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Sex ohne Stress: Entschleunigung für mehr Genuss

Im Leben muss vieles schnell gehen und das artet nicht selten in Stress aus. Oftmals auch der Sex. Umso wohltuender kann es sein, einmal in aller Ruhe zu genießen, sich Zeit für die Liebe zu nehmen und dabei alles andere zu vergessen.

Sich leidenschaftlich und wild zu lieben, ist toll. Aber manchmal fühlt man sich auch unter Druck gesetzt, wenn man Sex mit der Verpflichtung zu Höchstleistungen verbindet. Die Medien zeigen uns ja auch tagtäglich, was „gut im Bett“ sein bedeutet. Da geht es meist schnell, ausgefallen und in einer etwas härteren Gangart zur Sache. Die Kehrseite der Medaille: Die Sinnlichkeit bleibt dabei nicht selten auf der Strecke, stattdessen hält Stress Einzug ins Liebesleben. Gerade bei einem Seitensprung oder einer Affäre glaubt der Mann den potenten Superlover mimen zu müssen, und die Frau versucht auf ihre Weise mitzuhalten – schließlich will man sich ja nicht nachsagen lassen, ein langweiliger Sexpartner zu sein. Dabei lohnt es sich zu erkunden, ob der Partner nicht gerade das Gegenteil genießen kann. Entschleunigten, gefühlvollen, langsamen Sex – sinnliches Erleben statt der großen Supershow. Unser Tipp: Beim Liebesspiel einfach mal einen Gang zurückschalten, die intime Nähe des Partners spüren, sich fallen lassen und dem Stress die Stirn bieten. Das sorgt für Abwechslung und ist Erotik-Wellness pur. Einige Anregungen für mehr Entspannung im Bett haben wir Ihnen zusammengestellt.

Je länger, je lieber: Sex ohne Stress

„Ich wollte einfach mal wieder fremde Haut spüren, ausgiebig und intensiv Sex haben. Die Abenteuerlust hat mich zu einem unvergesslichen Seitensprung [1] verführt“, erzählt Steffi (42). „Er hieß Carsten. Wir sind ziemlich schnell in einem Hotelzimmer gelandet, und genauso fix kam er auch zur Sache. Ohne großes Vorspiel sah ich mich auf einmal nackt auf dem Bett liegen und fühlte, wie er in mich eindrang. Sofort kam mir der Gedanke: Das gibt einen Quickie! Ich sollte mich aber irren. Alles, was man üblicherweise beim Vorspiel tut, erlebten wir innig vereint. Ganz langsam bewegte er sich in mir. Manchmal hielt er einfach inne. So intensiv, tief und zärtlich habe ich noch nie einen Mann in mir spüren dürfen, und es war das erste Mal, dass ich auf ihn warten musste und nicht umgekehrt, um gemeinsam einen Höhepunkt zu genießen. Es war einfach überwältigend schön.“ Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch in einem: Was Steffi beschreibt, wird auch im Tantra [2] und Kamasutra oft praktiziert und garantiert leidenschaftlichen Genuss ohne Hektik und Leistungsdruck.

Die erotische Massage: Lustvolle Erregung – und Entspannung

Was wir uns ebenfalls aus dem Tantra hinsichtlich Sex ohne Stress abschauen können, sind erotische Massagen, wie zum Besipiel die Yoni-Massage [3]. Sich gegenseitig ausgiebig und zärtlich mit viel Öl zu massieren und dabei bewusst den Intimbereich und die erogenen Zonen des Partners miteinzubeziehen, ist eine außerordentlich wohltuende Möglichkeit, den Sex zu genießen und dabei auch gleich vom Stress des Alltags abzuschalten. Ob die Massage nur für ein ausgedehntes Vorspiel genutzt wird oder auch zum lustvollen Höhepunkt führen soll, ist Geschmackssache. Es lohnt sich auf jeden Fall, beides auszuprobieren. In jedem Fall erfüllt die erotische Massage all das, was wir uns von langsamem, genussvollem Sex erhoffen: Sie entspannt, verwöhnt, erregt und lässt genug Raum, um die Lust langsam bis zum Höhepunkt zu steigern. Stress hat hier jedenfalls keine Chance. Neugierig geworden?

