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Wenn der Funke überspringt: Was entscheidet über Sympathie zu einem Menschen?

Was entscheidet darüber, ob uns jemand sympathisch ist?

Jeder kennt diese Situation – man sieht einen Menschen und weiß sofort, ob er sympathisch oder unsympathisch ist. Manchmal fällt man dieses Urteil durch äußerliche Werte wie dem Aussehen, dem Gesicht, der Stimme, der Kleidung oder der Haltung.

Häufig sind es aber die unerklärlichen Dinge, die die Sympathie ausmachen. Gerade diese unerklärliche Faszination ist es, die uns mit einem Menschen beschäftigen lässt. Aber was entscheidet über Sympathie? Was lässt uns erstarren, wenn der erste Blickkontakt passiert? Und wie können wir es für das erste Date nutzen?

Gerade beim Flirten und der Partnersuche entscheidet der erste Eindruck, ob wir mehr von unserem Gegenüber wissen wollen. Wer kennt diese Situation nicht, dass wir eine hübsche Frau oder einen tollen Mann im Alltag sehen, irgendwo unterwegs beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Während man sich wahrnimmt, funkt es, Sympathie entsteht, und vielleicht schaut man sich einen Sekundenbruchteil länger in die Augen oder lächelt sich an.

Genauso kann es umgekehrt passieren – das erste Date steht an, man sitzt in einem Café einem Flirt aus einer Kontaktanzeige oder dem Internet gegenüber, und schon weiß man, dass es nicht passt. Nicht wegen des Aussehens, der Stimme, der Klamotten oder was uns der Andere erzählt – nein, hier fehlt jener Funke, den wir Sympathie nennen. Vielleicht reicht das Treffen für einen netten Plauderabend, aber nicht für mehr. Wenn man sich mehr versprochen hat und Sympathie fehlt, will man nur noch raus aus dieser Situation.

Was entscheidet über Sympathie? Fünf Punkte können wir festhalten:

  • Der körperliche Faktor: Grundsätzlich fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, die uns äußerlich ansprechen. Das können die klassischen sexuellen Merkmale wie der Körperbau, der Busen oder tolle Beine sein, aber auch ein schönes Gesicht, Augen, Lippen, Gang, Frisur und Kleidung. Oft ist es auch die Stimme oder ein einzelner Körperteil, die uns speziell faszinieren. Gepflegte Menschen wirken positiver auf uns als ungepflegte Menschen, denn wir spüren instinktiv: wer sich selbst vernachlässigt, hat auch uns nichts zu bieten.
  • Der soziale Faktor: Wir fühlen uns von Personen angezogen, die fest im Leben stehen, und von Führungsfiguren, die Verantwortung übernehmen. Damit ist natürlich nicht zwangsweise die berufliche Position gemeint. Auch sozial engagierte Personen, die sich aufmerksam ihrer Umwelt widmen, hinterlassen Eindruck und erzeugen Sympathie. Treue und Loyalität wirken auf die meisten Menschen attraktiv. Allerdings kann uns auch ein schwacher und hilfsbedürftiger Mensch faszinieren, den wir beschützen möchten.
  • Der Konkurrenzfaktor: Wir fühlen uns von Menschen angezogen, die keine Konkurrenten für uns sind, ob in der Liebe oder im Beruf. Zwei ähnliche Frauen mit starkem Charakter und Sex Appeal können sich im Job häufig nicht ausstehen, weil sie sich im ständigen Wettkampf wähnen – um berufliche Anerkennung und um die ihrer männlichen Kollegen. Auch mögen wir keine Menschen, auf die wir neidisch sind – ob auf ihren Erfolg, ihren Partner oder ihre Figur.
  • Der Spiegelfaktor: Wenn wir einen Menschen treffen, der uns an eine geliebte Person aus der Vergangenheit erinnert, sind wir unbewusst fasziniert. Das kann der Ex-Partner sein, ein guter Freund, ein Jugendidol oder ein Elternteil. Auch Menschen, die Eigenschaften haben, die wir sehr an uns schätzen, oder ähnliche Gesichtszüge wie wir haben, wirken anziehend auf uns.
  • Der chemische Faktor: Auch wenn dieser Faktor naturwissenschaftlich erscheint, wohnt ein gewisser Mystizismus darin. Wir können eine gewisse Person nicht riechen, schweben auf derselben Wellenlänge oder haben ein Näschen für jemanden. Nicht nur Tiere sondern Gerüche aus, wenn Sie erregt oder in Angst sind, auch Menschen tun das. Und dass uns ein Parfüm am richtigen Körper verführen kann, ist wohl bekannt.

