Leben sind. Dies scheinen auch viele blonde Frauen, die an der Spitze großer Unternehmen stehen oder sich in der Politik durchgesetzt haben, zu bestätigen. Warum das so ist? Es scheint so zu sein, dass schon blonde Kinder im Durchschnitt besser behandelt werden, mehr Aufmerksamkeit bekommen und mehr verwöhnt werden. Dies lässt sich auch auf erwachsene Blondinen übertragen. Die Echtheit der Haarfarbe spielt dabei übrigens keine Rolle: Auch „umgefärbte“ Brünette, Schwarz- oder Rothaarige erzielen denselben Effekt.

Blond fürs Bett – fürs Leben brünett?

Betritt eine Blondine den Raum, ist es, als würde ein Licht angehen. Die helle Haarfarbe hat eine Signalwirkung und zieht automatisch viele Blicke auf sich. Menschen mit dunkleren Haaren sind da oft auf den „zweiten Blick“ angewiesen. Doch stehen wirklich alle Männer auf blonde Frauen wie Claudia Schiffer und Pamela Anderson? Mitnichten. Umfragen haben ergeben, dass sich viele Männer und Frauen bei der Partnerwahl von Gegensätzen angezogen fühlen. Ein nordischer Typus Mann mit blonden Haaren und blauen Augen findet dann z. B. eher südländische, dunkelhaarige Frauen interessant. Frauen mit brünetten oder schwarzen Haaren stehen häufig auf blonde Männer. Aber auch die Beschaffenheit der Haare ist wichtig. Die meisten Männer sind gar nicht auf eine bestimmte Haarfarbe festgelegt – sie achten eher darauf, ob die Haare gepflegt sind und glänzen. Knallige, künstlich wirkende Farben kommen weniger gut an. Und nach wie vor sind längere Haare beliebt. Ganz gleich, ob blond, braun, rot oder schwarz.

Aber wie ist es mit langfristigen Bindungen? Werden hier vielleicht Blondinen von Männern bevorzugt? In Großbritannien zumindest scheinen die Uhren noch etwas anders zu ticken: Dort haben Untersuchungen gezeigt, dass Männer zwar für sexuelle Abenteuer und schnelle Eroberungen Blondinen bevorzugen, in der Partnerschaft und Ehe aber eher auf Brünette setzen. Denn diesen schreiben sie Werte wie Verlässlichkeit und Mütterlichkeit zu. Und besser kochen können sollen Brünette auch. Jedoch: Der Gerechtigkeit halber muss gesagt werden, dass Brünette mit 52 % bei dieser Studie nur sehr knapp vorne lagen. Auch britische Männer setzen also bei der Partnerwahl nicht ausschließlich auf die Haarfarbe.

Der Selbsttest – machen Sie den Farbcheck

Wie ist es denn nun? Haben Blondinen mehr Erfolg, bekommen sie mehr Aufmerksamkeit von Männern und haben sie es leichter im Leben? Werden Brünette dafür schneller geheiratet? Viele Frauen, die schon ein- oder mehrfach die Haarfarbe gewechselt haben, können aus Erfahrung berichten. Probieren Sie es doch auch einfach mal aus, was dran ist am Mythos blond!

Marie, 32, berichtet: „Ich bin eigentlich von Natur aus blond. Irgendwann hatte ich aber mal Lust auf einen neuen Look und habe mir meine schulterlangen Haare braun färben lassen. Eine große Veränderung habe ich aber nicht gemerkt. Ich könnte nicht sagen, dass mich die brünette Haarfarbe zum Mauerblümchen gemacht hätte. Ich denke, es kommt vielmehr auf die Ausstrahlung an. Wenn ich offen bin und als Dunkelhaarige mit einem Lächeln auf den Lippen durchs Leben gehe, dann bringt mir das mehr Aufmerksamkeit und nette Kontakte als blonde Haare und schlechte Laune. Und umgekehrt ist es natürlich genauso. Ich kann also definitiv nicht unterschreiben, dass Männer nur auf blonde Frauen stehen.“

Star-Friseurin Marlies Möller ermuntert Frauen ohnehin zu Experimentierfreude: „Jede Frau muss einmal im Leben blond, rot und dunkel gewesen sein“, meint sie. Und warum auch nicht? Probieren geht über Studieren. Jede Haarfarbe hat ihren besonderen Reiz – und ansonsten kommt es bei der Wahl des richtigen Partners ja sowieso auf ganz andere Werte an.