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Pheromone und wie sie wirken: Liebe geht durch die Nase

Die Vorlieben der Männer

Welcher Duft bringt Liebe, Lust und Leidenschaft zum Kochen? Aufschluss darüber bringen nicht etwa Tests mit den neusten Parfums, sondern die Forschung im Bereich der Pheromone. Diese biochemischen Botenstoffe unseres Körpers haben maßgeblich Einfluss auf die Partnersuche und darauf, wen wir riechen können und wen nicht – und wie sehr wir uns von jemandem sexuell angezogen fühlen.

Geruchsforscher sind einem der letzten Geheimnisse auf der Spur: den Pheromonen, Botenstoffe des Körpers. In der Werbeforschung sind die Wirkungen subliminaler, also unterschwelliger Wahrnehmung aus den ganz kurz eingeblendeten Werbebotschaften bekannt. Obwohl wir sie nicht bewusst  wahrnehmen, wirken sie dennoch, und zwar ohne dass wir uns dagegen wehren können. Ähnlich machtvoll wirken bei der Partnersuche und beim Sex auch die Pheromone zwischen Mann und Frau.

Pheromone, die heimlichen Verführer

Der Mensch besitzt die meisten Schweiß-, Talg- und Duftdrüsen. Diese haben nichts anderes zu tun, als uns einen charakteristischen Körpergeruch zu verleihen. Doch was tun wir? Wir überdecken jeden Morgen unter der Dusche unseren Eigengeruch mit Duschgels und Shampoos. Dabei kann der eigene Geruch so viel bewirken, positiv wie negativ. Die sogenannten Pheromone, die Botenstoffe, werden von Männern und Frauen ausgeschieden. Es sind organische Moleküle, die evolutionär betrachtet der instinktiven Kommunikation zwischen Lebenwesen dienen. Die Pheromone, die für unsere Wirkung auf andere und umgekehrt verantwortlich sind, stammen meist von der Oberlippe, bei Männern zusätzlich aus der Achselhöhle bzw. dem Schweiß und bei Frauen aus der Scheide. Sie werden durch den Geruchssinn über die Schleimhäute direkt ins limbische System weitergeleitet, das im Gehirn für zahlreiche instinktive Steuerungen wie Hunger, Müdigkeit, Sexualität und für Gefühle zuständig ist. Somit haben Pheromone auch Einfluss auf bestimmte Körperfunktionen wie Herzschlag und Atemfrequenz und wirken auf die Geschlechtsorgane ein, wo sie den Sexualtrieb anregen. Die Redewendung des einander „riechen können“ stammt aus dieser Erfahrung. Paaren, die einander gut riechen können, sind extreme Geruchssituationen, etwa nach dem Sport oder in den Zeiten der Regelblutung, auch keineswegs unangenehm, im Gegenteil: Der geliebte Mann, der vom Holzhacken reinkommt, wirkt gerade dann auf die Herzensdame attraktiv und weckt ihre Lust auf Sex, und kein Parfum könnte die Anziehungskraft, die seine Pheromone in diesem Moment haben,  steigern!

Interessant ist übrigens auch, dass Pheromone ebenfalls beim gleichen Geschlecht wirken – dort allerdings meist konträr: So konkurrieren Männer besonders gerne beim Sport, weil sie durch den Schweiß mit den Pheromonen der anderen Männer konfrontiert werden, was sie aggressiver macht. Ebenso wittern Frauen weibliche Konkurrenz mit Hilfe deren Körpergeruchs und den darin enthaltenen Botenstoffen.

Was machen die Sexualbotenstoffe mit uns?

Ein kleiner Ausflug in die Wissenschaft macht schlau: Pheromone bilden sich durch die unterschiedlichen Immunsysteme, die sich durch Vererbung und die individuell überstandenen Infektionskrankheiten ausgebildet haben. Je unterschiedlicher nun die Immunsysteme bei Mann und Frau ausgeprägt sind, desto „besser“ aus genetischer Sicht ist diese Kombination für ein mögliches Kind. Deswegen passt das Paar auch so gut zueinander, kann sich eben „gut riechen“ und hat, nicht ganz unbedeutend, auch phantastischen Sex, oft sogar „in der Regel“.