Augen zu – oder auf? Beides hat was!

Sich beim Sex anzublicken oder mit den Augen die Reaktionen des anderen zu verfolgen, ist unbestreitbar etwas höchst Erregendes. Das komplette Gegenteil davon kann aber die gleiche Wirkung haben. Anke (46) erzählt: „Sex ganz ohne Stress genießen kann ich am besten, wenn ich dabei nichts sehe. Dafür lässt man schon gerne einmal am helllichten Tag die Rollläden im Schlafzimmer herunter oder besser noch: sich die Augen verbinden. Ich genieße es, wenn meine anderen Sinne sich schärfen, um das fehlende Sehvermögen auszugleichen. Alles riecht und schmeckt intensiver, die Stimme des Partners und Geräusche nimmt man viel bewusster wahr, und vor allem die Haut hat alle Sensoren auf vollen Empfang gestellt. So kann ich mich fallen und gehen lassen. Interessanterweise entschleunigt dieses Unterfangen das Liebesspiel automatisch, irgendwie verliert man völlig das Zeitgefühl und Stress wird zum Fremdwort. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht.“

Aber auch umgekehrt geht’s: Bewusst die Augen offenzuhalten, sich anzublicken und zu beobachten, wie sich die Mimik des anderen verändert, wie er beim Höhepunkt aussieht – all das verführt ebenfalls dazu, sich Zeit zu nehmen, nichts zu überstürzen und im wahrsten Sinne des Wortes den Augenblick zu genießen. Eine Variante für Fortgeschrittene, zu der es schon einiges Vertrauen braucht: Sich ausziehen, einander nackt gegenübersetzen und sich mit Worten verführen, anregen, Lust machen. Den anderen zu berühren ist dabei zunächst verboten – sich selbst zu streicheln, auch um den anderen anzumachen, ist hingegen erwünscht. Diesen Moment so lange zu genießen, bis es schließlich gar nicht mehr anders geht, das hat schon was. Und die Berührungen danach sind umso intensiver und leidenschaftlicher!

Stress adé: Nehmen Sie sich Zeit für die schönen Dinge im Leben

Für ein intensives Slow-Sex-Erlebnis eignet sich schon ein stressfreier Sonntagmorgen. „Es war unsere erste gemeinsame Nacht. Als ich sie am nächsten Morgen neben mir liegen sah, konnte ich nicht widerstehen. Ich habe mich von hinten an sie herangekuschelt und ihren Rücken mit Küssen bedeckt“, erzählt Thomas (44). „Sie schlief nicht mehr. Das habe ich gemerkt. Trotzdem hielt sie die Augen geschlossen und gab keinen Mucks von sich. Als ich sie dann am ganzen Körper zu streicheln begann und sie mein ebenfalls erwachtes bestes Stück an ihrem Hintern spürte, konnte sie nicht mehr verbergen, wie gut ihr das gefiel. Im warmen Bett, noch etwas verschlafen die warme Haut des anderen spüren, sich streicheln, küssen und liebkosen – das lädt geradewegs zu einem ausgiebigen gemütlichen Schäferstündchen ein. Alles passierte wie im Schneckentempo, ganz ohne Stress, aber mit einem höchst befriedigenden Ergebnis.“

Nur mit der Ruhe: Langsamer Sex als lustvolle Bereicherung

Nichts gegen einen leidenschaftlichen Quickie und wilden Sex – aber warum nicht einfach öfter auch das extreme Gegenteil davon mit viel Zeit und Zärtlichkeit genießen? Wir können nur sagen: Versuch macht kluch – wenn es beiden gefällt, kann der Slow Sex eine wundervolle neue Facette im Liebesleben sein. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken und alle Zeit der Welt!