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10 Seitensprung-Mythen und was dran ist: Die Wahrheit übers Fremdgehen

Beim Seitensprung wollen Frauen Liebe, Männer wollen Sex: So lautet ein weit verbreiteter Mythos. Ob das stimmt, welche Rolle das Alter beim Fremdgehen spielt und ob Mütter tatsächlich öfter das Glück in fremden Betten suchen als Frauen ohne Kinder lesen Sie hier.

Die Häfte aller Männer und Frauen sind im Laufe ihres Lebens schon einmal fremd gegangen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, ebenso die Art des Fremdgehens und dessen Folgen. In der Gesellschaft haben sich demzufolge zahlreiche Seitensprung-Mythen etabliert, die sich hartnäckig halten. Wir haben uns umgehört, was wahr ist und was falsch.


Seitensprung-Mythos 1: Je älter man wird, desto weniger geht man fremd – tatsächlich?

Falsch! Könnte man doch meinen, je älter man wird, desto mehr lässt die Lust auf fremde Haut nach, so besagen Studien das Gegenteil: Männer unter 30 gehen seltener fremd als Männer in der Lebensmitte. Einen Peak gibt es jedoch bei werdenden Vätern. Diese gehen während der Schwangerschaft der Frau etwa 5 mal so oft fremd wie ihre Geschlechtsgenossen – dies lässt sich auf eine insgeheime Angst vor der Vaterrolle schließen, außerdem auf die schwindende Lust der Partnerin.


Seitensprung-Mythos 2: Wenn man fremdgeht, ist die Beziehung sowieso am Ende – kann das sein?

Nicht zwingend. Die meisten Männer gehen fremd, weil sie in ihrer Beziehung Sex und Nähe vermissen, die meisten Frauen, weil sie wieder Leidenschaft und Bestätigung spüren wollen. Trotzdem lieben sie ihre Partner und führen nicht selten darüber hinaus eine auf allen anderen Ebenen gute Beziehung. Hin und wieder eine Affäre oder einen Seitensprung [1] sehen viele als kleine Flucht aus dem Alltag.


Seitensprung-Mythos 3: Männer sind von Natur aus untreuer als Frauen – ist da was dran?

Stimmt bedingt: Evolutionär betrachtet ist der Mann darauf ausgerichtet, seine Gene möglichst weit zu verstreuen. Allerdings sagen die Zahlen von heute, dass die Frauen auch nicht viel seltener fremd gehen, als Männer. Aber anders (s. nächster Mythos).


Seitensprung-Mythos 4: Ein Seitensprung ist eine einmalige Sache – wirklich?

Meistens nicht. Über 40 Prozent gehen Studien zufolge länger als einen Monat fremd, demzufolge bleibt es selten bei einem einmaligen Ausrutscher sondern entwickelt sich in den meisten Fällen zu einer dauerhaften Affäre. Vor allem Frauen suchen eher den Kick in einer dauerhaften Zweitbeziehung, während Männer sich beim Seitensprung nicht unbedingt festlegen. Auch an dem Spruch „einmal Fremdgänger – immer Fremdgänger“ ist ein Fünkchen Wahrheit: Eine Studie der Göttinger Georg-August-Universität ergab, dass über 20 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen bereits öfter als dreimal das Abenteuer in fremden Betten gesucht haben.


Seitensprung-Mythos 5: Frauen sind emotional befangener und Männer wollen nur Sex – echt wahr?

Stimmt bedingt: Frauen gehen zwar anders fremd als Männer, jedoch ist es ein Klischee, Frauen nachzusagen, sie würden sich bei einem Seitensprung sofort verlieben, während es Männern nur nach purem Sex gelüstet. Frauen lieben Aufmerksamkeit und Komplimente beim Sex, jedoch heißt das nicht, dass sie dem körperlichen Abenteuer und der puren Lust an sich in irgendeiner Form weniger zugetan sind, als die Männer – allerdings sind Frauen tatsächlich oft mit stärkeren Gefühlen bei der Sache.


Seitensprung-Mythos 6: Den Seitensprung lieber nicht beichten – stimmt das?

Es kommt darauf an: Wenn es ein einmaliger Ausrutscher war oder es bei ihrer Affäre wirklich nur um Sympathie und Sex geht, ist es oft besser, den Partner nicht mit einer Beichte zu belasten und zu verunsichern. Wenn Sie jedoch im Begriff sind, sich zu verlieben oder generell mit dem Gedanken spielen, ihre eigene Beziehung zu beenden, sollten Sie Ihrem Partner reinen Wein einschenken.


Seitensprung-Mythos 7: In der Stadt geht man öfter fremd als auf dem Land – Fakt oder Fiktion?

Stimmt tatsächlich: Die Stadt verführt zum Seitensprung. Und dies ist selbsterklärend, betrachtet man das größere Angebot und die vielfältigeren Möglichkeiten. Auf zahlreichen Veranstaltungen locken neue Kontakte und man wird ständig auf Werbetafeln und in Schaufenstern mit Sex konfrontiert – das macht Lust auf Lust in fremden Betten.


Seitensprung-Mythos 8: Wenn man Kinder hat, geht man weniger fremd – ernsthaft?

Nicht unbedingt. Denn obwohl Kinder viel Zeit in Anspruch nehmen, ist gerade hier für Männer die Anziehungskraft fremder Betten hoch, weil die Frau vermeintlich nur noch mit den lieben Kleinen beschäftigt ist. Andersrum nehmen sich auch insbesondere Frauen mit Kindern gerne Ausfluchten aus dem Alltag, um sich zwischen Kindererziehung, Haushalt und stressigem Alltag eine Auszeit zu gönnen, in denen ihnen die ganze Aufmerksamkeit gilt und sie mal wieder voll und ganz Frau sein können. Eine Studie hat ergeben, dass nur 6,7 % von den befragten fremdgehenden Müttern ein schlechtes Gewissen beim Seitensprung haben – bei den Frauen ohne Kinder sind es doppelt so viele.


Seitensprung-Mythos 9: Karrieremenschen und Großverdiener gehen öfter fremd – kann das sein?

Offenbar ja – Zwar suchen einer Studie der Cornell University zufolge gerade Männer, die finanziell von ihrer Frau abhängig sind, öfter Befriedigung in einem Seitensprung und Frauen sind eher treu, wenn sie in ökonomischer Abhängigkeit zu ihrem Mann stehen, jedoch gibt es auch wissenschaftliche Belege von Prof. Joris Lammers der Universität Tilburg, dass Geld zum Fremdgehen verführt. Man fühlt sich unabhängiger, kann sein Leben genießen und möchte/muss sich weniger einschränken – auch in sexueller Hinsicht. Außerdem macht Erfolg augenscheinlich sexy – wie man es beispielsweise auch in der Promi-Welt oft beobachten kann.


Seitensprung-Mythos 10: Der Seitensprung ist heutzutage enttabuisiert – endgültig?

Noch nicht ganz: Obwohl im Laufe einer festen Beziehung jeder zweite Deutsche mindestens einmal fremd geht, hält ebenso fast jeder zweite einen Seitensprung für einen schlimmen Vertrauensbruch, eventuell sogar unverzeihlich. Fakt ist: Man redet nicht mehr hinter vorgehaltener Hand über den Seitensprung und ein Blick in die Medien zeigt, dass Fremdgehen [2] sowohl in der Ratgeberliteratur, in Foren und Artikeln im Internet und in Zeitschriften ein beliebtes Thema ist, das nicht mehr nur von der negativen Seite betrachtet wird, sondern immer öfter auch toleriert wird.