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Wirksame Ideen für Sofortentspannung: So entfliehen Sie dem Stress

Stress ist die Zivilisationskrankheit unserer Tage. Jeder kennt diesen Zustand und befindet sich regelmäßig im Stress – ob Alltag, Familie, Berufsleben, Ausbildung und sogar die Freizeit davon betroffen ist. Gerade die Beschleunigung der Kommunikation hat in den letzten Jahren zu einer schnelleren Lebensweise geführt – ob schnelles Essen, schneller Sex oder schnelles Berufsleben.

Stress ist schon längst nicht mehr auf besondere Phasen wie z. B. die Weihnachtszeit, einmalige berufliche Ereignisse, Vorbereitungen auf Festivitäten oder ähnliches beschränkt, immer öfter sind wir auch im ganz normalen Alltag gestresst – und das manchmal sogar ganz besonders.

Auf der Strecke bleiben bei zu viel Stress die langsamen Dinge des Lebens – die Feinheiten, der Genuss, die Entspannung und die Ruhe. Dafür sind wir körperlich und seelisch viel beanspruchter und gehetzter als im 20. Jahrhundert, was auf die Dauer sehr ungesund ist. Wir verraten Ihnen einige Tipps gegen Stress und Unruhe, die zur Sofortentspannung führen.

Um die 40 geht´s rund: Stresshöhepunkt ist für viele erreicht

Mittlerweile empfinden laut einer Studie der Techniker Krankenkasse zum Thema Stress vom Herbst 2013 sechs von zehn Menschen ihr Leben als gestresst. Dabei überwiegen die Frauen mit 63%, während 52% der Männer betroffen sind. Ein großer Stressverursacher ist der Job – mittlerweile nicht nur mehr die Karrierejobs der Workaholics, sondern die hohen Anforderungen des modernen Arbeitsalltags zwischen Generation Praktikum, Nebenjobs, Zeitarbeit, Überstunden, Arbeitssuche und hohen Zielvorgaben.

Am stärksten von Stress betroffen sind die zwischen 35- und 45-jährigen. Redete man in den 1970er und 1980er Jahren noch von der Midlife Crisis, der großen Langeweile nach früher Heirat, Familiengründung und Arbeitseintritt, kollidieren hier heute die Extreme. Zum einen starten viele später ins Arbeitsleben und gründen erst mit 40 eine Familie, zum anderen entfällt dabei viel Zeit auf das Kümmern um die Eltern, das oft mit Krankheit, Pflege und Tod einhergeht. Dazu raubt uns die ständige Erreichbarkeit durch Internet, Smartphones und Social Media die letzten Bastionen der Ruhe und Entspannung.

Nicht umsonst boomt seit den 1990er Jahren die Wellness-Kultur mit unterschiedlichen Angeboten von Spa-Tempeln über Massagen und Yogakurse bis zu Kurzurlauben auf dem Land – funkfreies Sendeloch zur Nichterreichbarkeit inklusive.

Übrigens: Auch Liebe und Sex bleiben bei einem hohen Stresspegel auf der Strecke, deshalb sollten Sie baldmöglichst den Stress reduzieren.

Das können Sie mit einigen hilfreichen Tipps gegen Stress, denn laut der Studie sind 17 Prozent der Stressfaktoren vermeidbare Ursachen. Statt nur „Augen zu und durch“ zu denken, sollten Sie lieber Zeit zur Sofortentspannung investieren. Damit finden Sie nicht nur Ruhe für sich, sondern vermeiden auch Gesundheitsrisiken, die bei Stress eine Rolle spielen, wie Kopfschmerzen, Depressionen, Verspannungen, Muskel- und Rückenprobleme, Ess- und Schlafstörungen sowie Tinnitus.

 

8 Tipps, wie Sie Ihr Leben wirksam und nachhaltig stressfreier gestalten

 

  1. Das Leben entrümpeln und Ziele setzen

    Durchdenken Sie Ihren Alltag und überlegen Sie, worauf Sie verzichten können. Verschwenden Sie weniger Zeit für das tägliche Beantworten von Mails und SMS, das Lesen von Newslettern etc. und planen Sie eine realistische Zeit dafür ein. Versuchen Sie, Unnötiges wegzulassen und wichtige Dinge zuerst zu erledigen. Machen Sie sich notfalls einen Tagesplan, was Sie erledigen müssen, das hilft Ihnen, stressfrei zu bleiben. Bleiben Sie realistisch, man muss nicht täglich 35 To-Dos erledigen!
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Zeit ist Leben, Leben ist Zeit” von Lothar Seiwert.

  2. Nehmen Sie sich Auszeiten

    Eigentlich sollte für jede Stressminute eine Ruheminute als Ausgleich eingeplant werden. Das klappt nicht immer, aber planen Sie täglich feste Pausen und Auszeiten ein. Verbringen Sie die Mittagspause außerhalb der Arbeitsstätte und machen Sie einen Spaziergang, anstatt am Computer ein Sandwich reinzuwürgen. Planen Sie einen festen Feierabend und Freizeit ein, ob für das Ausgehen mit Freunden oder einen gemütlichen Couchabend vor dem Fernsehen. Vermeiden Sie Freizeitstress! Es bringt keine Erholung, wenn Sie am Wochenende ein hektisches Unterhaltungsprogramm runterspulen.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Auftanken im Alltag: Mit Selbstempathie zu neuer Kraft” von Vera Heim und Gabriele Lindemann

