Erotische Literatur: Diese Romanhelden wecken nicht nur die Leselust

Verführerische Literatur

Erotische Geschichten gehören seit vielen Jahrhunderten zu den beliebtesten Literaturgattungen. Von der Dichtkunst über romantische Romane bis zu erotischen, teilweise sehr expliziten Büchern sind durchaus viele Romanfiguren bekannt – und werden tatsächlich immernoch ständig neu aufgelegt und verfilmt.

Bekannte Autoren und Romanhelden erotischer Literatur gibt es viele. Die meisten sind uns durch unzählige Verfilmungen bekannt – ob Casanova, Don Juan, Marquis de Sade, Lolita oder Lady Chatterly. Die bekanntesten zeitlosen erotischen Protagonisten aus den Jahrhunderten vor „Shades of Grey“ stellen wir Ihnen hier vor. Und Sie erfahren wie relevant sie und ihre Taten heute noch für Dates, Sex oder eine Affäre sind.

Zwei der wohl bekanntesten Synonyme für die männliche und weibliche Verführung sind Casanova und Lolita. Giacomo Casanova (1725-1798) war ein italienischer Schriftsteller und Abenteurer, vornehmlich aber stand für ihn Frauen verführen auf dem Tagesplan. Seine erotischen Erlebnisse und Fantasien fasste er in zahlreichen Büchern zusammen. Vor allem seine Autobiografie „Die Memoiren meines Lebens“ (1774) wurde schnell in über 20 Sprachen übersetzt und verkaufte sich millionenfach.

Casanova – mit Charme und Hartnäckigkeit zum Erfolg

Dabei schilderte der Bohemien seine Reisen durch Europa und seine Abenteuer, die ihn in die Betten der schönsten Frauen führte. Mit Heißblütigkeit, Galanterie und Hochstapelei wickelte er die Damen von Welt im 18. Jahrhundert locker um den Finger. So zeigte er schon damals, wie man standesgemäß Frauen verführt und eine Affäre beginnt.

Zum Nachlesen:

Die Lust des Lebens und der Liebe: Gedanken über die Lebenskunst von Giacomo Casanova: Ein kleines, nicht neues aber dafür als Einstieg gut geeignetes Büchlein, das ausgewählte Thesen des Großmeisters zum Thema Lust zusammenfasst.

Verführung nach Rezept: Kulinarische Geschichten berühmter Paare von Marcus Reckewitz: Liebe geht bekanntlich durch den Magen und wer wissen möchte, was Casanova und seine geliebte Armellina verspeisten, wird in diesem kunstvollen Buch fündig.

 

Die moderne Figur für die weibliche Verführungskunst ist Lolita, jene blutjunge Unschuld, die mit einer Mischung aus sexueller Strahlkraft, Unberührtheit und Jugend erotisch auf ältere Männer wirkt. Ein Phänomen, das bis heute erhalten geblieben ist. Der Roman „Lolita“ des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov (1899-1977) erschien 1955.

Lolita – wenn eine junge Frau einen Mann verführt

Darin verfällt ein angesehener Bürger seiner Stieftocher und begibt sich mit ihr auf einen Road Trip durch die USA. Dabei flüchtet er sich zunehmend in sexuelle Wolllust und eine Flucht aus der Realität, was ein tragisches Ende zur Folge hat. 1962 wurde „Lolita“ von Starregisseur Stanley Kubrick mit James Mason und Sue Lyon als ungleiches Liebespaar verfilmt. 1997 folgte ein Remake von Adrian Lyne mit Jeremy Irons und Dominique Swain als Liebende in dieser tragischen Affäre.

Zum Nachlesen:

Lolita von Vladimir Nabokov

 

Ein Synonym für zügellosen Sex, der auch die Grenzen des Schmerzes überschreitet, ist Marquis de Sade (1740-1814). Der adlige französische Lebemann und Schriftsteller verbrachte wegen seiner exzessiven sexuellen und kirchenfeindlichen Schriften viele Jahre im Gefängnis. Dort verfasste er zügellose und perverse Romane wie „Justine und Juliette“ und „Die 120 Tage von Sodom“, in denen oft Frauen Opfer von sadistischen Sexpraktiken von Männern wurden.

Marquis de Sade – Schmerz als Lustgewinn

Die schockierenden Werke werden bis heute neu aufgelegt und sind vielfach verfilmt worden. Aus seinem Werk leiteten Psychologen später den Begriff Sadismus ab, die Lustgewinnung aus Schmerzen und Erniedrigungen – heute eine eigene, kultivierte Sexspielart in Form von BDSM, Fetischismus und erotischen Rollenspielen. Sein Gegensatz dazu, die sexuelle Unterwerfung, wurde von den Wissenschaftlern Masochismus genannt – ebenso nach einem erotischen Buchautoren.

Zum Nachlesen:

De Sade: oder Die Vermessung des Bösen von Volker Reinhardt: Dieses Buch wird als eine der seriösesten und ausführlichsten Biografien über den Marquis gehandelt, die es gibt.

