Kein Orgasmus: Wie man Hinderungsgründe vermeidet

Kein Orgasmus? Diese Gründe stecken dahinter

„Und ich war wieder so kurz davor, aber der gewünschte Orgasmus blieb aus.“ Wenn die Partnerin keinen Orgasmus erlebt, ist das ganz sicher nicht der Anfang vom Ende. Sex und Zärtlichkeiten sind auch ohne Höhepunkt schön und stimulierend. Bei manchen Frauen setzen jedoch Zweifel ein: “Ist irgendwas nicht normal mit mir?” Und auch Männer machen sich vielleicht Gedanken, ob es an ihnen liegt und sie ihre Partnerin nicht richtig befriedigen können. Lesen Sie in unserem Artikel, was die Hintergründe sein können und wie Sie gemeinsam Abhilfe schaffen.

Rund 2/3 aller Frauen kommen beim Sex allein durch vaginale Penetration nicht zum Orgasmus. Wenn man sich diese Zahl deutlich vor Augen führt, hat also mehr als jede zweite Frau Schwierigkeiten, beim Sex ohne manuelle Stimulation zum Orgasmus zu kommen. Die gute Nachricht vorab: In den meisten Fällen ist das überhaupt kein Problem stört niemanden, denn Sex ist so vielfältig, so dass es durch manuelle Stimulation oder andere Praktiken wie Oralverkehr ganz leicht gelingt zum Höhepunkt zu kommen. Außerdem kann in vielen Fällen auch Abhilfe geschaffen werden: Oft liegt es an Dingen wie Stress im Alltag, zuviel Ablenkung oder grundsätzlich fehlende Harmonie im Bett. Und daran kann man arbeiten. Erfahren Sie in unserem Artikel warum es manchmal ganz einfach sein kann, ein “Orgasmusproblem” zu lösen, aber auch, warum der Orgasmus beim Sex keine Pflicht ist.

Woran liegt es, dass insbesondere manche Frauen beim Sex keinen Orgasmus erleben?

Manche Frauen machen sich insgeheim Gedanken, ob etwas bei ihnen nicht stimmt, wenn sie nicht vaginal, das heißt durch bloße Penetration mit dem Penis, beim Sex zum Orgasmus kommen – vollkommen zu Unrecht! Denn die Stimulation der Klitoris ist für die meisten Frauen notwendig, um überhaupt einen Orgasmus zu erreichen. Die Klitoris reicht dabei weiter in die Scheide hinein, als man denkt, nämlich etwa 11 Zentimeter. Deswegen sei hier erwähnt, dass manche Forscher ohnehin darüber streiten, ob es überhaupt einen Unterschied zwischen einem vaginalen und einem klitoralen Orgasmus gibt oder ob bei den Frauen, die alleine durch Penetration zum Höhepunkt kommen, nicht einfach die Klitoris noch etwas weiter ins Scheideninnere ragt oder eben empfindlicher ist. Somit wäre es eine rein anatomische Begebenheit, die jedoch kaum beeinflussbar ist. Fakt ist, dass laut einer Umfrage unter LOVEPOINT-Mitgliedern nur knapp die Hälfte der Frauen und etwa ein Drittel der Männer den klitoralen vom vaginalen Orgasmus unterscheiden. In jedem Fall gut: Die Klitoris beim Sex miteinbeziehen. Zeigen Sie ihrem Partner notfalls, wie Sie sich selbst befriedigen, denn manchmal entscheiden, was die richtige Stelle betrifft, Millimeter an der Klitoris über „hot or not“. Ihr Partner kann Sie beim nächsten Akt zum Beispiel in der Reiter-Stellung zusätzlich an der Klitoris streicheln. Damit ist es wesentlich einfacher einen Orgasmus beim Sex zu erreichen.