Die individuelle Zusammensetzung der Pheromone macht schnell klar, wie kontra-produktiv fremde Gerüche auf der Haut sind: Sie übertünchen den eigenen Geruch und nehmen uns damit die Möglichkeit, von einem genetisch und damit sexuell „passenden“ Partner gefunden zu werden. Die Dosierung macht´s auch hier: Wer auch 8 Stunden nach dem Sport meint, ungeduscht sexy zu duften, der irrt. Dann riecht man wirklich schlimm nach Schweiß, denn wenn Bakterien den Schweiß zu zersetzen beginnen, gehen die Chancen, mit Eigengeruch zu betören, gegen null. Der eigene, natürliche Duft außerhalb von Extremsituationen jedoch setzt die Gebote „normaler“ Körperpflege nicht außer Kraft. Der eigene Schweiß kann also in richtiger Dosierung für die „richtigen“ Partner durchaus attraktiv riechen.

Den Eigengeruch nicht immer überdecken

Auf jeden Fall sollte man nicht blindlings den Werbebotschaften der Industrie glauben. Werbeaussagen wie: “Nimm DIESES PARFUM und die Rassefrauen liegen Dir zu Füßen“, sind eher in Frage zu stellen, denn der Schuss geht in der Regel schnell nach hinten los. Zum einen riechen viele dieser Parfums häufig nach “typisch Drogeriemarkt” – was nicht viel exotischen Charme versprüht. Zum anderen birgt das überzogene Setzen narkotisierender Duftmarken die Gefahr des Glaubwürdigkeitsverlusts. Der Träger “persönlich” ist schlicht nicht mehr ortbar für die Nase des Gegenübers.

Jeder Duft, so exotisch, teuer oder individuell komponiert er sein mag, hat aber noch immer einen gravierenden Nachteil: Egal ob bei Mann oder Frau, das Parfum überlagert den Eigengeruch.
Das ist manchmal natürlich auch erwünscht: Denn der kleine Spurt vom Auto (das Auto parkt in der 2. Reihe) in die Bäckerei treibt manchem schon den Achselschweiß aus den Poren – und zuviel davon riecht eben auch nicht gut. Hier ermöglicht, dem Deo sei Dank, die moderne Kosmetik Duft trotz Alltagshektik. Und tatsächlich hat man ja bei mancher Frau Glück: Trifft Mann zufällig den „richtigen“ Duft des Superlovers von vor zwei Jahren, wirft sie sich dem Odeur-Plagiator vor die Füße. Doch wer will schon Erfolg aufgrund eines anderen haben? Den eigenen, „passenden“ Duft zu finden, das braucht Geduld, Ausprobieren und Mut, endlich zu dem Duft zu stehen, den man an sich selbst mag. Sicher sollen Sie so oft Parfum verwenden, wie Sie möchten. Die Kunst besteht darin, einen Duft zu finden, der den eigenen Geruch unterstreicht, denn der eigene Körpergeruch mit seinen zahlreichen Pheromonen ist der wirkungsvollste Lockstoff! Und das Faszinierende an diesem optimalen Duft ist seine Individualität – einen spezielleren, persönlicheren Duft gibt es nicht.

Pheromone: Einflussreiche Körperdüfte

Unsere Nase entscheidet mit. Wen wir sympathisch finden, wen wir lieben und mit wem wir Sex haben. Wie unsere Körperdüfte unser Leben beeinflussen, ist ein spannendes Forschungsgebiet für die Wissenschaft. So wurde zum Beispiel herausgefunden:

  • Frauen setzen sich lieber auf mit Androstenon (ist dem Testosteron ähnlich und riecht nach männlichem Achselschweiß) besprühte Stühle im Wartezimmer von Ärzten.
  • Achselschweiß von Männern verkürzt den Menstruationszyklus von Frauen.
  • Bestimmte weibliche Pheromone rufen eine Testosteronerhöhung im Speichel bei Männern hervor, was zu einer veränderten Einschätzung der Attraktivität von Frauen führen kann.
  • Die Anwendung eines mit Pheromonen angereicherten Parfüms führte bei Frauen zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Lust auf Sex und der folgenden sexuellen Aktivitäten.
  • Babys erkennen nach wenigen Tagen den Geruch der Brustwarzen, der Milch und den Schweißgeruch ihrer Mütter.

Pheromone: Die Helferlein der Lust

Pheromone entscheiden nicht nur über über Sympathie und Antipathie, die Botenstoffe spielen auch bei der Wahl des Geschlechtspartners eine wichtige Rolle und regen die Lust auf Sex. Bevor Sie zu künstlichen Substanzen greifen, um die Wirkung der Lockstoffe zu verstärken, setzen Sie lieber auf Ihren ganz eigenen Duft. Morgendliches Duschen, seifenfreie Duschgels, Rasiergel, Hautcreme statt Rasierwasser belassen unseren natürlichen Eigengeruch. Und das erhöht zu guter Letzt unsere Chancen, den „richtigen“ Partner zu finden.

Klasse, wenn „weglassen“ zu mehr und besserem Erfolg führt, oder?

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