 

Der österreichische Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch (1836-1895) wählte eine eigene Variante zum Frauen verführen. Er unterwarf sich ihnen, und zwar mit Leib und Seele. Der devote Sklave einer strengen, grausamen Frau zu sein, wurde für ihn zum höchsten erotischen Ideal und zu einer Vision, die er in vielen Romanen und Kurzgeschichten niederschrieb.

Venus im Pelz – die Herrin und ihr Sklave

Seine bekanntesten Werke sind „Venus im Pelz“ (1870) und die posthume Kurzgeschichtensammlung „Grausame Frauen“ (1907). Gerade Herrin Wanda, die „Venus im Pelz“, wurde mehrfach verfilmt, oft zitiert (wie in dem Velvet-Underground-Song „Venus in Furs“ von 1967) und zum weiblichen Urtypus der modernen Domina und erotischen Herrin.

Zum Nachlesen:

Venus im Pelz von Leopold von Sacher-Masoch

Zum Anschauen:

Venus im Pelz: Brilliant verfilm von Roman Polanski, in den Hauptrollen mit Emmanuelle Seigner und Mathieu Amalric.

 

Deutlich sanfter, wenn auch ebenso wirksam, verführte Don Juan (spanisch) bzw. Don Giovanni (italienisch) die Damenwelt. Diese literarisch-musische Kunstfigur wurde allerdings zum Synonym des männlichen Verführers. Ein Casanova auf der ständigen Suche nach einer Affäre – und der umgekehrt tatsächlich auch keiner Frau widerstehen konnte.

Don Juan – der verführte Verführer

Die bekanntesten künstlerischen Darstellungen sind die Mozart-Oper „Don Giovanni“ (1787) und selbstverständlich Molières Roman „Don Juan“ (1665). Sehenswert ist in der Tat auch die Verfilmung „Don Juan DeMarco“ (1995) mit Frauenheld Johnny Depp, der sich diesmal  als ein in die Neuzeit verirrter Casanova präsentiert – und zwar auf der Couch eines Psychiaters.

Zum Anschauen:

Don Juan

 

Wie Liebe ihren Weg über bürgerliche und gesellschaftliche Hürden nimmt, beschreibt der Roman „Lady Chatterly“ (1928) des Briten H.D. Lawrence. Darin verliebt sich die junge Gattin eines adligen Gutsbesitzers in einen groben Wildhüter und beginnt, natürlich ungeachtet aller gesellschaftlichen Zwänge, eine leidenschaftliche Affäre mit ihm.

Lady Chatterly – Liebe ohne Standesdünkel

Angezogen von seiner maskulinen Sexualität sucht die Lady die Scheidung und versucht, gegen alle Widerstände den Arbeiter zu heiraten – dabei lässt sie alle Konventionen hinter sich. Hier sticht vor allem der Gegensatz aus unterdrückter Sexualität und einer konservativen und ebenso lustfeindlichen Gesellschaft hervor. Dieser Roman wurde ebenfalls mehrfach verfilmt.

Zum Anschauen:

Lady Chatterly

 

Auch wenn diese Werke aus den letzten Jahrhunderten stammen, sind sie heute immer noch lesenswert. Gerade das Werk über Casanova und Don Juan zeigt zeitlos und stilvoll auf, wie man eine Dame umwirbt und ihr Interesse gewinnt – quasi ein universeller Leitfaden um Frauen zu verwöhnen und zu verführen.

Erotische Literatur: Casanova als Wegweiser für die moderne, virtuelle Affäre?

Hier steht die Dame im Mittelpunkt, und der Verführer bekundet ernsthaftes Interessen und legt ihr sein Herz zu Füßen. Dabei greift er auf Komplimente, Versprechen und erotisierende Worte wie Liebesgedichte zurück, um das Damenherz zum Glühen zu bringen.

Romantik, Hartnäckigkeit und Sensibilität – um nur die wichtigsten Eigenschaften zu nennen, durch die sich also ein Casanova oder klassischer Frauenheld und Verführer auszeichnet. Er ist ein Kavalier durch und durch, aber strahlt ebenso eine gewisse Verwegenheit und Unnahbarkeit aus, die ihn bei den Frauen interessant erscheinen lässt.

Auch beim realen Treffen oder beim Online-Dating lohnen sich Höflichkeit, Aufmerksamkeit und Diskretion. Mit Einhaltung dieser „Netiquette“ haben Sie also die besten Chancen, Ihr Gegenüber für sich zu gewinnen. Die “Flirtkunst der alten Schule” kommt immer noch gut an, auch wenn sie in der schnelllebigen Zeit heute schon fast ein seltenes Kleidod ist. Es ist die richtige Mischung aus Abenteurer, interessantem Charakter, gutem Zuhörer und sensiblem Liebhaber, die so anziehend wirkt – selbst wenn heute keine Reime mehr dazu nötig sind.

 


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