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Kamasutra: Sex mit allen Sinnen genießen

Das Kamasutra: Ein Lehrbuch der Liebe, das um das Jahr 250 nach Christus von dem Inder Vatsyayana Mallanaga in Sanskrit verfasst wurde. In der wörtlichen Übersetzung sind es die „Verse des Verlangens“, in denen das Liebesspiel mit einer geistigen Erfahrung verbunden werden soll. Kommen Sie mit uns auf Erkundungstour!

Mittlerweile gehört das Kamasutra zur Weltkulturgeschichte. “Den Pfau füttern“ oder die „Antilope“ reiten: In einer Art Lexikon-Stil werden die Stellungen des Kamasutra mit fantasieanregenden Namen beschrieben und mit detailgetreu abgebildet. Das Kamasutra ist in einer freizügigen Kultur entstanden, in der Bebilderungen intimer Paarbeziehungen die Tempelfassaden schmückten. Über die Jahrhunderte blieb es beständig und wurde praktiziert – bis heute.

Kamasutra – nur akrobatische Stellungen?

Wer vom Kamasutra hört, hat oft das gängige Klischee im Kopf: Stundenlanges Verharren in ein- und derselben Position und Stellungen, die eher Turnübungen gleichen als lustvollem Treiben. Zugegeben, es gibt tatsächlich einige Positionen, die fast akrobatisches Talent abfordern, dennoch kann die über 2000 Jahre alte Liebeskunst kann das eigene Liebesleben enorm bereichern.

Der Eindruck, dass das Kamasutra eher eine technische Verrenkung der Gliedmaßen ist, als Lust und Leidenschaft ergibt sich dadurch, dass nur wenige sich tatsächlich intensiv mit dem Buch der Liebe auseinandergesetzt haben. Im Internet kursieren meist nur die wirklich skurrilsten Stellungen, die tatsächlich diesen Eindruck nahe legen können. Dazu gehören beispielsweise die „Hängenden Gärten“, in denen die Frau mit dem Kopf über dem Bett hängt und vom Partner während des Aktes festgehalten werden muss, damit es nicht zu Unfällen kommt. Jedoch besteht das Kamasutra aus über 1000 Stellungen und nur einige wenige davon, können tatsächlich ausschließlich von Sportlern betrieben werden.

Die sieben Bücher des Kamasutra: Was wirklich dahinter steht

Das Lehrbuch ist in die sieben Bücher des Kamasutra unterteilt, die die sexuelle Reise eines Mannes durch sein Leben darstellen. Es beginnt mit den pubertären Erfahrungen eines Jugendlichen und seinen körperlichen Veränderungen, über die sexuelle Blüte, das Werben um eine Frau bis hin zum Alter mit seiner abnehmenden Potenz.

Trotz der akrobatisch anmutenden Stellungen ist das wichtigste beim Kamasutra das Gefühl, das man der sexuellen Vereinigung beimisst. Die Stellungen sind dazu da, den Sexpartner besser zu spüren und ihn intimer zu erfahren. Hinter dem Kamasutra steht die Idee, bei der Liebe alle Sinne zu aktivieren und nicht nur die Geschlechtsorgane – die Energien sollen gezielt geleitet werden. Die Inder sind zur Entstehungszeit der sieben Bücher des Kamasutra sehr pragmatisch an das Thema herangegangen: Sex und Leidenschaft waren Teil des Alltags. Das Kamasutra sollte Liebende dazu motivieren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sich ganz ihren Empfindungen hinzugeben und das Hier und Jetzt zu genießen. Die Stellungen sind quasi in einer Art wissenschaftlichem Text zusammengefasst. Hier geht es nicht um die ganz großen Gefühle, sondern um die Kunstform Liebe, die Anweisungen folgt, um intensives Lustempfinden zu erleben.