  3. Üben Sie die richtige Atmung

    Beobachten Sie mal für ein, zwei Minuten Ihren Atem: Fällt Ihnen vielleicht auf, dass Sie manchmal nur flach atmen oder ab und zu sogar die Luft anhalten? Das ist Stress für Ihren Körper. Atemübungen sind ein gutes Mittel zur Sofortentspannung und zum Stress reduzieren. Das klappt sogar unterwegs und im Büro. Atmen Sie einfach vier Sekunden lang tief ein, halten dann die Luft kurz an und atmen dann langsam wieder aus. Dabei sollte das Ausatmen länger erfolgen, als das Einatmen. Damit wird die Herz- und Hirnfrequenz erhöht und damit die Aufmerksamkeit und Konzentration.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Atementspannung: Soforthilfe bei inneren und Äußeren Spannungen” von Heike Höfler

  4. Planen Sie Haltungsübungen gegen Stress ein

    Haben Sie Schmerzen in Schulter und Nacken? Piepst es vielleicht sogar ab und zu in Ihrem Ohr? Gerade vor dem Computer krümmen sich bei Stress viele Menschen ein – das führt zu Haltungsschäden, Kopf- und Rückenschmerzen und Müdigkeit und kann sogar Tinnitus erzeugen. Durch Verspannungen werden die Muskeln nicht mehr ausreichend durchblutet und können verhärten. Sitzen Sie stets gerade, ziehen Sie die Schultern nicht ein und verkrampfen Sie nicht. Kontrollieren Sie zwischendurch Ihre Sitzhaltung. Die Füße stehen dabei auf dem Boden. Stehen Sie am besten öfters auf, lassen Sie den Blick aus dem Fenster schweifen, strecken Sie sich durch und gehen Sie ein paar Schritte.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Entspannungstraining für Kiefer, Nacken, Schultern” von Heike Höfler

  5.  Achten Sie bei Stress auf die richtige Ernährung

    Über die richtige Ernährung lassen sich ganze Bücher schreiben. Grundsätzlich sollten Sie im Berufsleben und bei Stress falsches Essen meiden. Dazu gehören Alkohol, Softdrinks, Süßigkeiten, Junkfood und schweres und fettiges Essen. Naschen Sie für die Zuckerzufuhr lieber Obst statt Schokoriegel und nehmen Sie mittags eine Suppe oder einen Salat zu sich anstatt Hamburger, Döner und Currywurst. Die Folgen bemerken Sie langfristig nicht nur auf der Waage und an den Hüften, sondern auch an etwaigen Folgen wie Sodbrennen, Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen, die durch Stress ohnehin verstärkt werden. Aber dennoch gilt: Genuss und Lust stehen auch hier im Vordergrund. Wenn es Sie also ganz wunderbar entspannt, am Abend mit einem Bekannten ein Glas Wein zu trinken oder sich ganz bewusst am Nachmittag ein schönes Stück Schokoladenkuchen zu gönnen, dann lassen Sie sich nicht davon abhalten.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Powerfood für die Psyche” von Andreas Ulmicher

  6. Ausreichend Sport treiben und in Bewegung bleiben

    Selbst wenn man keine Zeit für das Fitnessstudio, die Joggingrunde oder den Pilateskurs hat, können Sie auf genügend Bewegung achten. Nehmen Sie nicht für jeden Weg das Auto oder den Bus, sondern gehen Sie ein Stück. Legen Sie kleine, spontane Spaziergänge ein. Statt des Aufzugs ist es kein Problem, einige Stockwerke im Treppenhaus zu Fuß zurückzulegen. Außerdem kann man mithilfe von Übungs-CDs und Büchern sanfte Bewegungstechniken wie Qi Gong oder Tai Chi erlernen und diese ganz bequem zuhause in den Tagesablauf integrieren.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: Qi Gong: “Innere Ruhe und Energie für den Alltag” von Siegbert Engel

  7. Haben Sie Lust und Freude an Ihrer Sexualität

    Zeit für Sex sollte immer sein! Hetzen Sie niemals durch einen Sexakt, sondern nehmen Sie sich alle Zeit der Welt für die schönste Nebensache. Damit bekommen Sie den Kopf und die Seele wieder frei von negativen Gedanken und Stress. Übrigens ist bewiesen: auch die Selbstbefriedigung ist letztendlich ein Entspannungsakt, ähnlich wie eine Massage. Zudem sorgen das Flirten und Anbandeln mit einem sympathischen Menschen für jede Menge Glückshormone und Schmetterlinge im Bauch.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Lust auf Dich: Erotische Geschichten” von Lilian Noble

  8. Bleiben Sie positiv!

    Mit diesen Tipps gegen Stress können Sie Alltag und Berufsleben ruhiger und bewusster gestalten, wenn Sie sich die Zeit für diese Maßnahmen nehmen. Gerade Hektik und Unruhe wirken sich übrigens auch unangenehm auf unseren Erfolg beim Flirten aus. Wer nur zwischen Terminen hin und her jagt, verliert den Blick für die Kleinigkeiten – und im schlimmsten Fall auch für eine liebe Nachricht, das Lächeln oder den interessierten Blick eines Gegenübers.
    Buchtipp der LOVEPOINT-Redaktion: “Die Macht der guten Gefühle: Wie eine positive Haltung Ihr Leben dauerhaft verändert” von Barbara L. Fredrickson

Widmen Sie nicht alle Ihre Gedanken den anstehenden Aufgaben, sondern denken Sie an etwas Schönes. Suchen Sie sich bei Stress feste Inseln im Alltag, genießen Sie auch die kleinen Dinge. Ein Flirt mit einem netten Menschen kann Wunder wirken. Sie werden sehen, dass in Ihr Leben langfristig wieder mehr Ruhe einkehrt – und mehr Lebensqualität.

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