Auf der Suche nach dem G-Punkt ist schon so mancher gescheitert und auch hier ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt, ob es ihn gibt, obwohl vieles dafür spricht. Wenn der Partner ihn gefunden hat und es schafft, ihn mit seinem Penis während des sexuellen Aktes zu stimulieren, dann ist die Chance auf einen vaginalen Orgasmus gar nicht so schlecht, doch das ist leichter gesagt als getan. Gehen Sie doch vor dem nächsten Sex erst mal alleine auf Erkundungstour: Der G-Punkt sitzt bei der Frau in der Scheidenvorderwand, nur ca. 4-7 cm hinter dem Scheideneingang auf der Seite des Venushügels. Wenn Sie ihn gefunden haben, zeigen Sie ihn Ihrem Partner. Er kann Sie dann auch wunderbar mit seinen Fingern befriedigen.

Stress ist der Orgasmuskiller Nummer 1

Viele Hinderungsgründe für einen Orgasmus sind psychischer Natur – nämlich stressbedingt: Konflikte in der Partnerschaft, Ärger im Job, der anstrengende Alltag oder schlichtweg ausbleibende Lust. Gründe, die einem Orgasmus im Weg stehen können, gibt es diesbezüglich viele. Wer beim Sex noch die To-Do-Liste für den nächsten Tag im Kopf hat, der kann sich einfach nicht fallen lassen. Ähnlich sieht es auch bei körperlichem Unwohlsein aus, sprich, wenn die Frau sich nicht schön oder attraktiv genug findet. Ebenso kann Druck die schönste Nebensache der Welt vermiesen. Was ist, wenn sie nur kuscheln will, er dafür aber kein Verständnis zeigt? Auch da ist es schwierig, sich fallen zu lassen und zum Orgasmus zu gelangen. Das sind zum Glück alles Probleme, die sich lösen lassen. Der Schlüssel zum Erfolg: Miteinander reden. Dem anderen sagen, wie Sie sich fühlen und was Sie sich wünschen. Wenn Ihr Partner zuvorkommend ist und Sie bis zum Höhepunkt befriedigen möchte, dann wird er sich die Zeit nehmen und auf Sie eingehen. Für viele Männer ist es glücklicherweise sehr wichtig, dass ihre Partnerin einen Orgasmus erlebt – und sie stellen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse sogar noch über die eigenen. Organische Ursachen sind übrigens selten, manchmal kann jedoch ein Hormonmangel oder Ähnliches hinter einem ausbleibenden Orgasmus stecken.

Wenn Männer nicht zum Höhepunkt kommen

Dass ein Mann keinen Orgasmus beim Sex bekommt, kommt zwar deutlich seltener vor als bei Frauen, aber hin und wieder bleibt auch hier der Höhepunkt verwehrt, obwohl keine Potenzprobleme vorliegen. Sollte dies der Fall sein, können zunächst die gleichen Gründe wie bei Frauen eine Rolle spielen. Vor allem Stress ist hierbei ein wichtiger Faktor, der die Orgasmusfähigkeit deutlich herabsetzen kann. Allerdings gibt es beim Mann die Möglichkeit, einen Orgasmus ohne Ejakulation und umgekehrt zu haben. Auch kann fehlende Empfindlichkeit der Eichel, beispielsweise bei beschnitter Vorhaut, den Weg zum Orgasmus schwieriger gestalten.

Der Weg ist das Ziel

Jeder Körper ist anders und somit auch die Wahrnehmung jedes Einzelnen. Befriedigung und ein Orgasmus sind in jedem Fall schöne Nebenprodukte eines lustvollen Beisammenseins. Der Orgasmus sollte aber nicht als Ziel beim Sex im Vordergrund stehen, auch ohne einen Orgasmus kann die sexuelle Zweisamkeit sehr intensiv und erfüllend sein – mit Einfühlsamkeit und Vertrauen, ohne sich unter Druck zu setzen. Sollte sich beim reinen Geschlechtsakt kein Orgasmus einstellen, so gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, sich gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen. In allererster Linie sollte auf lange Sicht der Druck abgebaut werden, zum Höhepunkt kommen zu müssen. Und tatsächlich: Für viele steht ein Orgasmus beim Sex nicht im Vordergrund. Vielmehr ist es das genussvolle gemeinsame Erleben eines ausgiebigen Liebesspiels. Der Weg ist also das Ziel. Und wenn beide entspannt auf die Sache zugehen, kann der Sex nur gut werden.


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