Denise, 32: „ Mein Freund schenkte mir das Kamasutra in Form eines kleinen bebilderten Taschenbuchs zu unserem 1. Jahrestag und schlug vor, dass wir alle Stellungen darin einmal ausprobieren sollen. Ich war erst skeptisch. Sex nach Lehrbuch? Ich stellte mir das so ähnlich vor wie den Aufbau eines Ikea-Schrankes; so eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung. Dann aber habe ich mich sehr schnell begeistern lassen, weil die Stellungen unserem Liebesleben vollkommen neue Impulse gegeben haben – und viel Spaß gemacht hat es auch.“

Entspannung mit dem Kamasutra

Sex soll nach den Lehren des Kamasutra in einer entspannten Atmosphäre stattfinden – mit sanften Klängen, mit Kerzen und einem einladenden Lager. Beide Partner sollen sich wohlfühlen, um sich einander hingeben zu können und den anderen mit allen Sinnen zu erleben. Die Stellungen im Kamasutra sind grundsätzlich für jedes experimentierfreudige Paar geeignet. So gibt es neben Stellungen für Fortgeschrittene auch zahlreiche Ideen für das Liebespiel, die auch unerfahrene Partner erleben können.

Jana, 38: „Ich dachte immer, durch meine Experimentierfreude hätte ich in Sachen Sex schon fast alles erlebt. Aber im Kamasutra habe ich Stellungen entdeckt, auf die ich niemals im Leben ohne diese Anleitung gekommen wäre und auf die ich heute in meinem Liebesleben nicht mehr verzichten möchte, weil sie mir ein tiefes Lustempfinden schenken.“

Mit Anlauf zum Höhepunkt: Der Orgasmus im Kamasutra

Der Orgasmus beim Kamasutra folgt einer Richtlinie: Er wird erst hinausgezögert, damit er umso stärker explodieren kann. Alle Stellungen im Kamasutra haben gemeinsam, dass es sich nicht um kurze und schnelle Quickies handelt, sondern dass die Lust langsam gesteigert wird, damit der Orgasmus umso intensiver erfahren werden kann. Er soll im Idealfall sogar mehrere Stunden hinausgezögert werden und sich dann in einer Art Super-Orgasmus entladen.

Die jahrtausendealten Lehren des Kamasutra können auch heute noch ein absoluter Zugewinn für jedes Sexleben sein und dabei helfen, die eigene Sexualität neu zu entdecken. Die Abwechslung der über 1000 Stellungen kann hier wahre Wunder bewirken und das Gefühl zwischen den Partnern stärken. Schon die Auswahl der Stellung, die man gemeinsam probieren möchte, kann eine Art Vorspiel sein.

Die beliebtesten Stellungen des Kamasutra: Eine Auswahl

• Das fantastische Schaukelpferd
Der Mann sitzt bei dieser Kamasutra-Stellung im Schneidersitz auf einer weichen Unterlage und stützt sich mit beiden Händen nach hinten ab. Seine Partnerin sitzt auf ihm und kann ihm tief in die Augen sehen. Dabei kann sie das Tempo bestimmen und ihn zügeln, wenn er zu schnell kommen will.

• Das Feuerrad
Die Partner sind hier seitlich ineinander verschlungen. Die Frau umschließt mit ihren Beinen seinen Oberkörper und stützt sich hinten mit den Händen ab. Er kann bei dieser Stellung besonders tief in sie eindringen und ihre Taille mit seinen Beinen umfassen.

• Das Vorhängeschloss
Sie sitzt bei dieser Stellung auf einem ausreichend hohen Tisch oder der Waschmaschine im Schneidersitz am Rand. Er steht vor ihr und beide können die Erregung des anderen genaumitverfolgen.

• Der Affe
… ist eine Stellung für Fortgeschrittene, bei der Gleichgewichtssinn und Muskelkraft gefragt sind. Der Mann liegt auf dem Rücken und zieht die Knie an. Sie setzt sich rücklings auf ihn und lehnt sich gegen seine Füße. Der Mann kann bei dieser Stellung besonders tief eindringen.

• Der Lotussitz
Die Frau liegt auf dem Rücken und verschränkt ihre Beine im Schneidersitz nach oben. Er liegt zwischen ihren Beinen und dringt in sie ein. Eine besonders sinnliche Reise ins Kamasutra kann beginnen.

Kamasutra als positive Selbsterfahrung

Das Kamasutra ist nicht nur eine Anleitung für leidenschaftlichen Sex, sondern für ein hingebungsvolles Geben und Nehmen. Das Besondere daran ist, dass alle Stellungen darauf ausgerichtet sind, beiden Partnern intensive Gefühle zu schenken. Entgegen aller Klischees ist dieses jahrtausendealte Lehrbuch eine zeitlose Idee, die eigene Sexualität auf eine neue Art und Weise zu erfahren.