Der erste Eindruck entscheidet über Sympathie und Antipathie

Der erste Eindruck entscheidet aber auch über die Antipathie – z.B. ein Kleidungsstil, der uns nicht gefällt, ein Aussehen, das genau das Gegenteil von unseren Vorstellungen ist, oder auch ein Name, den wir nicht mögen – vielleicht der des Expartners? Diese Antipathien versperren uns aber den Blick auf den wahren Menschen hinter der Fassade. Vielleicht stellt sich das Gegenüber mit dem unvorteilhaften Äußeren, dem ungeliebten Kleidungsstil oder dem schüchternen Benehmen als interessanter Mensch heraus.

Diese Antipathien lassen sich aber abtrainieren. Gerade das erste Date bewerten wir meistens bis ins Detail und verlassen uns auf unsere Vorurteile und äußere Bewertungen – und der Blick hinter die Fassade bleibt uns dann verwehrt. Fragen Sie sich bei einer negativen Bewertung einer neuen Begegnung bewusst, was genau Sie an ihr schlecht bewerten. Nicht jedes Fettnäpfchen beim ersten Date muss das Aus für einen weiteren Kontakt bedeuten.

Suchen Sie ebenso bewusst nach positiven Eigenschaften. Lassen Sie sich etwas Zeit und hinterfragen Sie Ihr anfängliches Misstrauen. War der erste Eindruck vielleicht falsch? Vielleicht erhalten Sie damit einen objektiveren Blick auf einen Menschen, als wenn Sie sich rein auf Ihre Instinkte, Erfahrungen und Vorurteile verlassen.

Das erste Date summiert unsere ersten und zweiten Eindrücke

Das Verhalten beim Flirten und Daten ist der zweite große Faktor nach der ersten Sympathie. Geht das Gegenüber auf einen ein, hört es einem zu und ist es sogar interessiert, oder redet es nur von sich selber? Fällt potenzielle Partner für eine Affäre oder eine Beziehung mit der Tür ins Haus und entpuppt sich als ungeduldig, intolerant, rüde und obszön, machen wir uns schnell vom Acker. Diese charakterlichen Defizite stellen wir aber erst fest, nachdem uns die erste Faszination angezogen hat.

Auch die nonverbale Kommunikation ist wesentlich für das erste Date. Wie bewerten wir die Mimik und Gestik? Ist das Gegenüber sicher, unsicher, erregt oder interessiert? Herrscht die sogenannte Telepathie oder gleiche Wellenlänge? Zieht uns der sympathische Flirtpartner quasi mit den Augen aus, gefällt und erregt uns das. Tut dasselbe ein uns unsympathischer Mensch, empfinden wir das als abstoßend und nervig.

Beim Flirten zählt aber nicht nur der erste Eindruck, sondern auch die Authentizität. Bleiben Sie immer ehrlich und Sie selbst, auch wenn Sie sich bewusst von Ihrer Schokoladenseite präsentieren. Wenn Sie sich verstellen oder jemandem etwas vorspielen, merkt er der Andere schnell an unsicheren oder falschen Signalen, die Sie aussenden. Und dann wird es schwer, sich die anfängliche Sympathie des Flirtpartners wieder zurückzuerobern.

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